Ensdorf
28.09.2018 - 10:38 Uhr

Sanieren allein reicht nicht

"Wir müssen mit dem Klimaschutz in der Region weiter vorankommen, unsere Gemeinden müssen wieder mehr Aktivitäten zeigen," betont ZEN-Vorsitzender Richard Gaßner im Fürstensaal.

„Die Technik ist vorhanden, nun müssen wir auch noch die Gemeinden begeistern“ betont ZEN-Vorsitzender Richard Gaßner (Mitte) nachdem Maximilian Conrad vom Institut für Energietechnik (links) und Frank Vogel von der Landesgewerbeanstalt Bayern ihre Lösungsvorschläge vorgestellt hatten. Bild: sön
„Die Technik ist vorhanden, nun müssen wir auch noch die Gemeinden begeistern“ betont ZEN-Vorsitzender Richard Gaßner (Mitte) nachdem Maximilian Conrad vom Institut für Energietechnik (links) und Frank Vogel von der Landesgewerbeanstalt Bayern ihre Lösungsvorschläge vorgestellt hatten.

"Energiemanagement - Energie sparen und aktiv Klima schützen" war Thema beim Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN). Richard Gaßner konnte dazu als Referenten Maximilian Conrad vom Institut für Energietechnik an der OTH Amberg-Weiden und Frank Vogel von der Landesgewerbeanstalt Bayern (LGA), kommunale Energieberater und Bürgermeister begrüßen. Zwar sei der Landkreis auf dem Weg seine Liegenschaften energetisch zu verbessern, "aber die Gemeinden müssen mehr Gas geben", erklärte Gaßner. Handlungsbedarf sei vorhanden.

Das 2017 an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden gegründete Institut Energieinformatik befasse sich im Besonderen mit der kommunalen Energieberatung, sagte Conrad. Das von ihr angebotene Energie-Monitoring-Management sei eine webbasierte Plattform für Energiemanagement, hinter der sich ein Liegenschaftsmanagement zur Erfassung und Auswertung der technischen Gebäudeausstattung, von Energieverbrauchswerten, Sanierungstätigkeiten und eine automatisierte Berichterstellung verberge. Die automatisierte Datenerfassung, Überwachung und Kontrolle in Echtzeit könne durch Sensoren optimierten analogen Verbrauchszählern abgegriffen werden. Den Kommunen bleibe es dabei überlassen, wie Software, in der die jeweilige Gebäude-Information hinterlegt werde, aufgestellt sei. An einem Beispielgebäude zeigte Conrad diese Infos auf, "so dass genaue Jahresbilanzen für Energie, Wasser und CO2 erfahren werden können".

Zusammenfassend verwies Conrad auf die strukturorientierte Übersicht aller energierelevanter Parameter der Gebäude beim angebotenen Energie-Monitoring-Management. Wobei die nutzerfreundliche Bedienbarkeit Basis für die Ableitung von priorisierten Handlungsempfehlungen und auch für Energieausweise und kommunale Energieaudits sei. Frank Vogel vom Referat Energie der Landesgewerbeanstalt Bayern sagte: "Unsere Lösung ist eine Portallösung". Er listete Vorbehalte in Gemeinden auf und gab die Devise aus: "Alleine Gebäude zu sanieren heißt noch lange nicht, dass etwas verbessert wurde." Dies aber zeige im Umkehrschluss, "dass in Richtung Energiemanagement etwas getan werden muss". Den Energieverbrauch reduzieren, den CO2-Ausstoß und die Energiekosten senken mit wenig Personal, Zeit und vielen Aufgaben sei das Ziel von Digitalisierung und Automatisierung. Es gebe immer einen Sofortnutzen, so Vogel, der erkennbar sei für die verschiedenen Liegenschaften und deren Abteilungen. So die spartenübergreifende Kommunikation, der einheitliche Wissenstand, die Klarheit über den energetischen Aufbau von Liegenschaften und die Aufdeckung von Fehlern. Vogels Credo: "Politik und Verwaltung müssen daran glauben und es wollen!". Abschließend hob ZEN-Vorsitzender Richard Gaßner hervor: "Die Technik ist vorhanden, nun müssen wir auch noch die Gemeinden begeistern." Das ZEN könne Unterstützung anbieten.

 
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