Erbendorf
27.02.2019 - 12:21 Uhr

Zukunftssorgen bei Helferausbildung

Neuregelungen in der Altenpflegeausbildung treibt den Verantwortlichen des Berufsbildungszentrum in Erbendorf Sorgenfalten auf die Stirn. Ist die Altenpflegehilfe vom Aussterben bedroht?

Die Sorgen um die zukünftige Altenpflegehelferausbildung trägt die Chefin des BBZ in Erbendorf, Hannelore Doleschal (Vierte von rechts), bei einem Gespräch Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht (Dritter von links) vor. Mit auf dem Bild (von links) Trägervereinsvorsitzender Johannes Reger, Bürgermeister Hans Donko, die stellvertretenden Schulleiter Claudia Wolf und Matthias Dumler sowie Lehrkraft Manuela Ruf. Bild: njn
Die Sorgen um die zukünftige Altenpflegehelferausbildung trägt die Chefin des BBZ in Erbendorf, Hannelore Doleschal (Vierte von rechts), bei einem Gespräch Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht (Dritter von links) vor. Mit auf dem Bild (von links) Trägervereinsvorsitzender Johannes Reger, Bürgermeister Hans Donko, die stellvertretenden Schulleiter Claudia Wolf und Matthias Dumler sowie Lehrkraft Manuela Ruf.

„Die Ausbildung zum Altenpflegehelfer soll sich ab September 2020 verändern“, stellte Schulleiterin Hannelore Doleschal fest. „Das bereitet uns ernsthaft Sorgen.“ Bei einem Gespräch im Berufbildungszentrum mit Bundestagsabgeordnetem Albert Rupprecht und Bürgermeister Hans Donko wurden die drohenden Missstände auf den Punkt gebracht.

Die Schulleiterin erläuterte im Einzelnen die Veränderungen. So wird der Altenpflegehelfer als einjährige Ausbildung im Rahmen eines Schuljahres angeboten. „Konkret heißt das, dass die Schüler bisher an Wochenenden und Schulferien frei haben.“ Derzeit absolvieren sie in diesem einem Schuljahr 800 Theoriestunden in der Fachschule und 650 Praxisstunden in Einrichtungen der Altenpflege.

„Mit der neuen Planungen werden die Theoriestunden auf 700 und die Praxisstunden auf 850 festgesetzt“, informierte Doleschal. „Es ist dann nicht mehr möglich, diese Gesamtstunden in einem normalen Schuljahr unterzubringen.“

„Die Krux an dieser ganzen Sache ist, dass die einjährige Ausbildung dann nicht mehr als Schuljahr, sondern als Ausbildungsjahr gerechnet wird“, so Doleschal weiter. „Das heißt, die Auszubildenden erhalten dann eine Entlohnung.“ Krankenpflegehelfer bekommen diese bereits. „Altenpflegehelfern sollte diese Ausbildungsvergütung dann ebenfalls zustehen.“

„Wir fordern eine finanzielle Gleichstellung des Altenpflegehelfers und des Krankenpflegehelfers“, betonten Schulleiterin Doleschal und Trägervereinsvorsitzenden Johannes Reger unisono. „Setzen Sie sich dafür ein, dass es dazu kommt“, sagten sie in Richtung Rupprechten.

Der Parlamentarier nahm die Sorgen um die Altenpflegehelfer-Ausbildung sehr ernst. „Ich werde mich dafür in Berlin und München einsetzen.“ Bürgermeister Hans Donko dankte dem Bundestagsabgeordneten für sein bisheriges Engagement für die Belange der Fachschulen unter dem Dach des Berufsbildungszentrums. Er unterstrich auch seinerseits die Forderung des Schulträgers zu einer Gleichbehandlung von Altenpflegehelfern und Krankenpflegehelfern.

 
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