Erbendorf
11.02.2022 - 14:03 Uhr

"Solidarisches Erbendorf" sucht Dialog mit "Spaziergängern"

Auch für diesen Sonntag sind wieder Treffen der "Spaziergänger" in Erbendorf zu erwarten. Die Mitglieder der Initiative "Solidarisches Erbendorf" setzen auf Aussprache.

Vergangenen Sonntag hatten Teilnehmer der Gegendemonstration "Solidarisches Erbendorf" unter anderem dieses Plakat dabei. Für diesen Sonntag setzen sie auf den Dialog mit den "Spaziergängern". Bild: fks
Vergangenen Sonntag hatten Teilnehmer der Gegendemonstration "Solidarisches Erbendorf" unter anderem dieses Plakat dabei. Für diesen Sonntag setzen sie auf den Dialog mit den "Spaziergängern".

"Die Bürgerinitiative 'Solidarisches Erbendorf' fragt die Erbendorfer 'Spaziergänger' nach ihren Beweggründen für den Protest", schreiben die Verantwortlichen der Initiative in einer Pressemitteilung. Demnach werde hierzu am kommenden Sonntag, 13. Februar, ein weißes leeres Banner am Eingang des Stadtparks befestigt. "Die Erbendorfer sind eingeladen, hier aufzuschreiben, warum sie sich an den als 'Spaziergängen' bezeichneten unangemeldeten Versammlungen beteiligen", heißt es in der Mitteilung weiter.

Auf Mitbürger zugehen

Mit dieser Aktion möchte die Initiative "gerne in den Dialog treten und auf ihre Mitbürger zugehen". Demnach sei das Banner, das am Bauzaun am Eingang des Stadtparks platziert ist, ein Angebot und eine Möglichkeit, Wünsche, Sorgen oder seinen Unmut zu äußern. So könne jeder schreiben, warum er oder sie demonstriert.

"Wir denken, dass die Gründe vielfältig sind. Und wir wollen sie gerne verstehen", schreiben die mittlerweile 20 Mitglieder der Initiative "Solidarisches Erbendorf". "Jeder hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Aber wir wünschen uns, dass die Proteste im geordneten Rahmen und innerhalb der demokratischen Spielregeln stattfinden." Soll heißen: "Die Versammlung wird angemeldet und es bekennt sich ein verantwortlicher Organisator." Denn die Mitglieder der Initiative wollen wissen, von wem das Ganze ausgeht; es solle sich jemand verantwortlich zeigen, um einen Ansprechpartner zu haben.

Die Bürgerinitiative "Solidarisches Erbendorf" habe sich zunächst als Bündnis gegen die unangemeldeten Versammlungen in der Steinwaldstadt gegründet. "Mit dem Motto: 'Mit Herz und Verstand durch die Pandemie' setzt sie ein klares Zeichen für Solidarität in der Pandemie." Vor zwei Wochen fand daher die erste angemeldete Versammlung von "Solidarisches Erbendorf" im Stadtpark von Erbendorf statt. "Uns geht es darum, die Solidarität der Mehrheit der Bevölkerung in unserer Stadt zu zeigen, die alle Corona-Maßnahmen mittragen, um schnell aus der Pandemie herauszukommen." Leider seien durchaus schon als rechtsextrem bekannte Personen auch bei den Erbendorfer "Spaziergängen" beobachtet worden. "Wir möchten unsere Mitbürger auffordern, sich nicht für deren Zwecke benutzen zu lassen."

Parteiübergreifendes Engagement

Die 20 Mitglieder kommen nach eigener Aussage aus allen Parteien: CSU und CWL seien genauso vertreten wie SPD, Grüne und Freie Wähler; auch Parteilose engagierten sich in der Initiative. "Wir wollen ganz gerne wieder eine Gemeinschaft", heißt es aus den Reihen von "Solidarisches Erbendorf". Viele Bürger in Erbendorf seien ob der Masse an "Spaziergängern", die sich an den vergangenen Sonntagen bisher getroffen haben, eingeschüchtert und verängstigt. Dabei sei auch zu beobachten, dass der Großteil der "Spaziergänger" von auswärts komme; schätzungsweise um die 50 Teilnehmer seien aus Erbendorf.

"Wir wollen da schon ein bisschen aktiver werden", heißt es aus dem Kreis der Bürgerinitiative. Und: "Wir wollen nicht, dass die Fronten sich verhärten." Die Stimmung bei einem der vergangenen "Spaziergänge" durch Erbendorf sei "teilweise sehr aggressiv" gewesen.

OnetzPlus
Erbendorf04.02.2022

"Uns geht es darum, die Solidarität der Mehrheit der Bevölkerung in unserer Stadt zu zeigen, die alle Corona-Maßnahmen mittragen, um schnell aus der Pandemie heraus zu kommen."

Die Mitglieder der Bürgerinitiative "Solidarisches Erbendorf"

"Jeder hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Aber wir wünschen uns, dass die Proteste im geordneten Rahmen und innerhalb der demokratischen Spielregeln stattfinden."

Die Mitglieder der Bürgerinitiative "Solidarisches Erbendorf"

"Wir denken, dass die Gründe vielfältig sind. Und wir wollen sie gerne verstehen."

Die Mitglieder der Bürgerinitiative "Solidarisches Erbendorf"

 
Kommentare

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Joachim Schmidt

Gute Aktion. Miteinander reden (noch besser als nur Plakat) ist immer besser als Spaltung vertiefen. Was ich weniger gut finde ist: Onetz hätte schon längst Gelegenheit gehabt die Gründe der Spaziergänger, ua gegen Zwang der Spritze, gegen Diskriminierung, zu erfragen und auch im Artikel ausgewogen dar zustellen. "solidarische erbendorf" = gut, Spaziergänger "subsummiert" böse, radikal greift zu kurz / ist einseitig. Man kann nur alle Leser einladen sich selbst von den Spaziergängern ein eigenes Bild zu machen (zb am Anfang / Ende eines jeden Spaziergangs) , bzw das vorhandene Bild durch eigene Gespräche zu prüfen. Gemeinsamkeit ist sicherlich eine funktionierende Demokratie in der das Grundgesetz (Abwehrrechte gegenüber dem Staat) stabil bleibt.

13.02.2022
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