Der Verband erneuert die speicherprogrammierbare Steuerung im Wasserwerk Emhof. Geld fließt auch in die Außenbauwerke, die Hochbehälter Frauenhof und Scheckenberg sowie die Brunnen I in der Nähe von Emhof und IV bei Vilshof nahe Dietldorf. Insgesamt etwa 180 000 Euro sind dafür eingeplant, informierte der Verbandsvorsitzende, Schmidmühlens Bürgermeister Peter Braun, bei einem Ortstermin im Betriebsgebäude in Emhof.
Der Grund für die Aktivitäten: Die vorhandene Steuerung wurde vor 22 Jahren eingebaut und ist inzwischen veraltet. Außerdem bieten die Hersteller keine Ersatzteile mehr an, wie Braun die Verbandsräte wissen ließ. Um auch künftig für eine reibungslose Wasserversorgung gerüstet zu sein und mit Fernwartung, Diagnose, Datenanalyse und Messdatenerfassung schnell und effizient reagieren zu können, hatten die Räte des Wasserzweckverbandes in einer der vergangenen Sitzungen eine grundlegende Modernisierung und Erneuerung der Automatisierungstechnik beschlossen. Beim Ortstermin verwiesen Peter Braun und Wassermeister Josef Dirmeier jetzt auf eine besondere Herausforderung: Der Umbau muss im laufenden Betrieb der Wasseraufbereitungs- und -verteilungsanlagen erledigt werden, denn die Versorgungssicherheit muss jederzeit gewährleistet sein.
Vor der Suche nach einem geeigneten Unternehmen hatte der Zweckverband in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Pema (Regensburg) eine Checkliste mit Anforderungen für die neue Prozessleit- und Fernwirktechnik erstellt. Mit der Umrüstung wurde die Firma Wilo beauftragt, die im Januar mit den Arbeiten beginnen wird. Im Juni 2019 soll der Umbau abgeschlossen und die Anlage wieder auf dem neuestem Stand der Technik sein. Für die Wasserabnehmer entstünden durch die Arbeiten keinerlei Beeinträchtigungen bei der Wasserversorgung, betonte Peter Braun.
Die Erneuerung der Steuerungsanlage kostet insgesamt rund 180 000 Euro. Diese Investition trägt allein der Zweckverband. Auf eine Ergänzungssatzung zur Verbesserung der Wasserversorgung mit einem entsprechenden Ergänzungsbeitrag wird verzichtet. Für die Wasserabnehmer des Zweckverbandes entstehen damit keine direkten Umlagen. Die Kosten laufen stattdessen über die Gebührenkalkulation in den künftigen Wasserpreis mit ein, sagte der Zweckverbandsvorsitzende Peter Braun.
Hintergrund
Der Wasserzweckverband der Vils- Naab-Gruppe umfasst rund 700 Hausanschlüsse mit etwa 2500 zu versorgenden Einwohnern aus sechs Kommunen: Burglengenfeld, Schwandorf, Teublitz, Schmidmühlen, Kallmünz und Rieden. Das Versorgungsgebiet zwischen Vils und Naab reicht von Grain (Schwandorf) im Norden bis Eich (Kallmünz) im Süden. Der Verband unterhält etwa 97 Kilometer Haupt- und 19 Kilometer Hausanschlussleitungen.
Das Wasser wird aus zwei Tiefbrunnen gefördert, einer bei Emhof (Tiefe: 59 Meter), der andere bei Vilshof (141 Meter). Im Wasserwerk wird das Wasser aus dem Brunnen bei Vilshof zusätzlich aufbereitet (Sauerstoff wird zugeführt, Eisen und Mangan herausgefiltert). Das Wasser wird zu den Hochbehältern in Frauenhof und in Scheckenberg gepumpt (Höhenunterschied 180 Meter). Die jährliche Fördermenge beträgt etwa 220 000 Kubikmeter. Kontrollen zeigen: Die Ergebnisse liegen deutlich unter den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung, auch bei Nitrat und Pflanzenschutzmittel-Rückständen.
Gegründet wurde der Zweckverband 1910 in Pottenstetten, ursprünglich von acht Gemeinden. 1963 lehnten die Zweckverbandsräte einen Anschluss von Emhof ab. Erst am 11. September 1969 stimmten sie auf Druck aus der Dorfbevölkerung und des Marktes Schmidmühlen der Aufnahme zu. Bis dahin hatten viele Emhofer nur eine eigene Wasserversorgung aus ihren Hausbrunnen. (bö)














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