Zum 15-jährigen Bestehen machte Vorsitzender Johannes Bradtka den Mitgliedern des Vereins für Landschaftspflege, Artenschutz und Biodiversität (VLAB), die mittlerweile aus allen Ecken der Republik kommen, ein besonderes Geschenk. Er präsentierte mit Professor Dr. Gerd Ganteför einen renommierten Physiker und Bestsellerautor als Gastredner. Der emeritierter Professor an der Universität Konstanz hat, nicht zuletzt durch seinen Youtube-Kanal "Grenzen des Wissens" eine richtige Fangemeinde.
Seinen Vortrag in der Stadthalle Erbendorf eröffnete der Physiker laut einer Mitteilung des VLAB vor rund 200 Zuhörern mit einem klaren Bekenntnis zum Klimaschutz. Dabei habe er zwischen einer sachlichen, ganzheitlichen und freiheitsorientierten Klimawissenschaft und der politischen Klimatologie unterschieden, so die Veranstalter in einer Mitteilung. Letztere, so Ganteför, sei geprägt von Dogmatismus und Panikmache und verfolge das Ziel, die Marktwirtschaft hin zu einer sozialistisch geprägten Planwirtschaft zu transformieren – ohne dabei das eigentliche Klimaproblem zu lösen. Gangeför habe gewarnt, dass Marktwirtschaft und Demokratie in Deutschland durch diese Entwicklung gefährdet seien und das Land im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen geraten könne.
Im Hauptteil seines Vortrags wies Ganteför laut Mitteilung auf eine alarmierende Zunahme der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre hin: Vom vorindustriellen Niveau von 280 parts per million (ppm) sei der Wert inzwischen auf über 420 ppm gestiegen. Hauptursache sei die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas, die eng mit dem Wachstum der Weltbevölkerung verbunden sei.
"Dr. Ganteför äußerte deutliche Kritik an dem politischen Ziel, die CO₂-Emissionen in Deutschland bis 2045 auf ,Netto-Null' zu reduzieren", so der VLAB. Dieses Vorhaben sei aus technischer, physikalischer und wirtschaftlicher Sicht nicht umsetzbar und mit Wind- und Solarenergie allein nicht realisierbar. Ganteför habe gewarnt, dass ein solches Konzept eine Deindustrialisierung, wachsende Armut und soziale Konflikte zur Folge haben könne, so der VLAB.
Als Alternative habe er einen „Plan B“ vorgestellt, der auf natürlichen CO₂-Senken wie Meeren und Landpflanzen basiere. Diese könnten Milliarden Tonnen Kohlendioxid binden. Das habe Ganteför anhand praktischer Beispiele auch verdeutlicht.
Abschließend appellierte der Wissenschaftler laut Mitteilung, Klimaschutz ganzheitlich anzugehen und dabei alle UN-Nachhaltigkeitsziele einzubeziehen. Neben der Bekämpfung der globalen Erwärmung müssten auch Armut, Hunger, soziale Ungleichheiten und Konflikte adressiert werden, um Frieden, Würde und Wohlstand für möglichst viele Menschen zu schaffen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.