Im evangelischen Gemeindehaus startete eine Vortragsreihe zum Thema Alter. "Diese Veranstaltungsreihe soll zur Wissenserweiterung und zur Aufklärung über das Krankheitsbild beitragen", sagte der Leiter des Generationennetzwerks, Seniorenbeauftragter Roland Lochner.
Zum Auftakt ging Referentin Elfriede Weickart vom Verein zur Förderung der seelischen Gesundheit im Alter (SEGA) aus Sulzbach-Rosenberg auf Einladung des Arbeitskreises Gerontopsychiatrie Weiden auf Demenzerkrankungen ein. "Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort 'demens' ab, was so viel bedeutet wie unvernünftig", erklärte sie. So könne Demenz wohl am besten mit dem Nachlassen der Verstandeskraft übersetzt werden. Unter dem Begriff Demenz stünden rund 50 Krankheiten, deren bekannteste wohl Alzheimer sei.
"Viele Fragen stellen sich die Betroffenen und deren Angehörige nach der Diagnose", wusste die Referentin. "Eine Heilung ist zwar noch nicht in Sicht, aber durchaus kann das Fortschreiten des Krankheitsverlaufes sowohl mit Medikamenten als auch mit zum Beispiel psychomotorischen Therapien verzögert werden." Die Entwicklung und Symptomatik verlaufen bei jedem Betroffenen anders. Am Beispiel Alzheimer zeigte sie auf, dass diese Krankheit meistens schleichend beginne.
Deren Verlauf werde in drei Stadien unterteilt. "Im ersten Stadium ist man nur etwas vergesslich, da das Kurzzeitgedächtnis leidet. Die Konzentrationsfähigkeit lässt nach und auch eine gewisse innere Unruhe kann sich einstellen. Aber Erlebnisse, welche schon sehr lange zurückliegen, sind lebhaft und deutlich in Erinnerung."
Biographiearbeit sei hier ein wichtiges Hilfsmittel. Ein Mensch mit Demenz verdiene genauso viel Wertschätzung wie jeder andere. "Die Zauberwörter sind hier Verständnis und Geduld."
Auch die vertraute Umgebung und gewohnte Abläufe gäben Sicherheit. Alltägliche Tätigkeiten trügen zum Gefühl des Gebrauchtwerdens bei und regten zu geistiger und körperlicher Betätigung an.
Damit das Thema Demenz die nicht verdiente Stigmatisierung verliert, klärt SEGA e.V. die Bevölkerung mit Vorträgen, Fachtagen und Veranstaltungen über Demenz und andere gerontopsychiatrische Erkrankungen auf. Auch bietet der Verein Schulungen für den Einsatz bei dementen, körperlich oder psychisch eingeschränkten und einsamen Personen an. Auch für Fachkräfte finden regelmäßig Basis- und Fortbildungskurse statt.
Wer aktiv zur Schließung der Versorgungslücken in der Oberpfalz beitragen und sich engagieren - zum Beispiel ein Angebot zur Unterstützung im Alltag schaffen - möchte, erhält von der Fachstelle für Demenz und Pflege Oberpfalz, eine fachliche Beratung und Begleitung rund um das Thema sowie auch zu Anerkennungs- und Förderverfahren.
SEGA, die Volkshochschule Tirschenreuth, die Katholische Erwachsenenbildung, das evangelische Bildungswerk, Medbo, Caritas, Diakonie, GeHiH und AOK sowie das Generationennetzwerk der Stadt Erbendorf unterstützten diese Aktion.
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