Um einen herrenlosen Müllsack ging es diesen Sommer im Kasperltheater von Hermann Papacek und Hermann Helgert. Nur dank der unüberhörbaren Mithilfe der Kinder im Publikum konnte das Kasperl den Verdacht abschütteln, ein Umweltsünder zu sein. Und wie laut sie waren, erzählt Liane Schmid aus Mantel. "Meine Enkelin war auch mit dabei, die hat gesagt, 'Oma, ist das laut', weil die Kinder so mitgegangen sind."
Die fünf Aufführungen liegen zwar schon eine Weile zurück, doch nun haben die Veranstalter und die beiden Hermanns von Hermanns Kasperltheater am Mittwoch, 25. Oktober, die Schlussbilanz gezogen. Mehr als 750 Besucher haben das Stück "Kasperl und die Umwelthexe Dorothea" gesehen, vor allem natürlich kleine. Schon Zweijährige konnte das Kasperltheater begeistern. Die Einnahmen aus Vorverkauf, Saalkasse sowie Kaffee und Kuchen belaufen sich auf mehr als 4500 Euro. Das sind rund 150 Euro mehr als im vergangenen Jahr.
Vorverkauf hat Vorteile
Die Karte kostete fünf Euro. Wer früh genug dran war, konnte sich im Vorverkauf einen Euro sparen. Das wurde gut angenommen, merkte Peter Dzierza an. Er war für die Organisation der Aufführung im Sportheim Trabitz verantwortlich. Für ihn hatte das auch den Vorteil, dass die Veranstaltung so besser planbar war. "Du bist nicht dagestanden und hast gehofft, dass noch jemand kommt, und kurz vor Beginn kommen sie dann alle auf einmal. Du hast gewusst, was los war."
Sorgen darüber, ob jemand kommt, hat sich aber keiner machen müssen. Eher noch, wo man noch Bänke auftreibt, um mehr Kinder unterzubringen. Sogar Kinder, die gar kein Deutsch sprechen, haben sich das Stück angesehen. "Bei uns kommen sie alle zusammen. Sogar aus Franken", sagt Dzierza und lacht. In Mantel waren einige amerikanische Kinder im Publikum, erzählt Schmidt. "Die haben zwar nichts verstanden, Spaß hatten sie aber trotzdem."
Wieder in der ersten Ferienwoche
Nach dem Sommer ist vor dem Sommer: Schon jetzt beginnen die Planungen für die Tour im kommenden Jahr. Welches Stück Hermanns Kasperltheater dann auf die Bühne bringt, das weiß Papacek noch nicht. Ziemlich sicher ist, dass das Kasperl wieder in der ersten Woche der Sommerferien durch den Landkreis ziehen wird. Seit 2003 veranstaltet der Verein Lichtblicke das Kasperltheater durchgehend, bis auf zwei Jahre Pandemie-Pause. Wer nicht bis zum Sommer warten kann, kann Hermanns Kasperltheater auch auf der festen Bühne in der Gaststätte Edelweiß in Edeldorf erleben.
Die Einnahmen der Sommertour gehen direkt an den Verein Lichtblicke, erklärt dessen Vorsitzende Viola Vogelsang-Reichl. Dort werden sie verteilt an das Landratsamt Neustadt/WN, das eine eigene Stelle für Lichtblicke hat, außerdem an die Diakonie und die Caritas Weiden. "Sie zahlen kein Bargeld aus, sondern Gutscheine oder bezahlen Rechnungen. So kann man sicher sein, dass das Geld dort ankommt, wo es gebraucht wird", sagt Vogelsang-Reichl.
Der Verein Lichtblicke e.V.
- Mission: Menschen helfen Menschen in der Region
- Verein: Hilfsaktion gegründet von Redakteuren des Neuen Tags vor 28 Jahren, seit 2021 eingetragener Verein, Mitarbeitende arbeiten unentgeltlich
- Aktionen: unter anderem Tournee mit Hermanns-Kasperltheater, Benefizkonzerte, Plätzchen-Backbuch, Preisschafkopf
- Spenden: Sparkasse Neustadt/WN, DE58 7535 1960 0240 0221 11, BYLADEM1ESB
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