Zum zweiten Mal feierte die katholische Pfarrei Erbendorf unter Auflagen die Christmette. Da die Pfarrkirche nicht voll besetzt werden konnte, ging der Gottesdienst wieder "viral." Mit einem feierlichen Einzug wurde die Christmette in der weihnachtlich geschmückten und beleuchteten Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt eröffnet. „Wenn es dunkel ist, sehnen wir uns nach dem Licht“, sagte Pfarrer Martin Besold. „Gott lässt in diese Dunkelheit hinein ein Licht aufstrahlen: eine neue Geburt, das Kind, das in Bethlehem geboren wurde.“
In den Fürbitten wurden aktuelle Themen aufgegriffen. Insbesondere wurde darum gebetet, dass Verantwortliche in Politik und Gesellschaft, in Forschung und Medizin gerade in der heutigen angespannten Situation die richtigen Entscheidungen treffen. Ebenso wurde für die vielen Krisen- und Kriegsgebiete auf der Erde gebetet.
Thema seiner Predigt war das Weihnachtslied „O du fröhliche“. „Es ist ein frohes und festliches Lied, das gerne gesungen wird.“ Er ging vor allem auf die Worte „Welt ging verloren“ ein. „Vielleicht singen wir es heuer anders, denn das ist ein Stück unserer Realität“, meinte der Pfarrer. „Die Welt, wie wir sie kannten, ist uns 2020 und 2021 verloren gegangen.“ Kein maskenloses Miteinander, ins Wirtshaus gehen oder Konzerte besuchen ohne Test oder Impfpass: „All sowas ist uns verloren gegangen und wir selbst stehen manchmal in dieser Zeit in der Krise.“ „Aber wie wunderbar: Welt ging verloren, Christ ist geboren.“ Diese zwei Aussagen könnten nach den Worten von Pfarrer Martin Besold nahtlos hintereinanderstehen. „In der Zeit einer Pandemie, in der wir leben, spüren wir etwas anderes: Gott ist oft so fern und fremd“, so Besold. „Und doch sagt uns die Erinnerung, Gott hat sein Volk nicht alleingelassen.“
„Welt ging verloren, Christ ist geboren - Das feiern wir heute, dass Gott so in die Welt gekommen ist, als Kind in einem Stall.“ Pfarrer Besold war überzeugt, dass Gott in jeder Situation, sei sie auch noch so verloren, einen neuen Anfang setzen könne. „Wenn wir heute die Geburt Christi feiern, dann feiern wir einen Gott, der uns nahe ist, und der sogar einer von uns werden will.“
„Welt ging verloren, Christ ist geboren: Was da Johannes Daniel Falk in dem schönen Weihnachtslied 'O du fröhliche' ausgedrückt hat, das möge uns animieren, unserem Herrn und Gott Raum in unserem Leben zu geben, damit der Glaube wachsen kann.“
Musikalisch wurde die Christmette vom Kirchenchor unter der Leitung von Stefanie Rüger und Holger Popp gestaltet. Ihnen galt Besolds Dank ebenso wie allen Mitwirkenden, die mitgeholfen haben, dass die Kirche in weihnachtlichem Schmuck erstrahlen konnte. Da nicht alle Gläubigen aufgrund der Corona-Auflagen den Gottesdienst besuchen konnten, wurde dieser ins Netz übertragen und ist auf Youtube abrufbar.
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