Der Breitbandausbau in Bayern hat die Telekom und ihre Partnerfirmen an ihre Kapazitätsgrenzen gebracht, so dass nicht mehr jede Ausschreibung bedient werden konnte. Pech für kleinere Orte wie Obertresenfeld, Erpetshof und Zeßmannsrieth, die ebenfalls schnelles Internet nutzen wollten. Die Stadt ließ aber nicht locker, um ihre Bürger zufriedenzustellen, und bediente sich des sogenannten Beistellungsmodells. Am Mittwoch schaltete Bürgermeister Andreas Wutzlhofer mit Vertretern der Stadt, der Telekom und des IK-T GmbH Innovative Kommunikations-Technologie-Büros aus Regensburg den schnellen Internetzugriff symbolisch frei.
Vohenstrauß ist damit deutschlandweit die erste Kommune, die das Modell umsetzte. Seit Jahren nutzt die Stadt die verschiedenen Förderverfahren zum Breitbandausbau und konnte damit in vielen Teilen des Stadtgebietes eine leistungsfähige Versorgung herbeiführen. Für Erpetshof, Zeßmannsrieth und Untertresenfeld habe es allerdings das Beistellungsmodell gebraucht, sagte der Bürgermeister.
Kommune plant Ausbau selbst
In dieser Variante des Glasfaserausbaus übernimmt die Kommune unter Zuhilfenahme eines Ingenieurbüros die Verantwortung für Planung und Ausbau des Glasfasernetzes. Von den Ausbaukosten muss die Stadt einen Eigenanteil von 20 Prozent übernehmen, die restlichen 80 Prozent werden über Zuwendungen aus dem bayerischen Staatshaushalt auf Basis der Bayerischen Breitbandrichtlinie gedeckt.
Das Ingenieurbüro IK-T GmbH unterstützte die Stadt, so dass nach sechs Monaten Planungsphase mit der Ausschreibung für den Kabeltiefbau begonnen werden konnte. Den Zuschlag erhielt die Firma Walter Bauer GmbH & Co. KG aus Runding. Die finalen Projektkosten beliefen sich auf rund 800.000 Euro und unterschritten damit die geplanten Kosten um etwa 20 Prozent.
Fertigstellung schneller als geplant
Obwohl sich der für Mai 2021 geplante Baubeginn um zwei Monate verzögerte, gelang der Baufirma zusammen mit der Bauüberwachung der IK-T GmbH und der Telekom die Fertigstellung bis Mitte November. Die Inbetriebnahme des aktiven Netzes und die Anschaltung an das Telekomnetz sind zwischenzeitlich ebenfalls erfolgt.
Ab sofort können die schnellen Internetanschlüsse mit bis zu 1.000 Mbit/s von rund 50 Haushalten gebucht werden. Darüber zeigte sich insbesondere das Stadtoberhaupt froh, da durch die ansässigen Unternehmen erheblicher Druck aufgebaut worden sei. Mit Karl Manstorfer von der IK-T GmbH vereinbarte Wutzlhofer bereits einen neuen Termin, um auf dem Großgemeindegebiet noch weitere „weiße Flecken“ mit Hilfe des Beistellungsmodells zu beseitigen.
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