(gru/wfe) Es zeigte sich, dass der Diskussionsbedarf in Sigras durchaus noch umfangreich ist: Viele Nachfragen ließen erkennen, dass das Thema einer gemeinsamen Wehr immer noch sehr kritisch betrachtet wird. In der Jahresversammlung war die geheime Abstimmung der aktiven Mitglieder über den möglichen Zusammenschluss der vier Gemeindewehren aus Edelsfeld, Weißenberg, Steinling und Sigras ebenfalls auf der Tagesordnung.
Kreisbrandmeister Christian Meyer und Bürgermeister Hans-Jürgen Strehl bezogen Stellung zu Fragen: Was passiert, wenn eine Gemeindewehr dagegen stimmt? Was passiert mit dem Verein Freiwillige Feuerwehr Sigras? Bleibt eine Notausstattung der Gemeindewehr in Sigras? Kann auch noch eine Löschgruppe in Sigras bleiben? Und wie läuft die Änderung im Katastrophenfall ab? "Man könnte die Hände in den Schoß legen und nichts tun", sagte Strehl. "Wir haben uns aber frühzeitig Gedanken gemacht und eine Strategie entwickelt, die umsetzbar ist. So können wir gemeinsam gestalten und frühzeitig reagieren."
Das Grundproblem seien die Altersstrukturen. "Die geburtenstarken Jahrgänge scheiden in den nächsten Jahren aus dem aktiven Dienst aus. Es gehen nicht mehr, so wie es früher üblich war, fast alle Jugendlichen zur Feuerwehr und es gibt nicht mehr viele Landwirte, die tagsüber daheim sind." Vermehrter Schichtdienst der Mitglieder trage ebenfalls dazu bei, dass zu wenig Feuerwehrdienstleistende da sind. "Wir wollen nicht warten, bis es zu spät ist".
Bei mehreren Treffen der Feuerwehrführungskräfte im Landkreis wurde man sich bald einig, das Thema offensiv anzugehen und eine Zusammenlegung der vier Wehren anzustreben. Der Verein soll dabei bestehen bleiben, zusammengefasst werden soll die aktive Wehr. Sigras' Kommandant Dominik Graf erhofft sich vom Zusammenschluss eine Verbesserung der Ausbildung. "Ich erwarte auch einen besseren Fuhrpark." Er sei sich sicher, so die Schlagkraft seiner Leute zu erhöhen. Die Befürchtung seiner Kameraden, dass sich die Struktur des einzigen Vereins vor Ort aufweicht und so langsam auflöst, nehme er ernst.
Mit Sigras und Weißenberg haben somit bereits zwei Wehren über die Zukunftsentscheidung abgestimmt, Steinling folgt am Samstag, 26. Januar, und Edelsfeld am Samstag, 9. März. Die Auszählung findet tagsdrauf am Sonntag, 10. März, im Rathaus statt und ist öffentlich.
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