"Es besteht Handlungsbedarf", lautete das Fazit des Diplom-Ingenieurs Werner Erhart vom Ingenieurbüro Wolf & Zwick in Marktredwitz zu den teilweise maroden Abwasserkanälen in Siedlungsstraßen von Ebnath. Dies gilt auch für die entsprechenden Straßenzüge, für die eine Erneuerung oder zumindest eine Sanierung der Fahrbahn angestrebt wird. Ob Erneuerung oder Sanierung der Kanalisation und der Siedlungsstraßen - beides soll bei der Umsetzung der Maßnahmen aufeinander abgestimmt und verknüpft werden.
Der Bau- und Umweltausschuss (BUA) unter Vorsitz von Bürgermeister Manfred Kratzer begab sich auf Besichtigungstour, um sich über die notwendigen Erneuerungs- oder Sanierungsmaßnahmen zu informieren. Vordergründig standen die Sonnen-, Garten- und Blumenstraße, der Kalvarienbergweg sowie die Straße "Am Berg" im Fokus. Wegen des anhaltenden Regens wurden die vorgesehen Ortstermine eingeschränkt und die Sitzung im Rathaus fortgesetzt.
Diplom-Ingenieur Erhart sagte, dass die Kanalisation in den Siedlungsstraßen technisch nicht mehr wirtschaftlich sei. Die Kanalquerschnitte seien zum Teil nicht mehr ausreichend und die Abwasserkanäle, wie in der Blumenstraße, um mehr als 100 Prozent überlastet. In der Kösseinestraße sei die Kanalisation völlig defekt. Jene in der Gartenstraße weise fünf punktuelle Mängel auf, darunter fehlerhaftes Rohrmaterial. Er erläuterte, wie Abhilfe geschaffen werden könne und verwies im Wesentlichem auf zwei Varianten: zum einen eine komplette Erneuerung der Abwasserkanäle, zum anderen eine punktuelle Sanierung.
Einhergehend mit den Abwasserkanälen befasste sich das Gremium auch mit der Erneuerung oder Sanierung der Fahrbahnen in den Siedlungsstraßen. Dazu zeigte Diplom-Ingenieur Albert Vollath, ebenfalls vom Ingenieurbüro Wolf & Zwick, Lösungen auf, was gegen die maroden Siedlungsstraßen und im welchem Umfang getan werden sollte. So regte er an - sofern die Kanalisation komplett erneut werde - gleichzeitig auch die Fahrbahnen neu zu machen. In diesen Zusammenhang verwies er darauf, dass Fahrbahnproben entnommen werden müssten. Diese sollen Aufschluss über den bestehenden Unterbau geben, aber auch, ob die Asphaltschicht Schadstoffe enthält. Sollte Letzteres festgestellt werden, ist dies mit einer kostenintensiven Entsorgung verbunden.
Keinen Zweifel gab es beim Blick auf den schlechten Zustand der Siedlungsstraße "Am Berg", bei der eine komplette Erneuerung angestrebt wird. In Verbindung mit dieser Maßnahme soll dort auch ein Kanal neu verlegt werden. Dies würde jedoch bedeuten, dass die dortigen Haus- und Grundstücksbesitzer einen neuen Hausanschluss bräuchten.
Zur weiteren Vorgehensweise entschied sich das Gremium auf Anregung des SPD-Gemeinderates Andreas Söllner für eine komplette Untersuchung der Kanalisation unter Einbeziehung der betreffenden Siedlungsstraßen. Gleichzeitig soll das Marktredwitzer Ingenieurbüro für Tiefbautechnik einen Kostenvoranschlag für alle Kanalisations- und Straßenbaumaßnahmen bis zur Junisitzung des Gemeinderates einholen. Auf dessen Grundlage soll dann über weitere Schritte und mögliche Bauabschnitte entschieden werden. Die Ausschussmitglieder sprachen sich auch für eine Empfehlung an das Gemeindeparlament hinsichtlich für einen Abschluss eines Ingenieurvertrages aus.
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