26.06.2019 - 13:47 Uhr

Erbendorfer Kolpingbrüder retten Falkenbaby

Ein Falkenbaby sorgt in der katholischen Pfarrei Erbendorf für viel Aufregung. Dabei gibt es nicht nur Beistand von oben, sondern vor allem von unten.

Jetzt sind die jungen Turmfalken sicher. Bild: Benkhardt
Jetzt sind die jungen Turmfalken sicher.

(wb) Am Erbendorfer katholischen Gotteshaus hat sich eine Turmfalkenfamilie eingenistet. Die Greifvögel haben sich eine verblechte, gut geschützte Nische für ihr Nest ausgesucht. Fünf kleine Falken wachsen dort heran. Sie sind mittlerweile so groß, dass sie bereits neugierig das Geschehen unten am Kirchplatz verfolgen. Unter Umständen war einer der kleinen Vögel zu neugierig. Denn plötzlich saß eines der Jungen nicht mehr oben im Nest, sondern unten im Kirchpark neben einem Regenrohr. Mesnerin Pauline Klöble entdeckte den Vogel, der sich verängstigt an die Kirchenmauer drückte. In ihrer Not wandte sie sich an den Vorsitzenden der Kolpingsfamilie, Wenz Brenner, von dem sie wusste, dass er im Landesbund für Vogelschutz und auch im Bund Naturschutz engagiert ist.

Der Vogel war dem Eindruck nach unverletzt. "Der erste Gedanke war deshalb, ihn aufzupäppeln, bis er flügge ist", erzählt Brenner. Doch da es ganz in der Nähe des Nestes eine Aufstiegshilfe für den Schornsteinfeger gibt, kam er auf den Gedanken, es mit einer waghalsigen "Rückholaktion" ins Nest zu versuchen. Der Vogel wurde in einen Korb gepackt und dann ging es über eine Leiter zu den Steigeisen und dann auf den Steigeisen nach oben zum Nest. Prompt gelang es Brenner, den Vogel in schwindelerregender Höhe zurück ins Nest zu setzen.

Doch drei Tage später gab es das gleiche Problem. Wieder saß einer der kleinen Turmfalken im Kirchenpark. Zum zweiten Mal wollte sich Brenner den Aufstieg nicht antun. Da erinnerte er sich daran, dass sein Kolpingbruder Norbert Herrmann ein begeisterter alpiner Kletterer ist. Gemeinsam mit ihm beriet Brenner, wie den Vögeln dauerhaft geholfen werden könne. Die beiden Männer kamen überein, den Nistplatz der Turmfalken so abzugrenzen, dass die Jungvögel nicht mehr so leicht in die Tiefe fallen können. Hermann sicherte sich mit Seil und Haken und brachte an der Nische zwei versetzte Holzbretter an, durch welche die Vögel nun neugierig die Welt beäugen. Zur Freude der Pfarrfamilie wird die neue Einhausung auch von den Alttieren als komfortabler Sitzplatz akzeptiert.

Turmfalken in Erbendorf Bild: Benkhardt
Turmfalken in Erbendorf
Das Nest der Turmfalken. Bild: Benkhardt
Das Nest der Turmfalken.
Blick in die Kinderstube Bild: exb
Blick in die Kinderstube
Neugierig blicken die kleinen Falken durch den Schlitz. Bild: exb
Neugierig blicken die kleinen Falken durch den Schlitz.
Falke aus dem Nest gefallen. Bild: exb
Falke aus dem Nest gefallen.
 
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