Im Mittelpunkt des Festgottesdienstes anlässlich der Verleihung in der Pfarrkirche Mariä-Himmelfahrt stand der Kirchenchor unter der Leitung von Stefanie Rüger. „Der heutige Gottesdienst hat mit der Verleihung der Palestrina-Medaille ein besonderes Gepräge“, stellte Pfarrer Martin Besold hierzu fest. In seiner Predigt ging Besold auf die Apostel Paulus und Johannes ein. „Beide sprachen mit Jesus hinter vorgehaltener Hand im geheimen“, so der Pfarrer. „Heute würden wir sagen, sie hatten Vitamin B zu ihrem Chef.“ Laut dem Markus-Evangelium wurden daraufhin die anderen Apostel aber ärgerlich. Damit spannte Besold eine Brücke ins Heute.
„Beide Apostel denken mit ihrem Tun dabei an sich und stellten sich in die erste Reihe“, betonte Pfarrer Besold. „Aber denken wir heute auch nicht zuerst an uns selbst?“, stellte Besold die Frage an die Gläubigen. „Wir denken zuerst an das eigene Heil. Aber wir sollten auch an andere denken.“
„Wir sollen Dienen und wir sollen helfen, ganz nach dem Motto jeden Tag etwas Gutes tun.“ Doch die Menschen erwarten dabei auch Lob und Dank. „Das ist nicht immer falsch, auch ab und zu richtig wie heute bei der Verleihung der Auszeichnung an den Kirchenchor.“ Besold mahnte, wieder mehr auf Jesus zu schauen. Der Geistliche stellte fest, dass der Kirchenchor hervorragende Eigenschaften habe. „Die Sängerinnen und Sänger stärken mit großem Engagement die Liturgie und geben das Lob Gottes weiter.“
Der Kirchenchor mit Chorregentin Stefanie Rüger und Organist Holger Popp begleiteten den Festgottesdienst mit Chorgesang alter Meister und neuzeitlichem Liedgut. Neben der „Missa Festiva“ von Hubert Zaindl brachten sie mit „O bone Jesu“ eine Komposition des Namensgebers der Medaille, dem Komponisten Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525 bis 1594) zu Gehör. Am Ende des Gottesdienstes versammelte sich der Kirchenchor im Altarraum, um die Auszeichnung aus den Händen des Diözesankirchenmusikdirektors a. D. Erich Weber entgegen zu nehmen. Weber ist zugleich auch Diözesanpräses des Cäcilien-Verbandes Regensburg.
Weber führte an, dass die Palestrina-Medaille Kirchenchöre erhalten, die mindestens 100 Jahre bestehen. „Für den Chor aus Erbendorf liegt uns ein Bericht des Diözesanpräses Pater Utto Kornmüller aus dem Jahr 1887 vor“, so Weber. Darin beschreibt Kornmüller, dass der Kirchenchor zu den hervorragendsten Chören der Oberpfalz zähle. „Vor allem werden die tadellosen Proben erwähnt“, so Weber. „Eine sehr positive Beurteilung, der der Kirchenchor auch heute verdient.“
Mit der Auszeichnung würdige der Cäcilien-Verband alle Sänger und Dirigenten in den vergangenen Jahrzehnten, die sich dem Gesang widmeten. Die Medaille mit der zugehörigen Urkunde überreichte Weber an Chorregentin Stefanie Rüger und Organist Holger Popp. Pfarrer Besold verlas hierzu das Schreiben des Präsidenten Dr. Wolfgang Brettschneider vom Allgemeinen Cäcilien-Verband. „Aufgrund der eingereichten Unterlagen ist die Verleihung der Palestrina-Medaille zuerkannt worden“, zitierte er. Der Verband danke für die Treue und Einsatzbereitschaft für die Dienste im Rahmen der Musica Sacra. „Die Auszeichnung soll zugleich ein freudiger Ansporn für die Zukunft sein.“
Ein Grund zum Feiern
Im großen Saal des Kolpinghauses machte Regionalkantor Stephan Merkes einen Ausflug in die Bibel, die voll Musik und Gesang sei. „Musik rührt den Menschen an“, stellte er fest. „Aber auch in der Kirchenmusik gelte, ohne Fleiß kein Preis.“ Er überbrachte auch die Grüße und Glückwünsche von Diözesankirchenmusikdirektor Dr. Christian Dostal.
Bürgermeister Hans Donko würdigte die hohe Qualität des Kirchenchores. Persönlich freue er sich immer auf die Konzerte, insbesondere das jährliche Weihnachtskonzerte. „Die musikalischen Leistungen kommen nicht von ungefähr.“ Den Sängern und der Chorleitung bescheinigte er einen großen Probenfleiß. „Die Stadt ist stolz auf den katholischen Kirchenchor.“
Diözesankirchenmusikdirektor a. D. Erich Weber überreichte an die Chorleitung mit Stefanie Rüger und Holger Popp einen Jubiläumsband des Cäcilienverbandes zu desse 150-Jährigen Bestehen. „Darin sind auch historische Berichte zu den Chören enthalten“, so Weber. Dem Kirchenchor wünschte er für die Zukunft musikalischen Erfolg. Nicht zuletzt trat die Chorleitung mit Chorregentin Stefanie Rüger und Organist Holger Popp ans Rednerpult. Mit den einzelnen Buchstaben des Wortes „Kirchenchor“, zeigten sie auf, was den Chor ausmache. Das reichte von K wie Kultur über H wie hören bis C wie Christus. Ihr Dank galt den ihnen vorangegangenen Kirchenchorleitern. Unter anderem waren bei der Feierstunde dabei Elisabeth Liedl, die den Kirchenchor von 1972 bis 1992 führte, und Jochen Neumann, der den Chor 1994 wiedergründete.
Neben Dankesworte an die Gremien der Pfarrei sowie an Pfarrer Martin Besold und Kirchenpfleger Alfons Meierhöfer galt der größte Dank den aktiven Sängerinnen und Sängern. Im Anschluss wartete auf die Gäste ein warmes Büfett aus dem Hause Bayer in Wildenreuth.

















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