Hitze, Rauch und eine unbekannte Umgebung: Das ist Alltag für Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren. Diese haben die Aufgaben, in brennenden Gebäuden Menschen zu retten und/oder Brände zu löschen. Üben konnten das Bastian Kaiser, Benjamin Schlicht und Andreas Bauer von der Feuerwehr Erbendorf an der staatlichen Feuerwehrschule Würzburg.
Dort befindet sich ein einem Wohnhaus nachempfundenes Gebäude, das über sechs definierte Brandstellen verfügt. Befeuert wird dieses sogenannte Brandhaus mit Gas, damit die Trupps aus je zwei bis drei Personen der Feuerwehr unter realistischen Bedingungen üben können.
Für die drei Erbendorfer galt es am vergangenen Freitag – nach einem Theorieteil tags zuvor – vier Einsatzaufträge zu meistern: Brand in einer Werkstatt mit brennender Gasflasche (Acetylen) sowie brennendem Auto, Brand im ersten Obergeschoss eines Wohnhauses in Küche und Wohnzimmer (dort wurde ein Fettbrand angenommen), Vollbrand einer Wohnung im ersten Obergeschoss mit zwei vermissten Personen, darunter ein Säugling, sowie abschließend eine Personensuche mit Brandbekämpfung in einem Keller. Durch den Rauch war die Sicht teilweise massiv eingeschränkt und auch das Öffnen der Türen barg immer wieder Gefahren. Denn durch einströmenden Sauerstoff könnte sich beispielsweise Brandgas erhitzen und explodieren. Dabei sind Temperaturen bis 2000 Grad Celsius möglich. Auch sonst war es mit 600 bis 800 Grad unerträglich heiß im Inneren des Brandhauses, berichten die Erbendorfer. Die Arbeiten unter Extrembedingungen brachten die Feuerwehrleute schnell an ihre körperlichen Grenzen.
"Ein falsches Verhalten, das im Realeinsatz tödlich enden kann, wird von den Ausbildern erkannt und mit den Teilnehmern am Ende jeder Übungseinheit besprochen", beschreiben sie den Sinn hinter dieser Ausbildung. Dieses einmalige Erlebnis wird den drei Feuerwehrmännern aus Erbendorf noch lange im Gedächtnis bleiben. Kommandant Bernhard Schmidt informierte, dass zuletzt im Jahr 2015 für seine Feuerwehrleute Plätze für das Brandhaus zugeteilt wurden.
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