Geboren 1928 im schlesischen Lorzendorf, südöstlich von Breslau, wuchs Wilfried Strauß auf dem elterlichen Hof mit drei Geschwistern auf. Dank der Landwirtschaft überstand die Familie die ersten Kriegsjahre, ohne allzu sehr hungern zu müssen. Im Januar 1945 musste Familie Strauß Hals über Kopf ihr Dorf verlassen. Nur das Nötigste konnte auf die Flucht mitgenommen werden. Auf dem Weg nach Westen wurde der 16-jährige Wilfried von seiner Familie getrennt und in die Wehrmacht eingezogen. Bis zum Ende des Krieges kämpfte er noch an der Elbe.
Familie wiedervereint
Nach der Niederlage gelang es ihm, der Roten Armee zu entkommen und geriet daraufhin in englische Gefangenschaft. Über die Adresse eines mutmaßlichen Verwandten in München konnte er schließlich den Kontakt zu seiner Mutter herstellen, die sich zwischenzeitlich in Neuenreuth niedergelassen hatte. Offiziell noch in Kriegsgefangenschaft machte er sich trotzdem auf den Weg nach Bayern, wo die Familie letztendlich wieder zusammenfand.
Viel Zeit in Werkstatt
In Wildenreuth machte er eine Wagnerlehre bei der Firma Simmerl. Eine der schönsten Zeiten in seinem Leben, wie er sagt. Seine Frau Elise heiratete er 1955. Das Paar bekam zwei Töchter und einen Sohn. Seine Frau und Sohn Manfred sind bereits verstorben. Gearbeitet hat Wilfried im Sägewerk der Familie von Podewils. Besonderen Wert legte er sein ganzes Leben lang auf pünktliches Mittagessen. Fünf Minuten vor zwölf hörte man jeden Tag sein Moped heran knattern, wie die beiden Töchter berichten.
Sein größtes Hobby war schon immer die Schreinerei. In seiner Werkstatt verbrachte er viel Zeit. Heute halten ihn seine fünf Enkel und demnächst drei Urenkel auf Trab. Neben der Familie und Freunden kam auch dritte Bürgermeisterin Sonja Heindl ins BRK-Seniorenheim, um dem Jubilar zu gratulieren.
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