Erbendorf
23.12.2019 - 10:51 Uhr

Pfarrei lädt in Erbendorf zum Krippenweg

Maria, Josef, Ochs und Esel sind in viele Fenster in Erbendorf eingezogen. Jung und Alt sind über die Feier- und Ferientage zu einem besonderen Fensterbummel eingeladen.

Die Wurzelkrippe von Hugo Schmid am Brunnen in der Pfarrgasse am Mühlbühl. Die Köpfe und Hände der Figuren hat er aus Wachs modelliert, die Tier sind aus Lindenholz geschnitzt. Bild: Benkhardt
Die Wurzelkrippe von Hugo Schmid am Brunnen in der Pfarrgasse am Mühlbühl. Die Köpfe und Hände der Figuren hat er aus Wachs modelliert, die Tier sind aus Lindenholz geschnitzt.

"Die Krippewelle hat Erbendorf erfasst", freuen sich Pfarrer Martin Besold und Gemeindereferentin Roswitha Heining über den Krippenweg des Pfarrgemeinderats, der durch die Erbendorfer Innenstadt führt. Josef Bollmann und Kathrin Götzl vom Pfarrgemeinderat haben in mühevoller Kleinarbeit Krippen- mit Fensterbesitzern zusammengebracht.

27 Stationen sind auf dem gelben Flyer, der in der Pfarrkirche aufliegt, aufgelistet. Von der großen Osterrieder-Krippe in der katholischen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt bis zur schlichten Krippe aus geflochtenem Gras gibt es die unterschiedlichsten Kunstwerke zu bestaunen. Los geht der Krippenweg in der Pfarrkirche. Dort gibt es - passend zur Heiligen Dreifaltigkeit - drei völlig unterschiedliche Darstellungen der Geburt Jesu zu sehen: die wertvolle Osterrieder-Krippe am linken Seitenaltar, die Darstellung der Geburt Jesu als Deckengemälde im Altarraum, ein Werk des Münchner Kunstmalers Rudolf Schmalzl, und die Turmkrippe, die Bollmann wieder mit seinen eigenen Großfiguren bestückt hat.

Die Osterrieder-Krippe ist dabei das Prunkstück des Krippenwegs. Lange Zeit wusste die Pfarrei nichts von der Bedeutung und Herkunft dieser Weihnachtslandschaft, die alljährlich am Seitenaltar aufgebaut wird. Erst Besolds Vorgänger, Pfarrer August Müller, erkannte nach Bollmanns Auskunft, aus welch bedeutender Werkstatt sie stammt. Der gebürtige Abensberger Krippenbauer Sebastian Osterrieder (1864 bis 1932) wurde liebevoll auch "Krippen-Wastl" genannt. Er gilt als Wiederentdecker der Weihnachtskrippe und hat durch ein neues Hartgussverfahren die Grundlage für die Serienproduktion von Weihnachtskrippen gelegt. "Wie die Figuren nach Erbendorf gekommen sind, wissen wir leider nicht", bedauert Bollmann, der die Krippe lange erforscht hat.

Ein Hingucker ist auch die Wurzelkrippe von Hugo Schmid am Brunnen an der Ecke Spitalgasse/Pfarrgasse. Die Köpfe und Hände der Draht-Figuren sind aus Wachs modelliert, die Tiere aus Lindenholz selbst geschnitzt. Beim Nähen der Kleidung für die beweglichen Figuren haben Hugo Schmid Frau und Kinder geholfen. Aufgebaut ist der Krippenweg bis zum Fest Taufe des Herrn (12. Januar).

Ungewöhnliche Krippen aus dem Besitz von Gemeinderferetin Roswitha Heining sind in der Volksbank zu sehen. Bild: Benkhardt
Ungewöhnliche Krippen aus dem Besitz von Gemeinderferetin Roswitha Heining sind in der Volksbank zu sehen.
Beim Haupteingang in der Grund- und Mittelschule ist die Erbendorfer "Ministrantenkrippe" zu sehen. Zu Weihnachten erhält jeder Ministrant eine Figur. Wenn man viele Jahre Dienst macht, kommt im Laufe der Zeit eine schöne Krippe zusammen. Die Figuren sind von Butzon & Bercker. Bild: Benkhardt
Beim Haupteingang in der Grund- und Mittelschule ist die Erbendorfer "Ministrantenkrippe" zu sehen. Zu Weihnachten erhält jeder Ministrant eine Figur. Wenn man viele Jahre Dienst macht, kommt im Laufe der Zeit eine schöne Krippe zusammen. Die Figuren sind von Butzon & Bercker.
Die Krippe auf dem Josef-Höser-Brunnen in der Bräugasse.. Bild: Benkhardt
Die Krippe auf dem Josef-Höser-Brunnen in der Bräugasse..
Gipskrippe von Christine Speer. Bild: Benkhardt
Gipskrippe von Christine Speer.
Stationen des Erbendorfer Krippenwegs:

Die Stationen

1. Kirchgasse 6 (Katholische Pfarrkirche, Deckengemälde im Altarraum) 2. Kirchgasse 6 (Katholische Pfarrkirche, Osterrieder-Krippe am linken Seitenaltar) 3. Kirchgasse 6 (Katholische Pfarrkirche, Krippe im Turm der Pfarrkirche) 4. Asylstraße 6 (Städtischer Kindergarten "Kunterbunt") 5. Kolpingplatz 1 (Loretto-Kapelle) 6. Frühmeßgasse 5 (Fensterbild im Katholischen Pfarrhaus) 7. Frühmessgasse 15 (Katholische Pfarrbücherei) 8. Frühmesssgasse 15 (Haupteingang der Grund- und Mittelschule) 9. Bräugasse 3 (Schaukasten der Feuerwehr) 10. Ecke Bräugasse/Frühmessgasse (Josef-Höser-Brunnen) 11. Bräugasse 19 (Familie Liedl) 12. Unterer Markt 4 (Bioladl) 13. Unterer Markt 19 (Familie Krause) 14. Unterer Markt 7 (Volksbank) 15. Marktplatz 6 (Augenoptiker Schreml) 16. Marktplatz 10 (ehemaliges Bekleidungsgeschäft Oppitz) 17. Marktplatz 1 (Isabella Baier) 8. Marktplatz 3 (Allianz Klamt) 19. Kaiserberg 23 (Schuhgeschäft Bollmann) 20. Kaiserberg 29 (Geschäft "Die Laufmasche") 21. Kaiserberg 29 (Frau Kreuzer) 22. Kaiserberg 31 (Familie Götzl) 23. Pfarrgasse/Spitalgasse (Brunnen am Mühlbühl) 24. Mühlgasse 20 (Firma Banrucker) 25. Max-Reger-Straße 3 (Familie Lipppert) 26. Jahnstraße 22 (Altenheim des Roten Kreuzes) 27. Jahnstraße 4 (Caritas-Altenheim St. Marien) (wb)

Blick in eine Kürbiskrippe aus der Sammlung von Gemeindereferentin Roswitha Heining, zu sehen im Schaufenster in der Volksbank. Bild: Benkhardt
Blick in eine Kürbiskrippe aus der Sammlung von Gemeindereferentin Roswitha Heining, zu sehen im Schaufenster in der Volksbank.
 
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