Zu einem „imkereipolitischen Fachgespräch“ hatte der SPD-Kreisverband Tirschenreuth nach Erbendorf ins Gasthaus „Hetsche“ geladen. Mit vor Ort war die Generalsekretärin der Bayern-SPD, Ruth Müller. Die Landtagsabgeordnete ist Mitglied im Landwirtschaftsausschuss. Klaus Schmidt, Vorsitzender des örtlichen Imkervereins, überzeugte laut Mitteilung mit einem „kenntnisreichen Impulsvortrag zur Geschichte des Imkervereins Erbendorf und der alltäglichen Arbeit eines Imkers“.
Der Vorsitzende brachte aber auch kritische Worte an. Bienen seien in Deutschland für eine jährliche Bestäubungsleistung im Wert von 80 Milliarden Euro pro Blühjahr verantwortlich. Hier adressierte Schmidt an Müller die Forderung nach einer Bestäubungsprämie. Er nannte 50 Euro pro Volk, die ein Imker erhalten solle, wenn er seine Völker zum Bespiel in der Nähe von Rapsfeldern aufstelle.
Ein Problem sehe er, wenn durch den Einsatz von chemischen Insektiziden und Herbiziden Tiere sterben und so eine Honigernte im erhofften Maß ausfalle. Hier forderte er mehr öffentliche Wahrnehmung und einen Ausgleich entsprechender Verluste durch Subventionen. Zudem brachte er laut der Mitteilung in Erinnerung, dass auch Imker von Preissteigerungen betroffen seien. Bei derzeit rund 5,50 bis 6 Euro pro Imkerglas Honig sei viel Liebhaberei dabei. Zur vollständigen Kostendeckung müsste ein Imker eigentlich 10 bis 12 Euro verlangen.
Ruth Müller schlug in ihrem Redebeitrag den Bogen von den „Sünden der Vergangenheit“ mit Flurbereinigung und dem „Ausräumen“ der Feldflur bis zum Volksbegehren „Rettet die Bienen“ und den heutigen Renaturierungsbestrebungen. Beim Thema Bestäubungsprämie verwies sie auf Gespräche mit Imkerverbänden, viele scheuten hier eine überbordende Bürokratie. Sie sehe einen anderen Ansatz beim Ausbau von Forschung und Fortbildung, so Müller laut Mitteilung. Zum Ende dankte sie SPD-Landtagskandidat Karl Georg Haubelt aus Wiesau für die Einladung.
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