"Anywhere the wind blows", nur nicht in der Probstei. Der Wettergott verschonte das Jubiläumskonzert von Sing Out und so genossen über 300 Gäste einen fantastischen A-Capella-Abend. "Danke für das Stoßgebet von Ihnen allen", merkte auch Gregor Schraml bei der Begrüßung an. 25 Jahre Sing Out, das sei "ein schönes Fest, das besingen wir."
Gefühlvoll, mit Gänsehautgarantie, ging es auch gleich weiter mit den "Boys of summer". Markus Schuller wollte wissen, wer aus dem Publikum denn ein FF, ein "Voll-Fan" sei. Viele Finger gingen da in die Höhe. Den meisten war daher der berühmte Strumpf bekannt. "Noch nie gewaschen", meinte Schuller, stülpte sich besagtes Teil über und besang den "Banküberfall". Ein großes Lauschvergnügen für das Publikum, das kräftig mitklatschte.
Mit dem "Ring of fire" ging es auf der Tonleiter in die tiefsten Tiefen, bei Rammsteins "Engel" schwangen sich die sechs Sänger dafür in himmlische Höhen hinauf. Johannes Grünbauer merkte an, dass Sing Out öfter angesprochen werde "immer so viel Englisch" zu singen. Das änderte sich prompt, Grünbauer besang die Frauenwelt auf Italienisch mit "Donne". Aber auch deutsche Schlager standen auf dem Jubiläumsprogramm. "Du entschuldige i kenn di" sang Armin Steinhauer vor. Beim Refrain stimmte das Publikum textsicher mit ein.
Uli Roth verkündete gleich den nächsten Höhepunkt. Vier neue Lieder hatten die Sänger um Rudi Kreuzer eingeübt. Ein Konzert von Andreas Gabalier im Olympiastadion koste schon mal 120 Euro pro Karte. "Hier zahlen Sie nur zehn Prozent" mahnte Roth. Sollte beim "Hulapalu" also was "daneben gehen", wäre das quasi schon einkalkuliert. Armin Steinhauser gab zur Freude der Zuhörer einen mitreißenden Gabalier. "Ohne Dich" von der Münchner Freiheit quittierten die Gäste mit lautem Jubel und Bravorufen. Nach einer kurzen Pause entführte Markus Schuller nach "Africa". Ein alter Bekannter war der Kastagnetten-Gag, der zu den "Frauen" überleitete. Sing Out hat sich dafür bei Grönemeyers "Männer" bedient und den Text umgedichtet. Sie besingen zum großen Vergnügen ihrer Zuhörer das schöne Geschlecht mit 210 Taschen, Diäten und zu vielen Schuhen.
Fast so alt wie Sing Out ist Robbie Williams Klassiker "Angel", den Rudi Kreuzer hervorragend als Leadsänger vortrug. Auch bei "It's my life" rockte Kreuzer die Bühne. Während sich die sechs Sänger umkleideten, warfen die Gäste einen Blick hinter die Kulissen vom Videodreh. Sing Out hatte sich nach dem Erfolg ihrer ersten Videos als Geburtstagsgeschenk ein neues Video gegönnt. Das Ergebnis gab es nun erstmals zu sehen. Nach ein paar Ton- und Bildschwierigkeiten - "Gestern hat aber noch alles funktioniert, wir arbeiten daran!" - flimmerte aber erstmal das Making-Of über die Leinwand. Neu gewandet, in den Anzügen vom Videodreh, brillierte Sing Out mit "Bei mir bist du scheen". Statt Regen fielen bei "Lollipop" eben diese auf das begeisterte Publikum.
Als Informatiker hatte Grünbauer natürlich ein paar Tabellen dabei. Er klärte das Publium mit einem Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse der vergangenen 25 Jahre auf wie die Parlamentswahlen in Madagaskar 1993. Auch die Statistik hatte es Grünbauer angetan. Zwei Mitglieder von Sing Out lägen über dem Gewichtsdurchschnitt von 92 Kilo. Allerdings dürfe er aus Datenschutzgründen nicht sagen wer, so Grünbauer unter dem Schmunzeln des Publikums. Und überhaupt haben die Sänger "24,38 Jahre Alter pro Meter Größe." Für das ergreifende "Only you" tauchte Holger Schmidt anschließend die Bühne in rotes Licht. "Aus grauer Vorzeit", so Roth, sei das nächste Lied. Grünbauer stimmte zur großen Freude der Zuhörer "For the longest time" an.
Pünktlich zum gigantischen Wetterleuchten rund um die Bühne zeigte Sing Out stolz ihr neues Video zu "When september ends". Vergangenes Jahr trafen sich Sing Out und der amerikanische Regisseur Michael Underwood in Franken zum Dreh. Jetzt konnten sich alle vom Ergebnis überzeugen. Mit schönen Bildern, atemberaubenden Drohnenflügen und einem sehr guten Gespür für Details und Stimmung setzte Underwood Sing Out in Szene. Das Publikum quittierte das Ergebnis mit großem Applaus. Ab sofort ist das Video übrigens online zu sehen.
Nach dem gezeigten Video war aber noch lange nicht Schluss. Uli Roth bedankte sich bei "Onkel Mike" mit einem Gutschein für eine Übernachtung auf Burg Falkenberg, Zoiglbesuch inklusive. Auch Underwood hatte ein Geschenk für die Band dabei, eine echte Filmklappe vom Dreh. Er dankte der gesamten Filmcrew, die auch nahezu vollzählig zur Premiere anwesend waren. Allen voran den drei Andis: Nagengast, Weisel und Heinz. Wer für ihn arbeiten möchte, müsse also Andreas heißen, merkte Underwood augenzwinkernd auf Englisch an. Für die Braut aus dem Video, Svenja Lochner, gab es neben einem Strauß Rosen einen Gutschein.
"Atemlos" staunten die Gäste nicht nur über das Lied von Helene Fischer, auch die Pyrotechnik schlug alle in den Bann. Selbst von einer brennenden Box ließ sich Sing Out nicht verwirren. Mit den aufblasbaren Gitarren aus dem Rockstück "Born to be wild" löschten sie die Flammen. Rockig ging es mit "Livin' on a prayer" weiter. "1000 Mal berührt" berührte auch die Zuhörer.
"Auch wenn eigentlich wir Geburtstag haben, die Geschenke machen wir", kündigte Roth an. Unter drei Stühlen klebten Briefumschläge. Auf der Bühne überreichte Roth die Gewinne an die drei mit "Strupfglück". So freute sich Birgit Tanner über eine CD, einen Whiskey aus dem Hause Schraml darf der Zweite Sieger genießen und als Hauptpreis nahm Dieter Döppl zwei Karten für das Konzert von Sing Out mit der Altneihauser Feierwehrkapelln in Wiesau entgegen. Beim letzten Stück, einem grandiosen "Sweet child of mine", wäre Axl Rose gewiss neidisch auf Rudi Kreuzer. So schnell ließ das Publikum Sing Out an diesem unvergesslichen Abend aber nicht von der Bühne. Mit zwei Zugaben, "Grenade" und "Son of a preacher man" jeweils vorgetragen von Gregor Schraml, verabschiedete sich Sing Out bis zum nächsten Konzert.
Erbendorf
10.06.2018 - 14:32 Uhr
25 Jahre Sing Out
von Autor DEN
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