Am vergangenen Sonntag hat die Kirchenmusik Erbendorf zum Orgelkonzert in die katholische Pfarrkirche eingeladen. Pfarrer Martin Besold brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass zahlreiche Besucher gekommen sind, um Orgelmusik zu genießen. Er animierte, an diesem Abend die Klänge wirken zu lassen, um auf die Menschwerdung Gottes zu blicken.
Danach musizierte am Spieltisch der Voit-Konzertsaalorgel Maximilian Betz, Kantor und Organist in Sankt Lamberti in Münster. Der Kirchenmusiker überzeugte mit einem wunderbaren Programm, das auch nochmals weihnachtliche Töne anstimmte. Betz hatte seine Stücke gut vorbereitet und schöpfte aus den zahlreichen Klängen des Instrumentes. Er zeigte dabei, dass nicht nur romantische Orgelmusik perfekt für die Erbendorfer Orgel geeignet ist, sondern auch Musik von Johann Sebastian Bach und Dietrich Buxtehude sehr gut klingt.
Mit Bach eröffnete Betz das Programm. Zu hören war eine Toccata in D, die in der Orgeltranskription von Max Reger erklang. Festliche Orgelklänge füllten den Kirchenraum. Ruhiger wurde es dann bei der Pastorale aus der 1. Orgelsonate von Alexandre Guilmant. Geschickt ließ der Musiker die durchschlagende Klarinette aus dem Schwellwerk mit der Oboe aus dem Positiv in einen musikalischen Wettstreit antreten. Aus dem berühmten Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach stand als Nächstes die Sinfonia auf dem Programm. Das Stück hat Bach für ein Orchester geschrieben und so hat es Sigfrid Karg-Elert für Orgel arrangiert. Das orchestrale Werk passte perfekt zum Instrument in der Pfarrkirche, da es sehr viele Klangfarben besitzt, die ein Orchester imitieren.
Bei Dietrich Buxtehude hatte Betz ebenso ein gutes Händchen für die Wahl der Klangfarben. Geschickt verwendete er auch Klangfarben aus der alten neobarocken Orgel und kombinierte sie mit den Klangfarben der romantischen Voit-Orgel. Überwiegend romantische und dunkle Klänge ertönten bei dem Stück Weihnachten aus Opus 145 von Max Reger. Darin hat Reger bekannte Choräle aus der Weihnachtszeit zu kleinen Fantasien verarbeitet. Am Ende klingt das Werk mit "Stille Nacht, heilige Nacht" aus. Hierbei zeigte der Generalschweller der Orgel seine volle Wirkung. Ganz leise, fast schon nicht mehr hörbar, klang das Stück aus. Hierbei zeigt sich die Qualität der Orgel, dass sie sich auch bis in das leiseste Pianissimo zurücknehmen kann.
Im Publikum wurde es bei diesen Stellen ganz still, so konnten die feinen Klänge zur Geltung kommen. Mit einer herrlichen Improvisation über einige Weihnachtslieder beendete Betz das gut einstündige Konzert. Hierbei zeigte er die große Palette der Klangfarben und ließ die Klänge durchs Kirchenschiff schweben. Dabei durfte natürlich auch der liebliche Klang der Celesta und der Nachtigall nicht fehlen. Mit langanhaltendem Applaus dankten die Besucherinnen und Besucher dem Künstler für die musikalischen Darbietungen. Mit einer Zugabe verabschiedete sich Betz vom Publikum. Das nächste Orgelkonzert ist am Sonntag, 9. März, um 17 Uhr mit Gerald Fink.
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