Der SPD-Delegation war daran gelegen, all jenen Dank und Anerkennung auszusprechen, die sich in den vergangenen 365 Tagen in unterschiedlicher Weise für ihre Mitbürger eingesetzt haben. Auf Tour gingen Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch, Bezirksrätin Brigitte Scharf, die Bürgermeister Peter Lehr (Eschenbach) und Werner Walberer (Pressath), Kreis- und Stadträte sowie Vorstandsmitglieder des Ortsvereins.
"In der Verkehrsstatistik liegen wir im Vorjahresbereich", berichtete Werner Stopfer, der Leiter der Polizeiinspektion. Er beklagte jedoch zwei Verkehrstote. Mit Vorträgen und gezielter Aufklärungsarbeit wolle die Polizei der Betrugskriminalität begegnen, bei der sich die Täter gar als Polizisten ausgeben und damit Vertrauen erschleichen. Die Inspektion habe zudem über den Kontakt mit Seniorenbeauftragten erfolgreiche Gespräche mit Senioren geführt. Einen dringenden Appell richtete Stopfer an die jüngere Generation, ihre Eltern über die Wege und Machenschaften der Trickbetrüger zu informieren. Als "erneut gut" wertete er die Aufklärungsquote seiner Kollegen. Sorgen bereitet ihm jedoch die Zunahme der Rauschgiftkriminalität. Da die meisten Konsumenten unter 18 Jahren seien, sei Aufklärungsarbeit insbesondere über Schulen erforderlich.
Thematisiert wurden während der regen Aussprache auch der Personalstand in der Inspektion sowie Abschiebeverfahren. Stopfer berichtete, dass die Inspektion mit Flüchtlingen und Asylbewerbern "relativ wenig" Probleme habe. Danach ging es um die Sanierung des Dienstgebäudes und des ehemaligen Gefängnisses. Dank sagte er der Landtagsabgeordneten Annette Karl, die nach ihrem Silvesterbesuch 2017 "in München angeschoben" habe.
"Eueren Besuch werten wir als Zeichen der Anerkennung", versicherte BRK-Rettungsdienstleiter Peter Lischker. Für Überraschung sorgte seine Mitteilung, dass an der Rettungsstelle 40 Ehrenamtliche Dienst tun. Bürgermeister Peter Lehr dankte für den Einsatz der Rettungskräfte rund um die Uhr. Dies sei für ihn Anlass gewesen, das BRK in die "Spenden-Gala der Sparkasse" aufzunehmen. Reinhard Maul wies darauf hin, dass das Gebäude "in die Jahre gekommen" sei. Der Stationsleiter berichtete von jährlich etwa 1000 Notarzteinsätzen mit einer Fahrleistung von circa 220 000 Kilometern.
Eine anspruchsvolle Arbeit bescheinigte Lehr den Mitarbeitern im Haus St. Laurentius. Stolz auf sie zeigte sich Leiterin Daniela Jenke. Klage übte sie über "Kippen und Kaugummi" im Eingangsbereich und führte dies auf den Einzug von Zulassungsstelle und Volkshochschule zurück. "Es läuft gut", bekannte Andreas Uschold in der Einrichtung von Regens Wagner. Er freute sich über den seit Jahren üblichen einzigen Politikerbesuch zum Jahreswechsel und informierte über Alter und Behinderung der 28 Bewohner sowie die jüngste "Begehungsnote" von 1,0.
Zusätzliche Pflegekräfte: "Hätte ich gerne, aber gibt es nicht"
Der Unterschied von Theorie und Praxis wurde beim Besuch des BRK-Seniorenheimes offenkundig. Stadtrat Thomas Ott sah in den Bediensteten „Spezialisten im sozialen Bereich“, die Nachwuchs und bessere Bezahlung verdient haben.
Heimleiterin Manuela Schusser nahm den ihr zugespielten Ball auf und verwies eine zum 1. Januar 2019 wirksame bundeseinheitliche Regelung hin, nach der der Einrichtung 1,5 Pflegefachkräfte zusätzlich zustehen. „Die hätte ich gerne, aber die gibt es nicht“, erklärte sie lapidar. „Wegen der Arbeitsbelastung gibt es auch keine Bewerber“, ergänzte Pflegedienstleiterin Gabi Lohner.
Schusser beklagte zudem die hohen Dokumentationspflichten. Zu Arbeitskräften aus dem Ausland gab sie zu bedenken: „Ich bin froh, wenn sie kommunizieren können, aber zu Tätigkeiten mit Dokumentationsaufgaben können sie nicht eingesetzt werden.“
Bezirksrätin Brigitte Scharf waren alle vorgebrachten Mängel und Argumente bekannt. Sie untermauerte diese mit Erkenntnissen aus ihrer politischen Tätigkeit und beklagte die „absolute Theorie des Gesetzgebers“.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.