"Miteinander arbeiten ist der Weg, nicht, die Welt aus den Angeln heben" ist das Motto von Pater Hermann Sturm. Ende November 1998 hatte er die Pfarrei Ensdorf übernommen. Nun, am 22. September, wird er sich von ihr, Kloster und Gemeinde mit einem Gottesdienst verabschieden. Er geht nach Benediktbeuern und wird in einer benachbarten Pfarrgemeinschaft weiter als Seelsorger tätig sein. Am Sonntag, 20. Oktober, wird sein Nachfolger Peter Slawomir, ein Salesianerpater aus Polen, der schon seit Jahren in Deutschland als Seelsorger tätig ist, bei einem Gottesdienst installiert und die Pfarrei übernehmen.
In Stetten bei Mindelheim wurde Hermann Sturm am 6. Februar 1942 geboren, wuchs mit fünf Geschwistern in der kleinen Landwirtschaft der Eltern auf. Bereits früh verlor er seinen Vater, der im Alter von 44 Jahren verunglückte. Seine Mutter starb mit 68 Jahren. Nach den ersten Schuljahren wechselte er 1958 ans Gymnasium und Internat der Salesianer Don Boscos in Buxheim an der Iller, leistete 1961/62 sein Noviziat in Ensdorf und machte 1965 das Abitur in Buxheim.
Sturm war von 1965 bis 1967 Praktikant im Canisius-Schülerheim der Salesianer in Bamberg und studierte anschließend Sozialpädagogik, dann Philosophie und Theologie mit Abschluss als Diplomtheologe. In Benediktbeuern wurde er zum Priester geweiht. Bis 1979 war er Gruppen- und Erziehungsleiter in der Salesianer-Jugendhilfeeinrichtung Dominikus-Savio-Heim, dann über zehn Jahre lang Internatsleiter im Berufsbildungswerk Regensburg, weitere zehn Jahre Direktor des Schüler- und Jugendwohnheims der Salesianer im Kempten, bis ihm die Pfarrei Ensdorf übertragen wurde.
Nicht Stillstand oder gar Rückschritt war sein Credo, sondern "die guten Dinge in der Pfarrei bewahren, darauf aufbauen und den Weg zeigen zu einer lebendigen Gemeinschaft in der Kirche". Dabei waren ihm eine verstärkte Teilnahme an Kinder- und Jugendgottesdiensten sowie die Laienarbeit in der Kirche ein großes Anliegen.
Auch als Baupfarrer hat sich Sturm einen Namen gemacht: So wurden die Kirche St. Magdalena in Wolfsbach und die St.-Martins-Kirche in Hofstetten renoviert, die Eggenbergkirche innen und außen saniert, der Aufgang zur St.-Bartholomäus-Kirche in Thanheim erneuert. Die Fassade des Turms der Pfarrkirche St. Jakobus wurde hergerichtet. Die dreijährige Generalsanierung der Pfarrkirche St. Jakobus aber war der Höhepunkt. Am Sonntag, 8. Oktober 2017 - genau 300 Jahre zuvor war die Pfarrkirche Jakobus dem Älteren geweiht worden - stellte Bischof Rudolf Voderholzer bei einem Festgottesdienst den neuen Volksaltar in den liturgischen Dienst.
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