Übergriffe auf das Rettungsdienst-Personal haben in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Einen Workshop zu praktischen Abwehrmöglichkeiten absolvierten nun einige BRK-Rettungskräfte, unter ihnen Notärzte, Rettungsassistenten und Reinhold Maul, Leiter der Rettungswache Eschenbach, in der Halle des Kleintierzüchterheimes.
Auf Einladung von BRK-Rettungsdienstleiter Peter Lischker gab es in der eintägigen Fortbildung viele Szenarien zu betrachten. Auf der Agenda standen das Eingreifen bei verbaler als auch körperlicher Gewalt sowie die rechtliche Lage dazu. In Zusammenhang mit Schlägen, Tritten und Beleidigungen durch Angreifer sprach Peter Lischker Klartext: „Jeder Vorfall zum Nachteil einer eingesetzten Rettungskraft wird zur Anzeige gebracht.“ Auch der technische Leiter des BRK-Kreisverbandes und Rettungssanitäter Peter Sirtl sprach als Organisator der Fortbildung „von Null Toleranz“ bei Angriffen auf das Rettungspersonal.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand zunächst das Thema der rechtlichen Grenzen eines erlaubten Selbstschutzes. Aufgezeigt wurden von Polizeihauptkommissar Marcus Gradl zum Beispiel die Grenzen der Nötigung und der Rechtfertigungsgrund der Notwehr. Doch wie weit darf Notwehr gehen? Auch über diese Frage wurde intensiv diskutiert und auf den Grundsatz hingewiesen: „Das Recht braucht dem Unrecht nicht zu weichen.“ Oft bewähre sich jedoch der weitere Grundsatz: „Der Klügere gibt nach.“
Ein Unterrichtsteil war auch das Üben praktischer Notwehr. Vom einfachen Handgriff über Abwehrhaltungen bei Schlagangriffen bis zu technischem Schutz reichten die Handlungsempfehlungen. Es waren alles nur Übungen. Doch sie hatten den bitteren Beigeschmack dessen, womit sich Rettungskräfte beim Einsatz ständig auseinandersetzen müssen.
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