„Das Thema brennt schon vielen auf den Nägeln“. Davon konnte Bezirkskaminkehrermeister und Energieberater Richard Plößner bei der Informationsveranstaltung der Siedlergemeinschaft ein Liedchen singen. Entsprechend gut war auch der Besuch in der Stadthalle. Siedlervorsitzender Anton Hauer begrüßte die Gäste. „Das Klimaschutzpaket 2030 hat viele Änderungen für Hauseigentümer“, stellte Bezirkskaminkehrermeister Plößner fest. „Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 den CO2-Ausstoß bei Gebäuden um 66 Prozent zu senken.“ Dazu wurde das bisherige Gebäudeenergiegesetz (GEG) und das Energieeinsparungsgesetz (ENEV) im neuen Gesetz Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zusammengeführt.
Der Energieberater informierte, dass ab 2026 keine neuen Ölheizungen mehr zugelassen sind. „Bestehende Ölheizungen muss man aber nicht rausschmeißen, denn sie haben Bestandsschutz.“ Unter bestimmten Auflagen sei es aber bei Neubauten möglich, Ölheizungen noch einzubauen.
Was aber in den kommenden Jahren bei Ölheizungen teurer werde, sei der Ölbezug, denn es müsse eine CO2-Bepreisung bezahlt werden. Beschlossen seien 25 Euro pro Tonne. „Bei einem jährlichen Verbrauch von 2000 Litern Öl fallen bereits 2021 rund 157 Euro Mehrkosten an, die sich bis 2025 auf 346 Euro steigern“, so der Kaminkehrermeister.
Als Alternativen zur Ölheizung nannte Plößner Gas oder Fernwärme beziehungsweise erneuerbare Energien wie Solarthermie, Biomasse, Wärmepumpen oder eine Gas-Hybrid-Heizung. Vor allem sei ein Austausch der Heizung aufgrund der neuen hohen Förderung vorteilhaft. „Denn ein Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme wird bis zu 45 Prozent gefördert“, wusste er. Auch bei Einzelmaßnahmen können unter gewissen Voraussetzungen Hausbesitzer bis zu 20 Prozent Förderung erhalten. „Zudem gibt es auch Tilungs- und Investitionszuschüsse der KfW.“
„Egal ob klimafreundliche Heiztechnik oder energetische Gebäudesanierung, in jedem Fall sollte ein Energieberater hinzugezogen werden“, riet Plößner den Anwesenden. „Denn er kann sowohl den Ist-Zustand feststellen und entsprechende Sanierungsempfehlungen einschließlich der Fördermaßnahmen und Kostenkalkulation geben.“ Alleine die Beratung werde mit maximal 80 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst.
„Wer seine alte Heizung gegen eine klimafreundliche Heizung austauscht tut nicht nur seiner Umwelt etwas Gutes, sondern auch seinem Geldbeutel“, fasste Plößner zusammen. „Eine neue Heizung spart spürbar Energiekosten.“ Die Zeit sei reif dafür. „Ein Umdenken ist jetzt gefragt.“ Im Anschluss an seinen Vortrag konnte Plößner noch viele Fragen aus dem Publikum beantworten.
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