Beim Elternabend des evangelischen Kindergartens Regenbogen gewährte die Evolutionspädagogin Ines Gailitzdörfer den Eltern einen neuen Blick auf die Kinder. Beim Vortragsabend der Einrichtung in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Tirschenreuth referierte sie über „Lernen durch Bewegung – Was ist für die Entwicklung der Kinder wichtig?“.
Der Pädagogin war es ein großes Anliegen, den Eltern die Möglichkeit zu geben, Kinder aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. „Denn schon mit einfachen Übungen kann man den Kindern helfen, den Alltag und das Lernen stressfreier zu gestalten“, erklärte Gailitzdörfer. Nach ihren Worten gehe die moderne Gehirnforschung davon aus, dass das Gehirn bis zum dritten/vierten Lebensjahr sieben aufeinander aufbauende Entwicklungsstufen durchlaufe. „Jeder macht also eine Evolution im Schnelldurchlauf durch“, schlussfolgerte die Referentin.
„Jede Evolutionsstufe ist mit einer Sicherheit verbunden und den daraus folgenden Kompetenzen, die die Kinder erwerben“, stellte die Evolutionspädagogin fest. „Gerade diese Fähigkeiten benötigen wir im täglichen Miteinander und beim Lernen besonders.“ Die Gehirn- und Bewegungsentwicklung stehe eng miteinander in Verbindung. Dies könne bei einzelnen Bewegungsabfolgen im Baby- und Kleinkindalter beobachtet werden. Das Durchlaufen einer Bewegungsabfolge ermögliche Verknüpfungen im Gehirn. „Je vernetzter unser Gehirn ist, umso optimaler kann es genutzt und das gesamte Potenzial abgerufen werden“, erklärte Gailitzdörfer.
Die Referentin betonte aber, dass Kinder ausreichend Zeit, die Geduld der Erwachsenen und Möglichkeiten brauchen, um die Abläufe einzuüben und zu integrieren. „Denn eine nicht integrierte Stufe hat Auswirkungen auf den sozialen, emotionalen und geistigen Bereich.“ Deshalb sei gerade die Evolutionspädagogik eine einfache, schnelle und punktgenaue Methode, um den Kindern und Erwachsenen mit einfachen Übungen zu helfen, ihre Blockaden zu lösen und das Gehirn ausreichend zu vernetzen.
Die Evolutionspädagogin motivierte die Eltern an diesem Abend, einige praktische Übungen selbst auszuprobieren. „Der Schuhplattler und die liegende Acht verknüpften die rechte und die linke Gehirnhälfte miteinander“, wusste sie als Beispiel. „Die Zusammenarbeit beider Gehirnhälften ist in vielen Bereichen, vor allem beim Schreiben, Lesen und Rechnen, von großer Wichtigkeit“, hob sie hervor. „Wenn eine Gehirnhälfte in einem Bereich abgeschaltet ist, können viele Probleme auftreten.“
Den für die Eltern sehr aufschlussreichen Abend untermalte Ines Gailitzdörfer mit vielen Fallbeispielen und Erfahrungen aus der Praxis. Ihr Wort zum Schluss: „Merken Sie sich eins: Jedes Kind ist einzigartig und etwas Besonderes.“
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