Der Zitherclub Erbendorf trauert um Reti Günther: Die langjährige Vorsitzende des Erbendorfer Musikvereins ist Ende Juli gestorben. Bei der Beerdigung am Samstag verabschiedeten sich die Mitglieder. "Zutiefst betroffen und unendlich traurig nehmen auch wir – der Zitherclub Erbendorf – Abschied von unserem langjährigen und sehr geschätzten Ehrenmitglied Reti Günther", sagte Vorsitzende Heidi Banzer in ihrer Trauerrede in der Kirche. Reti Günther sei über 55 Jahre eines der treuesten Zitherclubmitglieder gewesen. "Viele Instrumente beherrschte unsere Reti und brachte sie zum Einsatz. Mit Zither, Raffele, Gitarre, Steirischer Harmonika und Hackbrett bewies sie ihre 'Vielsaitigkeit' und bereicherte zahlreiche Zitherclubensembles."
Über zehn Jahre unterstützte sie Vorsitzenden Willy Schindler. Von 1997 bis 2009 war sie selbst als Vorsitzende tätig, danach war sie weitere vier Jahre Beisitzerin. Musikaktivitäten, Konzerte, Versammlungen, Vereinsfeiern und Ausflüge hat Reti Günther laut Heidi Banzer "stets bestens organisiert und durchgeführt", den Musiknachwuchs habe sie mit viel Einsatz und Geduld im Gitarren- und Zitherunterricht ausgebildet. Des Weiteren habe sie den Zitherclub über viele Jahrzehnte – mit all seinen Höhen und Tiefen - geführt und begleitet. 2011 wurde sie beim Konzertabend zum Ehrenmitglied ernannt. Das Mitgefühl des Zitherclubs gelte vor allem Lebenspartner Karli sowie den zwei Brüdern und zwei Schwestern mit Familien.
Urlaubsvertretung Pfarrer Linus zeichnete den Lebensweg der Verstorbenen nach. Geboren wurde Reti Günther am 23. Januar 1948 in Zwergau und wuchs dort mit ihren acht Geschwistern auf, ihre Schulzeit verbrachte sie in Waldeck. Danach lernte sie im Büro einer Buchdruckerei in Kemnath und arbeitete dort einige Jahre. 1969 heiratete sie Zitherclubmusikant Siegfried Günther, zog nach Erbendorf und arbeitete einige Zeit beim Busunternehmen Murr und danach in der Buchhaltung der Firma Bermas. Reti Günthers große Leidenschaft sei immer die Musik gewesen, in ihrer Jugendzeit sei sie mit ihrem Rad von Zwergau nach Erbendorf zu den Zitherclubproben gefahren - die Zither auf den Rücken geschnallt.
Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes lebte Reti Günther viele Jahre alleine. Während eines Urlaubs lernte sie ihren Karli kennen. Ende der 1990er Jahre zog Reti Günther zu ihm nach München, pendelte dem Zitherclub zuliebe viele Jahre zwischen Erbendorf und München. 2013 zogen Reti und Karli nach Erbendorf. Nach kurzer schwerer Krankheit starb Reti Günther im Alter von 73 Jahren am 29. Juli 2021 im Klinikum Weiden.
Das Zitherclub-Ensemble um die Zitherspielerinnen Heidi Banzer, Anita Blohmann und Ronja Staufer, Hackbrettspielerin Dirigentin Veronika Hille, die Gitarristen Hans Zahn und Anna Hruschka und Kontrabassistin Katja Lewitt erwiesen ihrer langjährigen Vorsitzenden unter anderem mit ihren Lieblingsmelodien „Unter unserm Himmel“, „Klänge aus Steyermark“, „Der schwarze Zwanz’ger“ oder „Kärntner Stückl“ die letzte Ehre. Ministranten waren Sophie Kastner und Leon Banzer, die beide in der Zitherclubjugendgruppe mit Gitarre und Hackbrett musizieren.
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