Erbendorf
21.04.2022 - 10:33 Uhr

Raiffeisenbank Oberpfalz NordWest feiert 125-Jähriges: Blick in die Geschichte der Genossenschaften

Seit 125 Jahren ist die Raiffeisenbank in der Region vor Ort. Grund genug, zu feiern und in der Historie der Darlehenskassenvereine zu blättern.

„Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen Viele.“ Dieser Leitspruch von Friedrich Wilhelm Raiffeisen war vor über 125 Jahren der Grund, in Städten und Dörfern Darlehenskassenvereine zu gründen. In der Region hat die Raiffeisenbank Oberpfalz NordWest viele Wurzeln.

Der „Stammbaum“ umfasst über ein Dutzend Genossenschaften, die zwischen 1893 und 1903 von Gründungsvätern ins Leben gerufen wurden. Dazu zählten vor allem Geistliche beider Konfessionen, Adlige und Bürger. Sie legten mit der Idee Raiffeisens den Grundstein für den heutigen Erfolg der Genossenschaft.

Pfarrer beider Konfessionen

Die erste Gründung eines Darlehenskassenvereins auf dem heutigen Geschäftsgebiet der Raiffeisenbank Oberpfalz NordWest erfolgte am 5. Februar 1893 in Premenreuth: Albert von Reitzenstein auf Schloß Reuth bei Erbendorf war hier der Initiator. Raiffeisens Idee brachte von Reitzenstein auch nach Erbendorf, wo sich am 10. Dezember 1893 der Darlehenskassenverein gründete. Zum ersten Vorsitzenden des Vorstandes wurde der evangelische Pfarrer Wilhelm Riedlbauch und zum Aufsichtsratsvorsitzenden der katholische Pfarrer Josef Meier gewählt.

1894 erfolgten die Gründungen der Darlehenskassenvereine Waldershof, Friedenfels, Ebnath, Kemnath, Pullenreuth und Kulmain sowie ein Jahr später, 1895, Kirchenthumbach, Wildenreuth und Riglasreuth. 1897 folgten Immenreuth und 1903 Grafenwöhr. Interessant sind die Gründungen der Darlehenskassenvereine in Ebnath und Grafenwöhr. Denn sie wurden als „Darlehenskassenverein für die Pfarrei Ebnath“ und als „Darlehenskassenverein der Pfarrei Grafenwöhr“ ins Leben gerufen – mit Geistlichen als Initiatoren und als Vorsitzende.

Inflation und Wirtschaftskrise

Die Entwicklung der Darlehenskassenvereine setzte der Erste Weltkrieg von 1914 bis 1918 ein jähes Ende, in den 1920er Jahren durchlebten sie Inflation und Wirtschaftskrise. Erste Umbenennungen in Raiffeisenbank setzten in den 1930er Jahren ein, es begann auch die Zeit der ersten Fusionen, der in den kommenden Jahrzehnten viele weitere folgten.

Die Raiffeisenbank Oberpfalz NordWest hat an diesem Freitag, 22. April, gleich doppelten Grund zu feiern: Genau an diesem Tag wurde der damalige Darlehenskassenverein Erbendorf ins Genossenschaftsregister eingetragen und der Darlehenskassenverein Immenreuth errichtete am gleichen Tag sein Statut.

Für Kunden gibt es an diesem Tag einige Aktionen.

Info:

Fusionen

  • 1937: „Amtliche Verschmelzung“ der Spar- und Darlehenskasse Lienlas und Ahornberg mit der Raiffeisenbank Kulmain-Immenreuth
  • 1938: Zusammenschluss der Darlehenskassenvereine Pullenreuth und Riglasreuth zur Spar- und Darlehenskasse Riglasreuth-Pullenreuth; 1956 Sitz nach Neusorg verlegt, als Raiffeisenbank Neusorg firmiert
  • 1950: es entsteht die Raiffeisenbank Erbendorf-Waldeck
  • 1972: Raiffeisenbank Erbendorf-Waldeck firmiert mit den Banken in Premenreuth, Friedenfels und Wildenreuth zur Raiffeisenbank Steinwald eG
  • 1990: zur Raiffeisenbank Steinwald eG kommt die Raiffeisenbank Waldershof
  • 1970: Fusion der Raiffeisenbanken Kirchenthumbach und Thurndorf, 1993 Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Grafenwöhr zur Raiffeisenbank Grafenwöhr-Kirchenthumbach
  • 1974: Raiffeisenbanken Kemnath und Kulmain-Immenreuth firmieren zur Raiffeisenbank Kemnath-Immenreuth
  • 1993: nach dem Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Neusorg firmiert sie als Raiffeisenbank Kemnath-Neusorg eG
  • 1999: Fusion mit der Raiffeisenbank Steinwald eG als Raiffeisenbank Kemnather Land – Steinwald eG.
  • 2017: Fusion der Raiffeisenbank Kemnather Land – Steinwald eG mit der Raiffeisenbank Grafenwöhr-Kirchenthumbach eG zur Raiffeisenbank Oberpfalz NordWest.
 
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