Erbendorf
28.12.2022 - 08:59 Uhr

Erzeugergemeinschaft "Öko-Rinder aus dem Steinwald" als "bewährte Institution"

Vor drei Jahren wurde die Erzeugergemeinschaft "Öko-Rinder aus dem Steinwald" gegründet. Zeit für die Verantwortlichen, Rückschau zu halten.

Zum neuen Vorsitzenden der Erzeugergemeinschaft wurde Stefan Koschta (Fünfter von links) gewählt. Elisabeth Waldeck (links) und Günther Erhardt (Dritter von links) betreuen das Projekt Rindfleischvermarktung der Öko-Modellregion Steinwald. Bild: Steinwald-Allianz/exb
Zum neuen Vorsitzenden der Erzeugergemeinschaft wurde Stefan Koschta (Fünfter von links) gewählt. Elisabeth Waldeck (links) und Günther Erhardt (Dritter von links) betreuen das Projekt Rindfleischvermarktung der Öko-Modellregion Steinwald.

Zum Start der Öko-Modellregion Steinwald 2014 wünschten sich die Bio-Bauern eine regionale Vermarktung für ihre Rinder. Die Transportwege für die Bio-Tiere sollten kürzer werden und die Wertschöpfung in der Region bleiben. 2019 wurde die Erzeugergemeinschaft Öko-Rinder aus dem Steinwald gegründet.

Vorsitzender Johann Brunner, Bio-Mutterkuhhalter aus Eisersdorf, resümierte in der Mitgliederversammlung die vergangenen Jahre seit der Gründung der Erzeugergemeinschaft. "Unser Verein ist als Gemeinschaft zu einer bewährten Institution in der Region geworden", wird er in einer Pressemitteilung zitiert. Viele Veranstaltungen seien gemeinsam zum Zwecke der Bekanntmachung und Information der Verbraucher miteinander realisiert worden: Bio-Hofführungen auf den Erzeugerbetrieben, Burger-Angrillen, Beteiligung an der Bio-Meile in der Steinwald-Allianz oder am Waldhausfest.

Die gemeinsame Vermarktung steht laut Mitteilung auf drei Standbeinen: die Regionalvermarktung mit den mittlerweile acht Bio-Rindfleisch-Produkten, ein Onlinehofladen nach dem Cow-Sharing-Prinzip und eine Kooperation mit Naturland-Markt für die nordbayerische Vermarktung. "Die Direkt- und Regionalvermarktung durchlebt aktuell eine schwere Zeit, aber wir werden durch unsere Zusammenarbeit noch viel erreichen", sagt demnach Hans Brunner.

Mehr als 140 Rinder vermarktet

Günther Erhardt von der Öko-Modellregion Steinwald berichtete zu den Vermarktungszahlen: Über 140 Rinder hätten 2022 über die Erzeugergemeinschaft vermarktet werden können und im Hinblick auf die sinkende Kaufkraft der Verbraucher könne man zufrieden sein mit diesem Ergebnis.

"Die Regionalvermarktung über die 14 Verkaufsstellen in der Region blieb insgesamt auf gleichem Niveau. Einbrüche gibt es nur bei den hochpreisigen Produkten, der Bio-Rindersalami und des Bio-Rinderschinkens, die jedoch mengenmäßig nur einen geringen Anteil haben", lautete das Fazit laut Mitteilung. Das letzte Cow-Sharing-Angebot im November sei dagegen "herausragend gut angenommen", das Bestellvolumen sei so schnell wie noch nie erreicht worden.

Einen Blick auf die Zukunft warf Öko-Modellregionsmanagerin Elisabeth Waldeck. Die Öko-Modellregion Steinwald sei seit November in einer neuen Förderphase, in der projektbezogener gearbeitet werde. Neben zwei Projekten, die inhaltlich in die Richtung der Bio-Bewusstseinsbildung und der Biodiversität in der Steinwald-Allianz gehen, laufe auch ein Projekt zur Wertschöpfungskette Bio-Rindfleisch.

Damit solle in den nächsten Jahren die regionale Bio-Rindfleischvermarktung über die Erzeugergemeinschaft Öko-Rinder aus dem Steinwald auf eigene Beine gestellt und das Image der Bio-Rinderhaltung gestärkt werden. "Die Steinwälder Verbraucher sollen sich bewusstwerden, dass die naturnahe schöne Landschaft nur erhalten bleiben kann, wenn Rinder da sind, die das Futter vom Grünland verwerten können."

Brunner übergibt an Koschta

Bei den Neuwahlen gab es laut Mitteilung Änderungen. Vorsitzender Hans Brunner übergab demnach sein Amt an Stefan Koschta, Bio-Milchviehhalter aus Unterwappenöst. Brunner bleibt Zweiter Vorsitzender. Zum Dritten Vorsitzenden wurde Matthias Zahn aus Eiglasdorf gewählt. Als Kassenprüfer wurden Simon Zeitler und Johannes Dötterl bestätigt. Die Mitgliederversammlung bestätigte weiterhin noch die Aufnahme eines ersten privaten Fördermitglieds.

Im kommenden Jahr sollen die Themen Fördermitgliedschaften, Veranstaltungen und Erweiterung der Vermarktung weiterbearbeitet werden, unter anderem in einer Klausurtagung zu Beginn des Jahres.

Es bestand Einigkeit darüber, dass die Bio-Rinderhalter wieder Führungen und Aktionen für Interessierte auf ihren Höfen anbieten möchten und auch verstärkt die Relevanz von Rindern, Grünlanderhalt und Klimaschutz thematisieren möchten.

 
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