Hohe Auszeichnung in Cheb/Eger für Günther Juba aus Waldsassen

Eger (Cheb)
29.06.2022 - 09:45 Uhr

Bei einer Feierstunde im Rathaus Cheb/Eger ist Günther Juba aus Waldsassen ausgezeichnet worden. Mit dem Preis des Oberbürgermeisters würdigte Antonin Jalovec Jubas Einsatz für die positive Entwicklung der deutsch-tschechischen Beziehungen.

Den Preis des Oberbürgermeisters der Stadt Cheb/Eger bekam Günther Juba aus Waldsassen. Bei der Feierstunde im Rathaussaal war auch Waldsassens Bürgermeister Bernd Sommer mit vertreten. Oberbürgermeister Antonin Jalovec verdeutlichte in seiner Begrüßung, dass sich alle drei zu Ehrenden um die Menschen verdient gemacht hätten. „Danke für ihre Arbeit, bitte machen Sie weiter“, sagte der Oberbürgermeister.

„Herr Juba verbindet die Menschen auf beiden Seiten der Grenze“, würdigte Jalovec das engagierte Wirken des früheren Schulleiters der Förderschule Waldsassen. Die Laudatio auf die drei Preisträger hielt Vaclav Sykora von der Stadtverwaltung Cheb/Eger. Geboren wurde Günther Juba in Pancevo (bei Belgrad). Seine Vorfahren kamen als Donauschwaben in das Land, in dem sie bald hohes Ansehen gewannen. Im Herbst 1944 musste die Familie Juba mit ihren Kindern nach Deutschland fliehen. Zwei Jahre später kehrte auch der Vater aus der Kriegsgefangenschaft heim und fand eine Arbeit in Waldsassen, wo auch die Familie unterkam. Günther Juba war als Lehrer an Volks- und Mittelschulen und später als Schulleiter an der Förderschule Waldsassen tätig.

Prägend für Juba war das Jahr 1968, als der „Prager Frühling“ gewaltsam niedergeschlagen wurde. „Mitleid und Bewunderung hegte er seitdem für die Menschen in der damaligen CSSR. Den Fall des Eisernen Vorhangs betrachtete er nicht nur als Befreiung, sondern als große gemeinsame Chance für Eger und Waldsassen. Die beiden Städte Eger und Waldsassen befinden sich seit 1990 nicht mehr am Rande der Welt, sondern mitten in Europa“, hieß es in der Laudatio.

Beiträge in Oberpfalz-Medien

„Aus ersten Begegnungen mit Bürgern beider Städte entstanden Freundschaften und bald der gemeinsame Wunsch nach guten nachbarschaftlichen Beziehungen“, hieß es. 1995 entwickelte sich eine Schulpartnerschaft der Förderschulen Waldsassen und Franzensbad und im Jahr 2000 startete der deutsch-tschechische Stammtisch mit regelmäßigen Treffen.

In der Laudatio wurde ausdrücklich gewürdigt, dass Günther Juba die Leser von Oberpfalz-Medien regelmäßig über die Stadt Eger und seine Menschen informiert. Weiter verfasst er seit 2014 Beiträge für das touristische Informationszentrum Eger. 2020 wurde davon ein eigenes Buch von der Stadt Eger herausgegeben.

Mit den Menschen verbunden

Vaclav Sykora sprach in seiner Laudatio von einem grenzüberschreitenden Brückenbauer und erinnerte daran, dass Juba Benefizkonzerte für den Wiederaufbau der Türme der Nikolauskirche initiierte. Als weiteres Projekt wurde die Ausstellung „950 Gesichter und Schicksale aus Eger“ im Jahr 2011 genannt. Zuletzt engagierte sich Juba für das Projekt „Historische Dachstühle“ im Jahr 2020.

In kurzen Dankesworten betonte Günther Juba, dass ihm die Menschen und die Stadt Eger seit 1968 sehr viel bedeuten, „ich fühlte und fühle mich mit den Menschen verbunden. Ich liebe ihre Sprache und die Menschen, ich habe ihnen vieles zu verdanken“, ehe langanhaltender Beifall folgte.

Ebenfalls geehrt wurde die Krankenschwester Vlasta Krejcova, zuletzt war sie siebzehn Jahre lang Stellvertreterin des Direktors der Einrichtung. Eine weitere Ehrung ging an Pfarrer Petr Hruska, er war seit 2011 Pfarrer der katholischen Pfarrei in Eger und ist inzwischen Generalvikar der Diözese Pilsen.

 
 

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