Erbendorf
24.02.2022 - 14:41 Uhr

Für Bündnis"Solidarisches Erbendorf" sind "Spaziergänge" inszenierte Aktionen

Auch die "Spaziergänge" in Erbendorf sind in den Augen der Mitglieder des Bündnisses "Solidarisches Erbendorf" keine spontanen Veranstaltungen. Diese würden zudem von einer bestimmten Personengruppe genutzt werden.

Die Rückmeldungen auf die Banneraktion von vor zwei Wochen sieht das Bündnis positiv. Archivbild: Maximilian Seiler/exb
Die Rückmeldungen auf die Banneraktion von vor zwei Wochen sieht das Bündnis positiv.

Das Bündnis Solidarisches Erbendorf lehnt die unangemeldeten Protestmärsche durch die Steinwaldstadt ab. Wie die Gegeninitiative zu den "Spaziergängen" in einer Pressemitteilung erklärt, werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gebeten, sich bewusst zu werden, mit wem und aus welchen Beweggründen sie sonntäglich demonstrierten.

Dabei ist es den Bündnismitgliedern wichtig, dass offener Protest ein wichtiges Grundrecht ist, das aber gewissen Spielregeln unterliegt. Für den Erhalt von Grundrechten zu protestieren sei legitim, aber bei sogenannten "Spaziergängen" werde das Versammlungsrecht bewusst umgangen. Erbendorf dürfe nicht für die Unterwanderung von Recht und Gesetz stehen."

Nicht alle Spaziergänger sind Extremisten

Das Bündnis "Solidarisches Erbendorf" betont, dass weder alle Spaziergänger pauschal als Rechtsextremisten bezeichnet werden, noch werde von einzelnen Personengruppen, die sich dem Marsch angeschlossen haben, auf die ganze Gruppe geschlossen. "Wir geben zu bedenken, sich stets darüber bewusst zu sein, mit wem sich jeder Einzelne auf die Straße begibt und für welches Ziel", heißt es hierzu in der Pressemitteilung.

Die Sorgen um Corona und Impfung würden von Rechten missbraucht. "Wenn wir rumfragen, wann in Erbendorf schon einmal demonstriert wurde, blicken wir in ratlose Gesichter. Wofür oder wogegen auch?" Es müsse gefragt werden, wer in Erbendorf so viele Menschen auf die Straße bringe, schreibt das Bündnis weiter. Dem ersten Anschein nach seien die Proteste nicht rechts. Es gebe keine Banner, keiner schwenke Flaggen. Aber nach ein paar Stunden werden die Spaziergänge auf einschlägigen Foren im Internet veröffentlicht. Für die Mitglieder von "Solidarisches Erbendorf" ist daher klar: "Es sind inszenierte Aufstände. Es gibt Demo-Karten im Netz, die die Orte der Spaziergänge mit Ort und Datum auflisten oder es wird in Facebookgruppen dazu mobilisiert. Als Beispiel führen sie die Gruppierung "Der III. Weg" an, der unter anderem den sogenannten "Spaziergang" jeden Sonntagabend in Erbendorf benenne. Die Taktik der Rechten: Habe man die Leute erst mal auf der Straße, wachse das Misstrauen gegenüber dem Staat und die Leute seien empfänglicher für die Themen der Rechten.

Neue Versammlung für Sonntag geplant

Die Rückmeldung auf die Banneraktion am Sonntag vor zwei Wochen bewertet das Bündnis in der Presseinfo insgesamt positiv. Überwiegend haben sich Bürgerinnen und Bürger besorgt um eine mögliche Impfpflicht gezeigt. Das Bündnis "Solidarisches Erbendorf" spreche sich weder für noch gegen eine Impfpflicht aus, obgleich eine Impfung für viele derzeit den einzigen Weg aus der Pandemie darstelle.

Für Sonntag, 27. Februar, 17.30 Uhr, ruft das Bündnis "Solidarisches Erbendorf" erneut zu einer Versammlung im Stadtpark auf. Laut Lisa Bregler wird es bei dieser Gegendemo auch Wortbeiträge geben. Interessierte können sich per E-Mail an solidarisches.erbendorf[at]gmail[dot]com informieren.

 
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