Erbendorf
27.09.2022 - 08:36 Uhr

Erbendorfer Kirwazug der Jugend amüsiert sich über Stadtpolitik

Weit über Tausend Besucher standen in mehreren Reihen am Straßenrand in der Erbendorfer Innenstadt, als der Kirwazug der Jugend am Sonntag vorbeizog. Vor allem politische Themen der Stadt waren Kritikpunkte der bunten Wagen.

von fks

Mit viel Aufwand und Liebe hatten die Teilnehmer am Kirwazug 2022 ihre bunten und vor allem lauten Kirwawagen gestaltet. Unter anderem die Sportvereine TSV Reuth und TSV Erbendorf sowie die Jugendfeuerwehr und der Spielmannszug aus der Steinwaldstadt beteiligten sich mit auffälligen Bauten.

Aufgrund einer technischen Panne konnte der Kirwazug nicht pünktlich um 14 Uhr am Sportzentrum starten, aber die milden Temperaturen und das sonnige Wetter machten die etwas längere Wartezeit der Gäste wett. Laute Partymusik aus großen, auf den Wagen verbauten Boxen kündigten das Eintreffen der Wagen bereits frühzeitig an.

Eröffnung verschoben

"Ein Hallenbad, das musste sein. Doch da darf jetzt keiner rein. Es steht nun leer und öffnet nie: So spart man heute Energie!", prangte gut leserlich an einem der Festwagen. Hintergrund ist, dass Bürgermeister Johannes Reger kürzlich bekannt gegeben hat, dass eine Inbetriebnahme des neu gebauten Hallenbades statt mit Beginn des aktuellen Schuljahres frühestens im Frühjahr kommenden Jahres möglich sei. Über die mangelnde Gießwasserversorgung und damit verbunden einen komplett verbrannten Rasen, machte sich der TSV Erbendorf lustig: "Juli 2022: Im Erbendorfer Stadtrat mehr Grün als am B-Platz". In einer aufwendigen Aktion in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr hatte der Rasen im Hochsommer neu angelegt werden müssen.

Auch die diesjährige Festkultur war Thema: So kritisierten Jugendliche das ausgefallene Bürgerfest sowie die Absage der Zeltkirwa: "Andorf wird vom Kasperla regiert, da lief's min Bürgerfest glei wey 'gschmiert'. #KoiBürgerfest2022". Ein Wagen war mit "Kirwa ohne Zelt?! Was ist das für eine Welt?" beschriftet.

"Stadt der Baustellen"

Die vielen Umleitungen und Straßenbaustellen rund um Erbendorf sorgten ebenfalls für missmutige Stimmung: "Erbendorf, die Stadt der Baustellen, schlechter als die DBahn mit ihren Ausfällen" sowie "Anderfa Stroußn san a Blouch, vo dene Baustelln hom ma gnouch!" war zu lesen. Selbst ein kürzlich im "Neuen Tag" erschienener Leserbrief mit der Überschrift "Bürgermeister geht anders" fand eine Erwähnung im Kirwazug.

Im Anschluss an den Kirwazug feierten die Jugendlichen weiter in der Stadthalle eine "Afterzugparty" mit der Band "Highline". Während des Kirwazuges hatte sich zudem ein Kind Verbrennungen zugezogen, als es einen abgebrannten Signalfeuergegenstand aufgehoben haben soll (wir berichteten).

 
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