Ernstfeld bei Schlammersdorf
08.05.2020 - 13:20 Uhr

300 Masken für Jedermann

Wahre Helden tragen keinen Umhang. Wahre Helden arbeiten im Krankenhaus und Pflegeheim, sind Verkäufer im Supermarkt, gehen für ihre Nachbarn einkaufen oder nähen ehrenamtlich Masken - so wie Melanie Renner aus Ernstfeld.

von WMI
Stolze 500 Euro kann Melanie Renner aus Ernstfeld als Spende an Justin Goss übergeben. Bild: wmi
Stolze 500 Euro kann Melanie Renner aus Ernstfeld als Spende an Justin Goss übergeben.

Seit vielen Wochen näht Melanie Renner ehrenamtlich Masken für einen guten Zweck. 300 Stück hat sie allein in den vergangenen sieben Tagen hergestellt: Masken mit Sternen, mit Streifen, einfarbig oder mit Blumenmuster.

Begonnen hat alles mit den selbst gemachten Masken für die Familie und Freunde. Mittlerweile hat Renner auch schon die Gemeinde und das erste Pflegeheim mit ihren Stoffmasken ausgestattet. „Ich wollte mich einfach nützlich machen, etwas tun. Momentan fühlt man sich etwas hilflos. Aber aus der Not wollte ich kein Geld machen“, sagt die Ernstfelderin. Einen kleinen freiwilligen Bonus nimmt sie für ihre Masken aber trotzdem gerne. Der geht allerdings nicht in die eigene Tasche, sondern an die First Responder in Kirchenthumbach. 500 Euro hat sie so bereits an Justin Goss übergeben können.

Die First Responder sind Ehrenamtliche, die bei einem Notfall Erste Hilfe leisten. Sie sind das Bindeglied zwischen Notruf und Rettungsdienst beziehungsweise Notarzt. „Ich dachte mir, da haben wir alle etwas davon. Die ärztliche Notversorgung bei uns auf dem Land wird leider immer schlechter. Und die Neugründung von den First Responder in Kirchenthumbach soll so einfach unterstützt werden. Schließlich sind sie die ersten, die bei uns bei einem Notfall eintreffen und uns versorgen“, erklärt Renner ihre Beweggründe. Jeder hoffe wahrscheinlich, dass er sie nie brauchen werde, aber man sei beruhigter, wenn man wisse „es ist in der Nachbarschaft jemand, der schnell zur Stelle ist, wenn man mal einen Notfall daheim hat“.

Mit dem Masken-Nähen ist die Ernstfelderin auch noch lange nicht fertig. Die nächsten Aufträge sind bereits eingetrudelt: Bei der Bäckerei Heitzer in Kirchenthumbach und der Metzgerei Kausler in Schlammersdorf können die Masken kostenlos erworben werden. Jede Spende helfe jedoch. Bedanken möchte sich Renner vor allem bei denjenigen, die bereits Masken geholt und die Spende so überhaupt ermöglicht haben. Auch ihre Familie hat ihr immer den Rücken freigehalten und sie tatkräftig unterstützt. Ebenso ein großes Dankeschön sagt Renner allen, die Stoff, Gummi oder Draht gespendet haben, und ihren „Schnattergäns“, ihre drei besten Freundinnen, die sie immer bei Laune gehalten hätten.

Bayern20.04.2020
 
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