Ensdorf
04.07.2018 - 10:38 Uhr

Kinderkrippe ist "ein Glücksfall" für Ensdorf

Es ist eine große Investition für die Gemeinde Ensdorf: Der Bau der Kinderkrippe kostet mehr als eine Million Euro. Über den Fortschritt auf der Baustelle haben sich nun die CSU-Mitglieder informiert.

Der CSU-Ortsverband hat sich auf der Baustelle der neuen Kinderkrippe in Ensdorf umgesehen. Die Besucher freuen sich über die hellen und  Licht durchfluteten Räume. lma
Der CSU-Ortsverband hat sich auf der Baustelle der neuen Kinderkrippe in Ensdorf umgesehen. Die Besucher freuen sich über die hellen und Licht durchfluteten Räume.

"Der Zeitpunkt der Besichtigung ist ideal. Das Verputzen in den Innenräumen ist abgeschlossen und die Boden- und Estricharbeiten beginnen diese Woche", sagte Planer Thomas Hollweck. CSU-Fraktionssprecher Johann Bösl erklärte, dass mit dem Bau der Kinderkrippe und des Barriere freien Übergangs zum bestehenden Kindergarten im Herbst 2017 begonnen wurde. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 1,091 Millionen Euro. Davon entfallen auf die Kinderkrippe 976.000 Euro, auf den Übergang 115.000 Euro. An Zuschüssen erwartet die Gemeinde 81.500 Euro. "Der Eigenanteil der Gemeinde liegt damit bei 25 Prozent."

Bürgermeister Markus Dollacker führte aus, dass insgesamt drei Förderkulissen zur Anwendung kommen was Planung, Ausschreibung und Abrechnung sehr kompliziert machen.

Der JU-Vorsitzender Julian Pusch bezeichnete die Kinderkrippe als eine zukunftsweisende Einrichtung. „Mehr denn je ist für junge Eltern auch eine Kinderkrippe nötig. Es ist ein Glücksfall für die Eltern, wenn wie in Ensdorf die Einrichtung in den Ort und mit einem kirchlichen Träger eingebunden ist."

Durch den Abriss des sogenannten Lobenhofer-Hauses im Februar 2017 wurde Platz für die neue Einrichtung geschaffen. Die Kinderkrippe ist für zwei Gruppen mit jeweils bis zu zwölf Kindern geplant. Durch den Verbindungsbau zum Kindergarten entsteht eine Einheit aus Kindergarten und -krippe. Außerdem wird die neue Barriere freie Bushaltestelle verlegt und rückt in die Hauptstraße.

Hinter der Krippe sollen 16 Parkplätze, davon zwei behindertengerechte entstehen.

CSU-Ortsvorsitzender Johann Bösl zeigte sich bei dem Besuch jedoch enttäuscht darüber, dass es nicht gelungen ist, eine gemeinsame Trägerschaft für die Einrichtungen in den Nachbarkommunen Ensdorf und Rieden zu bekommen. „Hier hätten sich viele Synergieeffekte positiv auf den Betrieb auswirken können. Aber die Bereitschaft bei uns ist da, sodass dies auch für die Zukunft noch möglich ist." Pater Hermann Sturm pflichtet dem bei. Als Vertreter des Trägers des Kindergartens und zukünftig auch der Kinderkrippe sieht auch er eine enge Zusammenarbeit als nötig und sinnvoll an. "Die neuen Räume bieten aber genügend Platz für die Kinder zum Schlafen und Spielen", zeigte er sich begeistert. Besonders die verwendeten umweltfreundlichen Baumaterialien seien ihm wichtig. So wurde unter anderem ein einfacher Kalkputz für die Innenräume verwendet.

Aber ohne Kritik ging es dann doch nicht: Die Entscheidung für ein Pultdach auf der Krippe ist für ihn nicht nachvollziehbar. „Neben dem historischen Gebäude des Kindergartens wäre ein Walmdach passender. Außerdem hätte eine solche Dachform den Vorteil mehr Stauraum zu haben.“ In der Krippe selbst gebe es nämlich keine größeren Lagermöglichkeiten.

Der Inklusionsbeauftragte der Gemeinde, Josef Leikam, machte sich ein Bild zur Barrierefreiheit des Gebäudes: „Trotz der Einschränkung, die es auf einer Baustelle gibt, ist deutlich erkennbar, dass baulich alles vorbereitet ist, um eine bestmögliche Zugänglichkeit für alle Menschen zu erreichen.“

Planer Hollweck erläuterte, dass beim Bau nur natürliche Materialen zum Einsatz kämen: So wird der Boden mit einem natürlichen Kautschuk-Fußboden ausgelegt und als Einrichtung kommt eine an die Natur angelehnte Ausstattung zum Tragen. Das gefällt besonders dem Bürgermeister und Naturparkvorsitzender Dollacker.

"Die offizielle Eröffnung der Kinderkrippe ist im September 2019", teilte Pater Hermann Sturm mit. Nach seiner Auffassung sollten alle Bauarbeiten abgeschlossen sein, denn er möchte nicht in einer Baustelle den Betrieb aufnehmen. Ein weiterer Grund liegt aber auch an den Finanzen: Zuschüsse werden nur ab Beginn eines Kindergartens/Kinderkrippen-Jahres gewährt. Aber sobald die Einrichtung fertig sei, wird sie auch genutzt und in einem „Probebetrieb“ bespielt. Hollweck stellte das für Anfang 2019 in Aussicht.








 
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