Erbendorf
09.09.2019 - 12:21 Uhr

Höher als der Heilige Geist

Ein einmaliges Erlebnis. Zum „Tag des offenen Denkmals“ konnten die Gäste nicht nur das Heimat- und Bergbaumuseum besuchen, sondern auch unter fachkundiger Führung einen Blick in den Dachstuhl der Pfarrkirche werfen.

Über 220 Jahre ist das Gebälk im Dachstuhl alt. Bild: JOCHEN NEUMANN 
ERBENDORF
Über 220 Jahre ist das Gebälk im Dachstuhl alt.

Es war etwas Besonderes, was sich das Museumsteam des Heimat- und Bergbaumuseums um Museumsleiter Manfred Klöble hat einfallen lassen. Denn die Besucher stiegen sprichwörtlicher der Kirche aufs Dach. In mehreren Gruppen begaben sich die Besucher unter Führung von Zimmermeister Georg Schraml über den Turm hinauf in den großen Dachstuhl des Kirchenschiffs. „Über 220 Jahre alt, nach alter Zimmermannskunst errichtet und immer noch solide“, sagte Schraml.

Denn beim Gebälk handelt es sich nach seinen Worten um ein Sparrendachstuhl mit liegendem Stuhl. „Beachtenswert sind die vielen Andreaskreuze, die dem gesamten Dachstuhl ihre Stabilität verleihen“, so Schraml. Um die Decke des Hauptschiffes zu tragen, wurde damals ein Hängewerk eingebaut, an dem die Decke des Kirchenschiffs hängt. Entsprechend finden sich im Dachstuhl auch dazu notwendigen Hängesäulen. Die gesamte Last des Dachstuhls wird dabei über zahlreiche Balkenstreben hin zur Außenmauer abgetragen.

Begeistert zeigten sich die Besucher, dass der gesamte gut 500 Quadratmeter große Dachstuhl begebar ist. Ein Hingucker – nur für Schwindelfreie - aber war das sogenannte „Heilig-Geist-Loch“, bei dem ein Blick hinunter ins Kirchenschiff geworfen werden konnte.

Gut besucht, immerhin konnten knapp 100 Interessierte gezählt werden, war auch das Heimat- und Bergbaumuseum selbst. Zugänglich waren sämtliche Dauerausstellungen die die Geschichte der Stadt erzählen. Dazu zählten Exponate aus der Zeit des Erbendorfer Bergbaus, die ausgestorbenen Handwerksberufe und vieles mehr. „Auf besonderes Interesse stieß unsere umfangreiche Gesteinssammlung“, so Museumsleiter Klöble.

Rege besucht wurde die Reminiszenz an die Lokalbahn Erbendorf-Reuth mit dem „Erbendorfer Bockl“ – im Museum drehte er im HO-Maßstab seine Runden. „Aber auch die derzeit noch laufende Sonderausstellung `Wie´s früher war – Leben und Arbeiten wie zu Großmutters Zeiten´ weckte beim einen oder anderen Besucher Erinnerungen.“

Interressiert lauschten die Besucher den Ausführungen des Zimmermeisters Georg Schraml. Bild: JOCHEN NEUMANN 
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Interressiert lauschten die Besucher den Ausführungen des Zimmermeisters Georg Schraml.
Über 220 Jahre ist das Gebälk im Dachstuhl alt. Bild: JOCHEN NEUMANN 
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Über 220 Jahre ist das Gebälk im Dachstuhl alt.
Über 220 Jahre ist das Gebälk im Dachstuhl alt. Bild: JOCHEN NEUMANN 
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Über 220 Jahre ist das Gebälk im Dachstuhl alt.
Das Heilig-Geist-Loch im Dachboden. Bild: JOCHEN NEUMANN 
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Das Heilig-Geist-Loch im Dachboden.
Blick durch die Giebelwand vom Dachboden des Altarraums ins Kirchenschiff. Bild: JOCHEN NEUMANN 
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Blick durch die Giebelwand vom Dachboden des Altarraums ins Kirchenschiff.
Die Ausstellungen im Heimat- und Bergbaumuseum waren gut besucht. Bild: JOCHEN NEUMANN 
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Die Ausstellungen im Heimat- und Bergbaumuseum waren gut besucht.
 
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