Der städtische Kindergarten "Kunterbunt" und die Kinderkrippe "Unser kleines Nest" sind seit 2016 bei der Maßnahme dabei. Abgeordneter Albert Rupprecht stattete jetzt dem Kindergarten einen Besuch ab, um sich vor Ort über die wichtige Arbeit der Sprachkräfte zu informieren. Das Gespräch mit Erzieherinnen, Bürgermeister Hans Donko und Petra Dietl von der Stadtverwaltung hinterließ viele positive Eindrücke. "Man sieht, dass ihr das mit Herz und Leidenschaft macht", lautete Rupprechts Resümee.
Ende 2019 läuft das Programm voraussichtlich aus. Ob es im Anschluss fortgeführt wird, ist noch nicht gewiss. Über 4000 Sprachförderkräfte sind dank der Förderung derzeit in ganz Deutschland eingesetzt. "Wir haben händeringend nach Personal gesucht", berichtete Dietl. Das zeige, wie dringend der Bedarf ist.
Kindergartenleiterin Sabine Schöpf-Schreiber und die beiden Sprachförderkräfte Kerstin Reintsch und Janine Conrad berichteten von ausschließlich positiven Erfahrungen. Die Entwicklung der Kinder stehe immer an erster Stelle. Es gehe darum, schon im Kleinkindalter die Basis für das spätere Leben zu legen. Der Bürgermeister stimmte dem zu: "Denn Sprache ist der wichtigste Grundstein für Schule, Ausbildung und Berufsleben, und wie der Name schon sagt, der Schlüssel zur Welt."
Das Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt Kindertageseinrichtungen mit zusätzlichen speziell geschulten Kräften, die nicht in den regulären Beschäftigungsschlüssel einfließen. Dadurch gewinnen sowohl Einrichtungen als auch Beschäftigte Handlungsspielraum. "Eine entscheidende Rolle spielt der Faktor Zeit." Da sind sich Rupprecht und die Erzieherinnen einig. Zeit für Kinder, Zeit für Familien und Zeit für Entwicklung. Zusätzlich werden durch das Programm Fachberatungen finanziert, die die Kindertageseinrichtungen laufend unterstützen und bei Fragen zur Seite stehen.
Die Sprachkräfte sind nicht zu verwechseln mit Logopäden. Sie fördern nicht einzelne Kinder mit sprachlichen Schwierigkeiten, sondern arbeiten integrativ und begleiten den Alltag in der Kita. So haben sie die Kommunikation als Ganzes im Blick, sowohl die sprachliche Entwicklung der Kinder als auch die Kommunikation der Erzieherinnen mit Kindern und Eltern. Spielerisch und "wie nebenbei" wird Sprache dadurch gefördert und gestärkt. Auch Musik und Tanz werden begleitend einbezogen.
"Wir haben durch das Programm die Möglichkeit, uns intensiv mit der Materie Sprache auseinander zu setzen. Das tägliche Sprachleben ist dadurch immer wieder auf dem Prüfstand." Und die Sensibilisierung für das Thema Sprache zeigt Wirkung. Die Entwicklung der Kinder, unabhängig von der Muttersprache, sei bemerkenswert, wie Schöpf-Schreiber bestätigt. Außerdem sei die Sprach-Kita ein entscheidender Standortfaktor. "Viele Eltern sind von unserem Konzept begeistert. Wir haben aktuell so viele Anfragen, dass wir sogar Absagen erteilen müssen." Denn nur wenige Kitas in der Region sind bei der Maßnahme dabei.
Rupprecht, selbst Vater zweier Töchter, zeigte sich vom Nutzen und der Notwendigkeit der Maßnahme überzeugt. Er versprach zum Abschied, sich für die Fortsetzung der Sprach-Kita einzusetzen.
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