Eschenbach
29.06.2018 - 18:08 Uhr

Ärger um Pachtvertrag

Das Baugebiet Esperngasse-Ost ist ein hitziges Thema: Ein Teil des Baugebiets ist wegen eines Pachtvertrags bis 2021 blockiert. Landwirt Hans Groher will sich dafür nicht die Schuld in die Schuhe schieben lassen. Bürgermeister Peter Lehr sieht aber keine Fehler seitens der Kommune.

Neben dem Friedhof liegt das Baugebiet Esperngasse-Ost. Bild: msh
Neben dem Friedhof liegt das Baugebiet Esperngasse-Ost.

(msh) Hans Groher ist sauer. Der Landwirt fühlt sich von der Stadt Eschenbach ungerecht behandelt. "Sie stellen mich als Buhmann hin", sagt er. Es geht um das Siedlungsgebiet Esperngasse-Ost. Groher hat dort eine landwirtschaftliche Fläche von der Stadt gepachtet.

"Es ist ein mündlicher Pachtvertrag. Mit einer Kündigungsfrist von zwei Jahren", erklärt der Landwirt. In einer Stadtratssitzung im Juni ist das Baugebiet Thema. Bürgermeister Peter Lehr teilte mit, dass die Pachtverträge 2017 gekündigt worden seien. Allerdings nicht der von Groher. "Ich habe kein Kündigungsschreiben erhalten", sagt der Landwirt und fügt an: "Das macht doch keinen Sinn, bei einer zweijährigen Kündigungsfrist wäre auch 2017 zu spät gewesen. Denn dann hätte die Stadt die Fläche auch erst Ende 2019 und nicht dieses Jahr bekommen."

Lehr kann sich das nicht erklären und sieht den Fehler nicht bei der Stadt. "Wir haben die Kündigung in normalen Briefen verschickt, auch weil wir bisher nie Probleme damit hatten." Dem widerspricht der Landwirt vehement: "Ich habe zwei andere Kündigungen per Einschreiben erhalten. Warum sollte die Stadt ihr Vorgehen jetzt plötzlich ändern?" Inzwischen hat Groher seine Kündigung für die Pachtfläche in der Esperngasse erhalten. Bis Ende 2020 sei die Fläche daher noch blockiert, bestätigt Lehr auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien.

Bei Gesprächen zwischen dem Landwirt und der Stadt fand sich keine Einigung. Lehr sprach in einer Stadtratssitzung im Juni (wir berichteten) von "deutlichen Pachtentschädigungen", die angeboten worden seien. Groher sieht das anders. "Ich brauche die Fläche nicht dringend", gibt der Landwirt zu, aber über genaue Summen habe die Stadt mit ihm nicht gesprochen. Sein Gegenangebot, Ausgleichsflächen zu bekommen, habe die Stadt abgelehnt. Seit Jahren werfe man ihm Knüppel zwischen die Beine, kritisiert der Landwirt. Für ein vergessenes Kündigungsschreiben lasse er sich nicht an den Pranger stellen, stellt Groher klar.

Auch im Stadtrat ist das Baugebiet Esperngasse-Ost weiterhin Thema. In der Sitzung am Donnerstag beschlossen die Räte zwar einstimmig die Änderungen des Flächennutzungsplans und den Bebauungsplan, aber Stadtrat Marcus Gradl (CSU) schlug vor, sich bereits jetzt nach einem weiteren Baugebiet umzusehen. Hintergrund des Vorschlags sei die Dauer der Verhandlungen mit den Grundstückeigentümern und -pächtern. Zudem erwarte er durch den Zuzug der Firma Lippert neue Bürger. Lehr gab zu, dass die Verhandlungen nicht einfach waren und das wohl auch in Zukunft ein Thema bleiben werde. Allerdings sei es für ein neues Baugebiet zu früh. Die anderen Räte stimmten dem Bürgermeister zu. "Wir haben im Moment genug Bauplätze und Wohnungen in Eschenbach", sagte Matthias Haberberger (SPD). Thomas Riedl (FWG) warf ein, dass die Einwohnerzahlen in den nächsten Jahren eher rückläufig seien und es daher sinnvoller wäre zunächst Leerstände zu beheben.



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