Ebersbach bei Vilseck
05.06.2020 - 11:23 Uhr

Bei der Feuerwehr Ebersbach beginnt nach 125 Jahren neue Epoche

Es ist ein großer Tag für die Feuerwehr Ebersbach, als ihr neues Tragkraftspritzenfahrzeug eintrifft. Schon von weitem ist das Martinshorn zu hören, als Kommandant Wolfgang Rösch in dem Gefährt vorfährt. Damit hat der Anhänger ausgedient

Der moderne Aufbau des neuen Tragkraftspritzenfahrzeugs enthält alles an Ausrüstungsgegenständen, was die Ebersbacher Floriansjünger im Bedarfsfall benötigen. Stolz darauf sind (von links) Vorsitzender Manuel Lindner, sein Stellvertreter Richard Weiß sowie Kommandant Wolfgang Rösch und sein Vize Andreas Zwack. Bild: rab
Der moderne Aufbau des neuen Tragkraftspritzenfahrzeugs enthält alles an Ausrüstungsgegenständen, was die Ebersbacher Floriansjünger im Bedarfsfall benötigen. Stolz darauf sind (von links) Vorsitzender Manuel Lindner, sein Stellvertreter Richard Weiß sowie Kommandant Wolfgang Rösch und sein Vize Andreas Zwack.

Rösch hatte das Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) zusammen mit drei Aktiven in Landau an der Isar abgeholt. Auf den letzten Metern wurden sie von Fahrzeugen der Patenwehr Vilseck und der Feuerwehr Schlicht begleitet. Der Empfang fiel wegen der aktuellen Corona-Situation zwar etwas ruhiger aus als geplant. Dennoch war die Freude über die Anschaffung bei den Feuerwehrleuten, aber auch bei den Dorfbewohnern sehr groß. Auch Kreisbrandinspektor Christof Strobl und Kreisbrandmeister Michael Iberer machten sich ein Bild von dem neuen Einsatzmittel.

Zur Vorgeschichte: Nach der Ausschreibung im Mai 2019 erhielt der Fahrzeugbauer Furtner & Ammer den Auftrag für das TSF. Auf Basis eines Mercedes mit 160 PS und einem Gesamtgewicht von bis zu 4,5 Tonnen wurde der Wunsch in knapp einem Jahr Realität. Die Kabine bietet Platz für sechs Personen, das entspricht der taktischen Einheit einer Staffel. An Einsatzmitteln besitzt das TSF unter anderem eine mobile Staustufe, einen Schwimmsauger, mit dem auch bei geringem Wasserstand ausreichend Löschwasser aus einem Gewässer gesaugt werden kann, eine Motorsäge, eine vierteilige Steckleiter und eine Tauchpumpe, die bei überschwemmten Kellern Anwendung findet.

Eine Besonderheit ist die neue Tragkraftspritze, umgangssprachlich auch tragbare Feuerlöschpumpe genannt. Sie kann bis zu 1900 Liter Wasser bei zehn bar Druck pro Minute fördern und ist damit die leistungsstärkste Tragkraftspritze im Gemeindebereich von Vilseck. Ausgestattet ist sie außerdem mit einer automatischen Pumpendruckregelung, einer Überhitzungsschutzeinrichtung und einer Unterbodenbeleuchtung.

Deutlich wurde bei der Begutachtung des Fahrzeugs, dass bei der Beschaffung sehr großer Wert auf die Sicherheit der Einsatzkräfte gelegt wurde. Dazu tragen Umfeldbeleuchtung, Lichtmast und Beleuchtungssatz bei. Der Feuerwehrverein beteiligte sich durch die Anschaffung eines Nasssaugers, mit dem sich Wasser und Schlamm bis zum letzten Tropfen entfernen lassen. Das Fahrzeug wurde perfekt den aktuellen Einsatzbedingungen und Einsatzarten angepasst. Somit ist die Wehr nicht mehr nur für Brände, sondern jetzt auch für kleine technische Hilfeleistungen gerüstet. Infolgedessen vergrößert sich auch der Einsatzbereich der Wehr über die Ortsgrenzen hinaus.

Bisher stand der Feuerwehr Ebersbach nur ein Anhänger mit Tragkraftspritze zur Verfügung, der bei Bedarf von einem landwirtschaftlichen Fahrzeug gezogen wurde. Das war nicht mehr zeitgemäß. Sowohl der Stadtrat Vilseck als auch die Feuerwehr-Landkreisführung befürworteten und unterstützten die Anschaffung. Denn damit können wertvolle Minuten zugunsten in Not geratener Bürger eingespart werden. Und der Besatzung ermöglicht es ein sichereres und einfacheres Arbeiten.

Pünktlich zum 125-jährigen Bestehen beginnt mit dem ersten motorisierten Einsatzfahrzeug eine neue Epoche für die Ebersbacher Feuerwehr. Die ist damit wieder auf dem aktuellen Stand der Technik und gut gerüstet für die Einsätze. Nachdem die Aktiven in den nächsten Wochen in der Bedienung und dem Umgang mit der neuen Ausrüstung geschult worden sind, wird das TSF, das den Funkrufnamen "Florian Ebersbach 44/1" erhält, in den Dienst gestellt. Die Fahrzeugweihe, die eigentlich beim Vereinsjubiläum im Juli stattfinden hätte sollen, wird nach Aufhebung der Beschränkungen und der Rückkehr zur Normalität stattfinden.

 
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