Den Auftakt zur Abschlussfeier des Vorbereitungskurses für Hospizbegleiter des Ambulanten Hospizdienstes der Caritas im Landkreis Tirschenreuth bildete eine Andacht in der Caritas-Altenheimkapelle. Pfarrer Martin Besold hob in seiner Ansprache hervor, dass es für eine Begleitung eines Sterbenden eine Hoffnung über den Tod hinaus bedürfe. „Diese Hoffnung haben wir in Jesus Christus, der die Wehen des Todes aufgeweicht und die Grenze durchbrochen hat“, so der Geistliche.
Den 19 neuen Hospizbegleitern überreichte der Pfarrer ein Gebetsbildchen mit dem Motiv des Schmetterlingsreliquiar aus der Schottenkirche in Regensburg. „Denn im Mittelalter war der Schmetterling Sinnbild für die Wandlung und Symbol für Jesu Auferstehung“, wusste er. „Doch auch uns sollte die Verwandlung von der Raupe zu einem Schmetterling im Leben Ansporn sein“, so Besold. „Gott hat sie durch ihre Ausbildung geführt, gleichsam wie ein Schmetterling, der sich entfaltet.“
Bei der anschließenden Feierstunde bezeichnete Caritas-Geschäftsführer Jürgen Kundrat die im Landkreis Tirschenreuth aus einer ökumenischen Initiative im Jahr 2002 entstandene Hospizarbeit als Erfolgsgeschichte. „Sie wurde aus dem Stand weg angenommen und wir haben seitdem annähern 700 Menschen begleitet.“
Nach Kundrats Worten sei die Hospizarbeit sehr aufwendig. „Allein ehrenamtlich ist sie nicht zu schultern.“ Deshalb habe der Caritas-Ambulante Hospizdienst Tirschenreuth seit 2016 mit Angelika Wegmann eine hauptamtliche Koordinatorin, die seit Mitte des Jahres mit Gabi Hampel eine Verstärkung habe.
„Die Arbeit am Sterbebett wird ehrenamtlich geleistet“, so der Geschäftsführer weiter. „Sie ist mit Geld nicht zu bezahlen.“ Deshalb freue er sich umso mehr, dass sich in diesem Jahr 18 Frauen und ein Mann dieser Thematik gestellt haben. „16 von ihnen haben sich bereit erklärt, von nun an ehrenamtlich in unserem Hospizdienst mitzuarbeiten.“ Kundrat ging auch darauf ein, was die Neuen mitbringen, nämlich Bereitschaft zum Zuhören, Aufgeschlossenheit und Zeit.
Einen besonderen Dank sprach Geschäftsführer Kundrat den Koordinatorinnen Angelika Wegmann und Gabi Hampel aus, die diesen mittlerweile sechsten Hospizhelferkurs organisiert haben. Weiter nannte er Beate Wiedemann, Marianne Dietl, Inge Lehner und Elke Burger, die den Kurs ehrenamtlich begleiteten. Nicht zuletzt galt sein Dank den Referenten, wie Pfarrer Martin Besold und Caritas-Heimleiterin Eveline Gerst-Seidl.
Koordinatorin Angela Wegmann ging auf den Kurs selbst ein. Die 19 Teilnehmer, 18 Frauen und ein Mann, haben in insgesamt 95 Unterrichtseinheiten an 13 Abenden, drei Samstagen und einem Wochenendseminar in Johannisthal ihr Wissen als Hospizbegleiter gefestigt. Dazu zählten die Grundlagen rechtlicher, ethischer und pflegerischer Art.
Aber auch Praxiseinsatz mit 20 Stunden war gefragt. Dabei besichtigten die Begleiter während ihrer Ausbildung auch die Palliativstation in Neustadt an der Waldnaab und waren in Einrichtung der Alten- und Krankenpflege. Damit sehe Wegmann die neuen Ehrenamtlichen gut für die neue Aufgabe gerüstet.
Zweiter Bürgermeister Johannes Reger hob in seinem Grußwort die wertvolle Arbeit der Hospizbegleiter hervor. „Sterben ist oft ein mühseliger Prozess, anstrengend für den Sterbenden und für die Angehörigen“, sagte Reger. „Deshalb ist man froh, wenn Hilfe da ist.“ Respekt zollte der allen Begleitern, denn es sei unschätzbar, was sie leisten. „Denn der Tod stirbt nicht aus.“
„In ihrer Ausbildungszeit haben sie das Rüstzeug für diesen schweren Dienst erhalten“, stellte Caritas-Kreisvorsitzender Franz Stiersdorfer fest. Den Neuen wünschte er in ihrem ehrenamtlichen Dienst viel Kraft.
Abschließend ging Geschäftsführer Kundrat noch auf die intensive Zusammenarbeit des Ambulanten Hospizdienstes mit der Palliativstation in Neustadt/Waldnaab ein. Insgesamt stellte er fest, dass es eine Verbesserung der Situation Sterbender gäbe. So gehe das stationäre Hospiz in Neustadt/Waldnaab in absehbarer Zeit in Betrieb. Aber auch Netzwerke, unter anderem mit Ärzten, werden immer wichtiger.
„Viele Menschen betrachten es als eine der schwierigsten Aufgaben, einem Menschen beizustehen, dessen Tod bevorsteht“, so Kundrat. Deshalb sei es das Ziel der Hospizbegleiter, die letzten Tage und Stunden durch menschlichen Beistand zu erleichtern. „Wie dieser Beistand am besten ausschaut, dafür gibt es keine Patentrezepte.“ Zu den neuen Hospizbegleitern sagte der Geschäftsführer abschließend, dass es wichtig sei, die eigene Angst und Unbeholfenheit zu überwinden und sie einfach da sind.
















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.