Erbendorf
31.10.2024 - 10:03 Uhr

Familie, Freunde und Flieger trauern um gebürtigen Erbendorfer Klaus Linkel

Musiker und Dirigent Klaus Linkel ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Er hat mit seinem Dirigat Klassik nach Erbendorf gebracht und mit seinem Hobby, der Fliegerei, verbunden.

Die Erbendorfer Flugsportler trauern um ihren Fliegerfreund Klaus Linkel, der im Alter von 77 Jahren nach kurzer schwerer Erkrankung gestorben ist. Der gebürtige Erbendorfer ist 1992 in die ansässigen Vereine Aero-Club Erbendorf und Segelflugverein Grafenwöhr als aktives Mitglied eingetreten. Der studierte Ingenieur und Konzertmeister hat damals die Fliegerei als Hobby zum Ausgleich zu seinem stressigen Alltag entdeckt. Er begann daraufhin seine Ausbildung mit dem sogenannten „Steinwald-Falken“ zur Motorsegler-Lizenz. Im Juli 1996 schloss Linkel die praktische Prüfung auf dem Flugplatz Burg Feuerstein bei Ebermannstadt mit dem C-Falken des Aero-Clubs Erbendorf ab, für den er sich von 2013 bis 2018 als Vereinskassier engagierte. Im August 2019 startete Linkel zu seinem letzten Flug als verantwortlicher Vereinspilot, danach ließ er die aktive Fliegerei ausklingen. Im September 2023 startete er mit Hans Fischer zu seinem letzten Mitflug im Motorsegler SF 2000 des Aero-Clubs.

Mit dem studierten Musiker Klaus Linkel bekam im Laufe der Jahre seiner Mitgliedschaft die Musik eine besondere Bedeutung bei den Flugsportlern der beiden Vereine: Linkel bereicherte mit Klassik-Open-Air-Konzerten in Grafenwöhr und in Erbendorf die Fliegerfeste. Das letzte Konzert dieser Reihe war im Juli 2017 beim Flugplatzfest in Erbendorf: Hier dirigierte Klaus Linkel das Konzertorchester „Tschechische Kammerphilharmonie Prag“. Er hat das Vereinsleben der Flugsportler auf ungewöhnliche Art und Weise durch die Musik bereichert, so auch die Feldgottesdienste bei den Fliegerfesten.

Geboren wurde Linkel 1947 in Erbendorf. Wie die Hinterbliebenen schreiben, bekam er im Alter von sieben Jahren ein Akkordeon. In der Realschule wurde sein Musiklehrer auf sein Talent aufmerksam und Linkel lernte Trompete. Auf dem Wirtschaftsgymnasium in Amberg bekam er Unterricht im Orgelspiel und in Chorleitung. Später studierte Linkel an der TU München Nachrichtentechnik, am Richard-Strauss-Konservatorium begann er das Studium zum Kapellmeister. Wann immer es die Zeit erlaubt habe, habe er Orgeldienste in verschiedenen Kirchen übernommen. Weiter leitete er Kirchenchöre und veranstaltete Kirchenkonzerte. 37 Jahre arbeitete er mit der Chorgemeinschaft Fürstenfeldbruck und musizierte auch mit der Chorgemeinschaft Erbendorf-Wiesau, unter anderem in der Erbendorfer Stadthalle 2019 zu einem Weihnachtskonzert. Wie die Hinterbliebenen weiter mitteilen, habe sich Linkel auch über die Konzerte am Flugplatz in Erbendorf oder im Kastenhaus in Grafenwöhr gefreut. Sein musikalisches Leben führte ihn unter anderem nach München, Berlin, Frankfurt oder Prag. Sein letztes Konzert sei 2023 in Pullenreuth zur Wiederaufstellung des Heiligen Grabes am Karfreitag gewesen. Linkel habe auch viel komponiert, unter anderem Psalm 23, den er mit den Chorgemeinschaften Erbendorf-Wiesau und Fürstenfeldbruck aufführte – das sei eines seiner größten musikalischen Erlebnisse gewesen.

Auch die Familie weiß um das leidenschaftliche Hobby des Verstorbenen: Neben Fahrten auf seinem Roller und Wanderungen im Steinwald war das vor allem die Fliegerei beim Aero-Club Erbendorf. Oft habe Linkel den Wunsch geäußert, in seiner Heimat Erbendorf bestattet zu werden mit Blick auf den Naabberg, wo er einige Jahre gelebt hat, und um zum Flugplatz schauen zu können. Am 24. Oktober ist Linkel im Klinikum Freising nach einem schweren Schlaganfall gestorben. Um ihn trauern seine Frau Lilli, Sohn Thomas und Enkelin Helene. Trauergottesdienst ist am Samstag, 2. November, um 14 Uhr in der Stadtpfarrkirche Erbendorf, anschließend ist Beerdigung.

 
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