Erbendorf
24.06.2018 - 16:59 Uhr

Gesundes Mittelfeld

Auf ein solides und gesundes Wachstum blickt der Vorstand der "neuen" Raiffeisenbank Oberpfalz NordWest eG zurück.

Joachim Geyer. Bild: mez
Joachim Geyer.

(mez) Der Vorstand erinnerte an die Fusion im Frühjahr vergangenen Jahres. Seither gab es viele Harmonisierungsprozesse und Fusionsprojekte. Die neue Raiffeisenbank belegt aktuell einen gesunden Mittelfeldplatz bei den Oberpfälzer Genossenschaftsbanken mit der Rangstelle 12 bei insgesamt 28 Banken und bei den Bayerischen Genossenschaftsbanken die Rangstelle 100 von insgesamt 244 Banken. Die Bank gehört zum Jahreswechsel knapp über 10 000 Mitgliedern mit rund 40 000 Geschäftsanteilen. "Somit ist nahezu jeder dritte Einwohner im Geschäftsgebiet Mitglied unserer Genossenschaft", wusste Geyer.

Die Bilanzsumme für das neue Fusionshaus hat sich auf 455,9 Millionen Euro erhöht. "Das im Vorjahr prognostizierte Wachstum hat damit unsere Erwartungen übertroffen", freute sich der Vorstand. Das insgesamt betreute bilanzielle und außerbilanzielle Kundengeschäft aus Anlagen und Krediten beläuft sich auf 864 Millionen Euro und konnte zum Vorjahr deutlich gesteigert werden.

Keine Kreditklemme

Die eigenen Kundenkredite stiegen auf 205 Millionen Euro um drei Prozent an. Das Kreditwachstum ist gesund und organisch gewachsen. Man konnte erfreulicherweise von keinen nennenswerten Forderungsausfällen in den vergangenen Jahren berichten. "Eine Kreditklemme spüren unsere Kunden zudem ebenso nicht. Allen vertretbaren Kreditwünschen stehen wir aufgeschlossen gegenüber. Wir haben zudem unsere Kompetenz bei der Beratung unserer Kunden bei den oftmals komplexen Förderkrediten von Bund und Ländern im Bereich Wohnungsbau, Landwirtschaft und Gewerbe unter Beweis gestellt."

Die Eigenanlagen der Bank belaufen sich zum Bilanzstichtag auf rund 205 Millionen Euro. Die Position Sachanlagen in Grundstücke, Gebäude sowie der Betriebs- und Geschäftsausstattung nimmt nach wie vor eine wesentliche Stellung auf der Aktivseite ein. "Diese Position ist vor allem geprägt durch unsere Immobilieninvestitionen in unsere 100 Prozent-Tochter der Raiffeisen-Markt Waren GmbH." Nennenswerte Investitionen im Jahr 2017 waren vor allem der Neuumbau der Geschäftsstelle in Kirchenthumbach und der Beginn der Siloerweiterung im Gewerbepark Erbendorf.

Die Kundeneinlagen verzeichneten ein Plus über fünf Prozent und belaufen sich auf 375 Millionen Euro. "Anleger vermeiden nach wie vor langfristige Geldanlagen und bevorzugen liquide Anlageformen." Sicherheit und Verfügbarkeit hätten immer noch hohe Priorität. Aber dieses kurzfristige Parken führe zu einer massiven Geldentwertung, da unter Berücksichtigung von Inflation eine negative Realverzinsung hingenommen werden müsse. Etliche Anleger hätten aber auch direkt in die Wirtschaft mit Aktien, Zertifikaten der DZ Bank oder auch in Fonds investiert.

Geyer stellte fest, dass die Bank alle Eigenkapitalforderungen problemlos erfüllen könne. Die Kernkapitalquote belaufe sich derzeit auf sehr gute 16,87 Prozent und liege damit deutlich über den gesetzlichen Mindestanforderungen. Die erste gemeinsame Gewinn- und Verlustrechnung sei durch die Fusion gekennzeichnet, insbesondere auch durch die damit verbundenen Fusions- und Prozesskosten. "In unserem Fusionsgutachten haben wir in den nächsten fünf Jahren aber deutliche Synergieeffekte identifiziert, die diese Kosten rechtfertigen."

Auch die Raiffeisenbank leide unter dem niedrigen Zinsniveau, da das Zinsgeschäft rund zwei Drittel des gesamten Rohüberschusses ausmache. Bei den weiteren zusätzliche Erträgen der Bank, bei denen man über dem Niveau des Durchschnitts der bayerischen Genossenschaftsbanken liege, komme unter anderem der hohe Ausbildungsgrad der Mitarbeiter zum Ausdruck, für deren Engagement sich Geyer bedankte.

Für Kultur und Jugend

Neben Bilanz- und Ertragszahlen ist der Bank auch soziales Engagement erneut wichtig. In jedem Jahr stellt man den gemeinnützigen Organisationen im Geschäftsgebiet erhebliche Beträge zur Förderung der Kultur- und Jugendarbeit zur Verfügung. "Vergangenes Jahr haben wir heimischen Vereinen und Einrichtungen mit insgesamt 53 000 Euro unterstützt." Es sei ein Selbstverständnis, dass ein Teil der in der Region erwirtschaften Gewinne auch wieder in die Region zurückgegeben würden.

Bürgermeister Hans Donko bedankte sich für die hohen Gewerbesteuerzahlungen an die im Geschäftsgebiet der Bank befindlichen Kommunen im sechsstelligen Bereich, sowie für die zahlreichen Arbeitsplätze in der Region. Die Zahlen der Bank sind ein eindrucksvoller Beweis für deren Wirtschafts- und Leistungskraft in der Region.

Info:

Mitglieder-Bonus-Programm und Feier

Vorstand und Aufsichtsrat schlugen der Versammlung eine Dividende über 1,00 Prozent auf die Geschäftsguthaben vor, die ergänzt wird durch das Mitglieder-Bonus-Programm. Dies stellte in diesem Zusammenhang sein Geyers Vorstandskollege Thomas Keck vor. Das Modell wurde von der Raiffeisenbank Grafenwöhr-Kirchenthumbach eG in die Fusion mit eingebracht. Bei dem Programm sammeln die Inhaber von Geschäftsanteilen automatisch Bonuspunkte für regelmäßige Gehalts- oder Renteneingänge, für Anlagen, Kredite oder auch Sparpläne.

In der „Genossenschaftlichen Beratung“, die die Berater anbieten, könne so eine Gesamtrendite von bis zu 10,52 Prozent erzielt werden, betonte Thomas Keck. Die durchschnittliche Rendite aller Geschäftsanteile betrage 3,04 Prozent.

Im März 2018 jährte sich der Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen zum 200. Mal. Der Vorstandssprecher der Raiffeisenbank Oberpfalz NordWest eG Joachim Geyer lud bei der Vertreterversammlung dazu ein, den Geburtstag des Vaters der Genossenschaftsidee zu feiern. Deswegen wird zum ersten Mal gemeinsam in der Raiffeisenbank Oberpfalz NordWest in diesem Jahr eine Veranstaltung exklusiv nur für deren Mitglieder angeboten. Der erste Mitgliedertag ist am Freitag, 5. Oktober, in der Kemnather Mehrzweckhalle. Dazu kommt die A-Capella-Gruppe „Sing Out“ zu einem einmaligen Konzertereignis gewinnen.

 
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