"Wir haben seit Jahrzehnten Frieden in Europa", stellte DGB-Ortskartellvorsitzende Christine Trenner fest. "Das ist auch ein erheblicher Verdienst des DGB." Mit diesen Worten eröffnete sie die traditionelle Maikundgebung in der Sportklause Helgert. Als Referenten konnte Trenner den Bezirkssekretär der IG BCE Nordostbayern, Michael Gruschke, willkommen heißen. Doch bevor er das Wort ergriff, gedachte die Versammlung an den verstorbenen früheren langjährigen Ortskartellvorsitzenden Hans Schäffler.
"2018 war ein gutes Jahr für die Arbeitnehmer", stellte Bezirkssekretär Michael Gruschke in seiner Rede fest. Denn durchschnittlich seien die Löhne um drei Prozent gestiegen. "Im Bauhauptgewerbe waren es 5,2 Prozent, in der Landwirtschaft 4,5 Prozent." Auch im Öffentlichen Dienst sind nach seinen Worten gute Lohnsteigerungen durchgesetzt worden. "Die Gewerkschaften stehen solidarisch an der Seite des Öffentlichen Dienstes." Doch Gruschke sah in den erzielten Erfolgen bei den Tarifabschlüssen auch qualitative Mängel. "Ein Topthema hierbei ist unter anderem die Arbeitszeitgestaltung", so der Referent. "Dennoch hat dieses Jahr bewiesen, dass eine starke Gewerkschaft viel erreichen kann." Zur Bundesregierung führte der Bezirksreferent aus, dass die Große Koalition "zwar ruckelig" gestartet sei, aber jetzt Fortschritte erzielt habe. Als Beispiel nannte er die Grundrente. "Doch da besteht noch ein Streitpunkt in Sachen Bedürftigkeitsprüfung." Denn bezeichnete er, vor allem im Hinblick auf das Beispiel Ärztegattin als lächerlich. "Wir müssen die europäische Demokratie stärken." Mit diesem Aufruf warb Gruschke für eine rege Beteiligung an der anstehenden Europawahl. In seinen weiteren Ausführungen sprach er unter anderem das Recht der Menschen auf bezahlbaren Wohnraum an. Michael Gruschke verlor zum Schluss seiner Rede auch ein paar Worte zum 70-jährigen Jubiläum des DGB. "Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass der DGB einen maßgeblichen Beitrag geleistet hat, unser Land nach dem Zweiten Weltkrieg zu demokratisieren", stellte er fest. Die Gewerkschaften seien die Akteure der ersten Stunde gewesen.
Bei der anschließenden Diskussion hob Ortskartellvorsitzende Christine Trenner hervor, dass von der Grundrente insbesondere die Frauen profitieren. "Wir brauchen keinen Charakterfilter", stellte Bezirks- und Kreisrätin Brigitte Scharf zur Frage einer Bedürftigkeitsprüfung fest. "Denn die Rente von Frauen wird nur besser, wenn sie entsprechend gut verdienen."
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