Eingeladen waren alle Paare, die in diesem Jahr ihren 40, 50, 55 und 60 Jahre verheiratet sind. Insgesamt waren es heuer 17, die zum Dankgottesdienst in die Pfarrkirche Mariä-Himmelfahrt kamen. „Ein Baum braucht Wurzeln, damit er groß werden kann“, stellte Pfarrer Besold fest. „So ähnlich ist es auch im Eheleben, wir brauchen tiefe Wurzeln.“ Er betonte, dass die Wurzel Gott und der Glaube seien, sowohl im Sakrament der Ehe, als auch im ganzen Leben.
„Das heutige Evangelium vom Mühlstein um den Hals ist etwas, was überhaupt nicht zu einer Ehejubiläumsfeier passt“, sagte Pfarrer Besold eingangs in seiner Predigt. Die Rede ist vom Mühlstein um den Hals, einer abgehackten Hand, einem herausgerissenen Auge, die, wie der Pfarrer anmerkte, heftige Aussprüche Jesu seien. „Wenn wir aber auf einen zweiten Blick wagen, die Dinge, die Jesus sagt, ins Positive wenden, dann können wir vielleicht etwas damit anfangen.“
„Aber Auge, Mund und Hand sind für das Leben wichtig“, so Besold. Es sei wichtig, dass wir sie zum Guten einsetzen. „Das bedeutet konkret, sich in seinem Glauben, seiner Beziehung oder Ehe zu engagieren.“ In diesem Zusammenhang sprach Pfarrer Besold auch darüber, was für ihn persönlich der Glaube sei. „Mein Glaube muss Hand und Fuß haben, um sich in den vielen kleinen Dingen des Alltags zu bewähren. Dafür muss ich Augen, Hände und Füße drangeben, mich einsetzen für die Anderen und für Gott.“ Dabei gebe es viele kleine Entscheidungen, mitunter auch Verzicht, für dieses größere Ganze.
Auch in der Ehe sei es nach seinen Worten ähnlich. Denn es gehe ums Ganze. „Denn wenn das Zusammenleben Hand und Fuß haben soll, dann braucht es Einsatz dafür, Hingabe und Opfer.“ Denn nur so wachse das Leben und der Baum des Ehelebens wird groß. Den Ehejubilaren gab Besold auch ein paar Sätze von Papst Franziskus mit auf den Weg, die er beim Weltfamilientreffen der katholischen Kirche in Irland sagte. „Eine Ehe, in der man nicht streitet, ist ein bisschen langweilig. Das Geheimnis ist, bevor der Tag zu Ende geht, Frieden zu schließen“, zitierte Besold.
„Es gibt keine perfekte Ehe und kein perfektes Leben“, stellte Pfarrer Besold fest. Im Namen der Pfarrgemeinde dankte Besold den Ehejubilaren für ihr Zeugnis der gelebten Treue. Nach der Messe erteilte Pfarrer Martin Besold jedem Jubelpaar vor dem Altar den Ehesegen. „Sie sind Vorbilder und wir können ganz nach unserem Jahresmotto sprichwörtlich in ihnen das Gute sehen.“ Mit diesen Worten begrüßte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Holger Popp die Ehejubilare im festlich dekorierten kleinen Saal des Kolpinghauses zum Stehempfang. Bei guten Gesprächen, Sekt und Häppchen klang der Abend aus. Pfarrer Besold dankte abschließend dem Pfarrgemeinderat für die Vorbereitung des Stehempfangs.













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