Erbendorf
02.11.2021 - 10:22 Uhr

Baugenossenschaft Erbendorf auf gutem Weg

Hervorragende Jahresergebnisse trotz Corona und Sanierungskosten: Davon konnte Vorstandsvorsitzender Dieter Döppl bei der Baugenossenschaft in Erbendorf sprechen. Und es wird wieder investiert: in Balkone für die Hans-Müller-Siedlung.

Vorstandsvorsitzender Dieter Döppl (stehend) bei seinem Geschäftsbericht. Mit auf dem Bild (von links) Vorstandsmitglied Alexander Donenko, Aufsichtsrat Anton Hauer, Vorstandsmitglied Toni Rupprecht, Aufsichtsratsvorsitzender Willi Müller sowie die Aufsichtsräte Dieter Rutsch und Ernst Gallersdörfer. Bild: njn
Vorstandsvorsitzender Dieter Döppl (stehend) bei seinem Geschäftsbericht. Mit auf dem Bild (von links) Vorstandsmitglied Alexander Donenko, Aufsichtsrat Anton Hauer, Vorstandsmitglied Toni Rupprecht, Aufsichtsratsvorsitzender Willi Müller sowie die Aufsichtsräte Dieter Rutsch und Ernst Gallersdörfer.

Nachdem wegen Corona vergangenes Jahr die Mitgliederversammlung der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Erbendorf ausfallen musste, standen jetzt in der Stadthalle gleich zwei Jahresabschlüsse - für 2019 und 2020 - auf der Tagesordnung.

Im Hinblick auf die derzeitig große Investitionsmaßnahme, die Sanierung des Mietwohnhauses in der Lindenstraße, konnte Vorstandsvorsitzender Dieter Döppl bei der Vorstellung der Jahresabschlüsse dennoch auf gute Zahlen verweisen. Die Genossenschaft stehe mit einer Bilanzsumme von 5,5 Millionen Euro und einer Eigenkapitalquote von knapp 36 Prozent bestens da.

Geld für Rücklagen

Nicht ohne Stolz verkündete Vorstandsvorsitzender Döppl das Jahresergebnis von 82 642 Euro für 2019 und 97 735 Euro für 2020. Nach Abzug der Einstellungen in die Rücklagen verblieben ein Bilanzgewinn von jeweils rund 2700 Euro, die nach dem Willen der Mitgliederversammlung nicht verteilt werden, sondern ebenfalls in die Rücklagen wandern.

„Trotz Corona-Pandemie und trotz unserer Sanierungsmaßnahmen ein Bomben-Ergebnis“, resümierte Döppl. „Aufgrund unserer Bilanzsumme gehen wir mittlerweile auf einen größeren Wirtschaftsbetrieb zu.“ Zur Sanierung des Miethauses Lindenstraße gab er bekannt, dass rund 436 000 Euro in die Sanierung der Fenster, des Daches und der Außenhülle flossen.

„Unsere Wohnungen sind gut in Schuss“, sagte Döppl weiter. Das bezog er auch auf die Mietrückstände, die sich im Jahr 2020 gerade mal auf 753 Euro beliefen. „Ein großes Lob an unsere Mieter für ihre pünktlichen Mietzahlungen.“

18 eigene Mithäuser

Für 2020 sprach Döppl in seinem Geschäftsbericht von 306 Mitgliedern mit 322 Geschäftsanteilen. So sei die Mitgliederzahl im Vergleich zum Vorjahr um acht leicht gestiegen. Im Besitz der Baugenossenschaft befänden sich nach seinen Worten derzeit 18 eigene Mietwohnhäuser mit 111 Wohnungen sowie 32 Garagen.

Bevor Vorstandsvorsitzender Döppl den Vorstandskollegen sowie dem gesamten Aufsichtsrat für die hervorragende Zusammenarbeit dankte, gab er bekannt, dass voraussichtlich im kommenden Jahr eine weitere Investition anstehe. „Die Wohnungen in den Mietshäusern der Hans-Müller-Siedlung werden allesamt Balkone bekommen.“ Dies diene nicht zuletzt der Steigerung des Wohnkomforts.

