Neuer Pfarrer in der Nikolauskirche Eger ein „netter Kerl“

Eger (Cheb)
29.03.2023 - 11:35 Uhr

Schon vor einiger Zeit gab es im Pfarrhaus neben der Nikolauskirche in Eger (Cheb) eine personelle Veränderung. Der neue Seelsorger hat sich inzwischen gut eingelebt in der Nachbarstadt von Waldsassen.

Libor Buček ist der neue Pfarrer von Cheb/Eger.

Nachdem Petr Hruška zum Generalvikar der Diözese Pilsen (Plzeň) befördert wurde, ist seit September 2022 Libor Buček neuer Pfarrer der Nikolauskirche in Eger. Er hat sich inzwischen gut eingewöhnt an seinem neuen Wirkungsort. Von den Mitgliedern seiner Kirchengemeinde wird er als „netter Kerl“ beschrieben, bei dem man zunächst kaum erraten würde, dass er Geistlicher ist.

Libor Buček ist sportlich, fährt im Winter gerne Snowboard oder spielt in der Halle Volleyball, im Sommer spielt er Fußball und fährt gerne Motorrad. Er gibt zu, dass er dafür schon einige Strafzettel bekommen hat. Libor Buček ist 45 Jahre alt, sieht aber viel jünger aus.

Auf Umwegen zum Priesterberuf

Sein Lebenslauf führte ihn erst auf Umwegen zum Priesterberuf. Er besuchte zunächst eine Baugewerbeschule: „Direkt nach der Hochschule habe ich in einer Baufirma angefangen, hatte eine Mannschaft von zwölf Leuten und habe die Pläne für das Gebäude und die grüne Wiese bekommen", verrät der Seelsorger über seine Vergangenheit. "Ich weiß also, wie man arbeitet, und ich konnte gut davon leben."

Aber er habe sich auch oft gefragt, ob er sein Leben damit verbringen wolle, ob er ständig Terminen und solchen Dingen hinterher jagen wolle. "Es zog mich woanders hin", erzählt Libor Buček im Gespräch. "Und dann begann eine ziemlich lange Reise, einschließlich des Theologiestudiums, an dessen Ende ich hier Pfarrer wurde.“

Religiöse Tradition

Pfarrer Buček stammt aus dem Osten des Landes, aus Mähren, wo die Kommunisten bei der Bekämpfung der Religion weniger erfolgreich waren als im Westen. Auch in seiner Familie ist die religiöse Tradition noch lebendig geblieben.

Bevor er nach Cheb kam, war er Gemeindepfarrer und Krankenhausseelsorger. Den Wechsel aus einer christlich-konservativen Region in das weitgehend atheistische Grenzland erlebte er gleich bei seiner Ankunft: „Eine Dame begrüßte mich in Cheb mit den Worten: Hier im Wilden Westen halten wir die Dinge einfach. Wir lassen uns nicht scheiden, wir werfen lieber einen Föhn in die Badewanne des Ehemannes.“

Ausgezeichnet zum Leben

Libor Buček hat, trotz dieser Warnung, inzwischen festgestellt: „Die Gemeinde Eger ist ein ausgezeichneter Ort zum Leben.“ In seiner Heimatregion „war alles so viel organisierter", sagt er. Hier sei es viel individueller. "Oft ruft mich jemand an und vereinbart ein Treffen mit mir." Von den Leuten werde er nicht so oft in der Kirche angesprochen, sondern eher privat. "Ich glaube, das braucht Zeit. Vertrauen ist wichtig.“

Zur kommenden Osterzeit sagt er: „Sie wird für mich umso interessanter, je älter ich werde. Das Geheimnis des Lebens spricht mich immer mehr an." Wenn er etwa gefragt werde, was nach dem Tod passieren werde, so stellt er sich vor, dass es besser sein werde als jetzt. "Aber ich habe kein Patent auf Vernunft", erklärt der Seelsorger.

"Die Menschen glauben, dass die Theologen alles wissen, dass sie wissen, wie die Dinge im Jenseits sein werden." Es sei gut und sehr anregend, dass jeder Mensch den Glauben auf seine eigene Weise sieht. "Unnatürlich wäre es, wenn es anders wäre, weil das Leben so komplex ist. Der Glaube ist keine limitierte Auflage.“

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