Die Verabschiedung von Haushaltssatzung und Haushaltsplan der Gemeinde Ebnath für das Jahr 2023 stand im Mittelpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung. Bürgermeister Wolfgang Söllner erklärte die wichtigsten Punkte des mehr als 200 Seiten fassenden Papiers. Demnach schließt der Verwaltungshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben mit 2.482.530 Euro. Der Vermögenshaushalt schließt mit 3.089.938 Euro.
Wie Bürgermeister Wolfgang Söllner weiter erklärte, sind auch im Jahr 2023 wieder große Investitionen geplant. So möchte die Gemeinde den Ausbau der Gemeindestraße „Am Berg“, Teile der Kösseinestraße sowie der Schützengasse und die teilweise Erneuerung der in diesen Bereichen maroden Kanäle vorantreiben. Hier wurden bereits im Haushalt 2022 Kosten eingestellt, die jetzt in 2023 noch mal ergänzt wurden.
Als weiterer Ausgabeposten schlägt der geplante Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße Grünlas/Zeckenberg mit einem Betrag von 1.155.000 Euro zu Buche. Als Zuweisung vom Freistaat werden hier 850.000 Euro erwartet. Zudem kann ein Teil der gewährten Stabilisierungshilfe für diese Maßnahme mit verwendet werden, was einen sehr hohen prozentualen Fördersatz bedeutet.
Turnhalle und Hochwasserschutz
Eine bereits angelaufene Maßnahme stellt die Generalsanierung der Turnhalle dar. Hierbei seien die Kosten bereits zu einem Großteil durch den Haushalt 2022 abgedeckt. Der Gemeinderat legte den Fußbodenaufbau und -belag sowie die Ausführung der Prallwand fest. Dabei handelt es sich um einen flächenelastischen Bodenaufbau mit widerstandsfähigem Belag, der auch für eine Fußbodenheizung geeignet ist. Diese Ausstattung ist angelehnt an den Ausführungen in der Mehrzweckhalle in Kemnath.
Des Weiteren wurden die bereits ausgeschriebenen Gewerke vergeben. Bei den Dachdeckerarbeiten kam die Firma Gerhard Plannerer aus Ebnath zum Zug, bei den Spenglerarbeiten die Firma Richard Rank aus Weiden, bei den Leichtmetallelementearbeiten die Firma Vollmuth aus Sulzbach-Rosenberg, bei den Kunststofffenstern die Firma Klaus Jäger aus Eschenbach, beim Vollwärmeschutz mit Außenputz die Firma Komplettbau Ott aus Waldershof, beimGerüstbau die Firma SK Gerüstbau aus Wunsiedel, bei den Sonnenschutzarbeiten die Firma Faltenbacher aus Erbendorf und bei den Baumeisterarbeiten die Firma Rupprecht aus Marktredwitz. Angehen wolle man auch die Hochwasserschutzmaßnahmen am „Zolltafelweg und am Hieselbach.
Elektromotor für Friedhofsglocke
Ein weiteres Thema: die Sanierung der Außenfassade des Leichenhauses. Mit diesem Sachverhalt hatte sich der Bauausschuss zusammen mit der Bauverwaltung bereits im Oktober vergangenen Jahres vor Ort getroffen. Der Bauausschuss empfahl, die nicht mehr benötigte Außentür im Bereich Lärchenweg zuzumauern, die Außentreppe abzubauen und den Hang an der Garagentüre mit einer Trockenmauer zu sichern. Außerdem sollen der beschädigte Außenputz erneuert und die Fassade neu gestrichen werden. Außerdem soll die Friedhofsglocke künftig mit einem Elektromotor betrieben werden. Die Durchführung der Maßnahmen soll in diesem Jahr erfolgen.
Neuer Beitrag für Grünabfälle
Die Finanzverwaltung hat bei der Gebührenbedarfsberechnung für die Entsorgung der Grün- und Holzabfälle in den Gemeinden Brand und Ebnath eine neue Gebühr errechnet. Der Gemeinderat in Brand hatte in seiner Sitzung im Februar der neuen Gebührenbedarfsberechnung bereits zugestimmt. Jetzt stimmte der Gemeinderat Ebnath zu. Demnach erhöht sich die Gebühr für einen Berechtigungsschein von bisher 30 Euro auf 33 Euro pro Kalenderjahr.
Feuerwehrhaus und Brunnen
Auch der Umbau des alten Feuerwehrhauses kann beginnen. Dazu erhielten für die Gerüstbauarbeiten Firma SK Gerüstbau aus Wunsiedel, für die Baumeisterarbeiten die Firma Rupprecht aus Marktredwitz sowie für die Dachdecker- und Spenglerarbeiten die Firma Gerhard Plannerer aus Ebnath den Zuschlag. Weiter vergab der Gemeinderat die Gewerke für den Bau der Trinkbrunnen in Grünlas und in der Selingau. Für die Errichtung erhält die Gemeinde 90 Prozent an Förderung. Die Arbeiten sollen möglichst im Frühjahr beginnen.
Keine neuen Schulden
„Wenn wir alle diese Vorhaben in diesem Jahr anpacken wollen, gibt es wieder viel zu tun“, sagte Söllner. Trotz der massiven Investitionen seien keine neuen Kredite vorgesehen. Im Gegenteil, bestehende Kredite sollen weiter abgebaut werden. Unter Berücksichtigung einer ordentlichen Tilgung errechnet sich zum Jahresende 2023 ein Schuldenstand von voraussichtlich 314.051 Euro. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 250,44 Euro – der Landesdurchschnitt liegt für vergleichbare Gemeinden bei 631 Euro. Die zuletzt getätigten und bevorstehenden Investitionen wären ohne Zuschüsse und Stabilisierungshilfen nicht möglich. Um auch in den nächsten Jahren wieder Stabilisierungshilfen zu bekommen, wird das Haushaltskonsolidierungskonzept weiter fortgeschrieben.
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