„Für unsere Genossenschaft wurde trotz Pandemie in den Jahren 2019 und 2020 ein gutes Ergebnis erzielt“, freute sich Aufsichtsratsvorsitzender Willi Müller. Dem Vorstand bescheinigte er eine sparsame und korrekte Wirtschaftsführung. Er dankte dem gesamten Vorstand sowie den Aufsichtsratsmitgliedern für die hervorragende Arbeit, die auch im Hinblick auf die gesetzlichen Erfordernisse sowie dem derzeitigen Wohnhausbaus nicht weniger werde.

Aufsichtsrat gewählt

Bevor es das traditionelle Essen für die Mitglieder gab, stand noch die Wahl des Aufsichtsrates auf dem Programm. Weil vergangenes Jahr coronabedingt die Aufsichtsratswahlen nicht abgehalten werden konnten, wurden die Aufsichtsratsmitglieder in der Mitgliederversammlung in zwei Blöcken gewählt. Für den Zeitraum bis 2023 wählten die Mitglieder Willi Müller, Dieter Rutsch und Gerhard Heindl als Aufsichtsräte, für den Zeitraum bis 2024 Anton Hauer und Ernst Gallersdörfer.

Bildergalerie
Erbendorf06.11.2019
Info:

Die Gemeinnützige Baugenossenschaft Erbendorf

  • 7. Dezember 1919: Gründungsversammlung der "Gemeinnützigen Baugenossenschaft G.m.b.H. Erbendorf".
  • 28. Dezember 1919: Bau von vier Doppelwohnhäusern am Bergwerk; die Stadt Erbendorf stellt den Baugrund und übernimmt eine Bürgschaft über 10 000 Mark; das Bergwerk gibt ein Baudarlehen von 20 000 Mark.
  • 1920 können 8 Wohnungen bezogen werden, bis 1924 folgen noch weitere 16.
  • 1920er Jahre: Planung und Realisierung von zwei weiteren Mietswohnhäusern am Hauxdorfer Weg und in der Ringstraße.
  • 1925: Wohnraum für 39 Familien mit insgesamt 186 Personen.
  • 1941 werden acht Doppelhäuser am heutigen Peter-Hammer-Weg an Mitglieder der Genossenschaft verkauft.
  • 1949 zwei Zweifamilienhäuser in der Thanner Straße; 1950 folgt ein Miethaus für 14 Familien an der Turngartenstraße, 1951 zwei Sechsfamilienhäuser.
  • 1951: 14 Wohnungen in 7 Eigenheimen am Hoinzenweg.
  • 1952/53: Wohngebäude mit 24 Wohnungen an der Bergwerkstraße (heute Hans-Müller-Siedlung), dazu kommen weitere 14 Wohnungen.
  • 1960er: Investition in neue Mietshäuser an der Mühlgasse sowie Josef-von-Eichendorff-Straße und im damals neuen Baugebiet Schloßzelch.
  • 1992 Fertigstellung des Mietwohnhauses in der Lindenstraße.
  • 2019: Mietwohnhaus mit insgesamt 14 behindertengerechten Wohnungen in der Stadtbadstraße.
  • Wichtige Männer: Mitbegründer der Genossenschaft Peter Hammer, 1919 bis 1930 Vorstandsvorsitzender; Bundestagsabgeordneter a.D. Hans Müller, Vorstandsvorsitzender ab 1930 sowie nach dem Zweiten Weltkrieg, Aufsichtsratsvorsitzender bis zu seinem Tod 1974. Beiden werden in den 1960er Jahren Ortsstraßen gewidmet.

„Aufgrund unserer Bilanzsumme gehen wir mittlerweile auf einen größeren Wirtschaftsbetrieb zu.“

Vorstandsvorsitzender Dieter Döppl

„Die Wohnungen in den Mietshäusern der Hans-Müller-Siedlung werden allesamt Balkone bekommen.“

Vorstandsvorsitzender Dieter Döppl

 
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