Erbendorf
21.09.2023 - 09:46 Uhr

Furioses Einweihungskonzert der Orgel in der Erbendorfer Stadtkirche

Martin Sturm zeigte beim Konzert an der neuen Orgel in der Erbendorfer Stadtkirche, was das Instrument leisten kann.

Mit einem großartigen Weihekonzert krönte Martin Sturm am Abend die Feierlichkeiten der katholischen Pfarrgemeinde Erbendorf zur Einweihung der neuen Orgel. Er eröffnete mit der Choralfantasie Opus 40 Nr. 1, die nirgendwo besser passen kann als in Erbendorf: Denn Max Reger komponierte das Werk 1899 in der Steinwaldstadt und probte es auch an der Orgel. Eine Orgel, die im Vergleich zum heutigen Instrument viel kleiner war und der Komposition nicht gerecht werden konnte.

Eindrucksvoll zeigte Sturm, dass nun in der Kirche eine Orgel steht, die den klanglichen Anforderungen Regers vollkommen gerecht wird, heißt es in einer Mitteilung. Er meinte, dass Max Reger der Farbreichtum und die Möglichkeiten des neuen Instruments gefallen hätten. Mit viel Klangempfinden habe Sturm die Choralfantasie registriert - und er habe es fantastisch gespielt. "Die Orgel konnte in den zartesten und leisesten Klängen erlebt werden", heißt es in der Mitteilung weiter. Aber auch die Passagen, an denen das Instrument seine Klangstärke und Volumen zeigen muss, hätten die Zuhörer vollkommen überzeugen können. Besonders zu erwähnen sei, dass Sturm äußerst transparent die Choralmelodie "Wie schön leuchtet uns der Morgenstern" herausarbeitete.

Als nächstes folgte eine Improvisation über Regers bekanntes "Mariä Wiegenlied": In Form einer Pastorella ließ Sturm die zahlreichen Flöten- und Streicherstimmen der Orgel erklingen. "Er zauberte ein richtiges ländliches Idyll." Bei Jehan Alains Stück "Deuxieme Fantaisie" kamen zunächst die sphärischen Klänge zum Zug und steigerten sich nach und nach. Die besondere Harmonik und Melodik habe die Orgel bestens darstellen können.

Mit der als nächstes folgenden Improvisation über Regers Fragmente aus dem "Lateinischen Requiem" zauberte Sturm Klänge hervor, bei denen fast nicht zu glauben gewesen sei, dass es Orgeltöne sind. Danach wurde es ganz klassisch, denn es stand Johann Sebastian Bach mit dem Stück "Herzlich tut mich verlangen" auf dem Programm. Obwohl die Klangwelt der neuen Orgel eindeutig in der Romantik zu Hause ist, habe sie mit ihrem schieren Reichtum an Klangfarben überzeugt, dass auch barocke Musik darstellbar ist.

Mit einer längeren Improvisation habe Martin Sturm am Ende des Konzertes ein besonderes Ausrufezeichen gesetzt. Fast schon zerbrechlich sei die Celesta, ein ganz besonderes Register, das es nicht oft in einer Orgel gibt, erklungen. Es folgten Flöten und Streicherklänge, die sich immer mehr verdichteten.

Ideenreich kombinierte der Künstler die vielen Register. Ein wahrer Malkasten an Klängen habe sich für das Publikum aufgetan. Am Ende steigerte sich Sturms Improvisation zu einem großen Tutti, das die Kirche mit Klang durchflutete.

Dafür gab es nach dem Verklingen des letzten Tones frenetischen Applaus. Martin Sturm habe mit einem furiosen Einweihungskonzert begeistert, bei dem die Vielseitigkeit der neuen Orgel eindrucksvoll unter Beweis gestellt worden sei. Ganz deutlich zu hören sei gewesen, dass der Künstler große Freude hatte, an der Orgel zu spielen. Daher habe er sofort zugesagt, dass er wieder kommen wird.

 
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