Es war eine lange Wartezeit für die Kollegen und Freunde, die zu Hause am Handy saßen und auf eine Nachricht in der WhatsApp Gruppe warteten. Dann, kurz vor 18 Uhr, teilte Ausbildungsleiter Johannes Beierl das Video von der Siegerehrung. Felix Thaller und Jonas Fuhrich haben es geschafft. Sieger bei den World Skills Germany und damit Deutscher Meister im Bereich Mechatronik sind die Auszubildenden von Rogers Germany. Sie dürfen 2022 zu den Weltmeisterschaften nach Shanghai fahren.
„Wir haben seit 2005 an diesem Wettbewerb teilgenommen“, so Beierl am Montag in der Firma in Eschenbach. Sein Lächeln über den Sieg hat er, so wie alle Beteiligten, noch immer. „Nachdem wir bereits dreimal den zweiten Platz erreicht hatten, so hat es in diesem Jahr endlich geklappt." Der zweite Platz war jeweils das Ticket für die Europameisterschaften. Nun also der Titel. Beierl ist stolz auf seine Jungs. „Sie haben es sich verdient."
Stundenlange Aufgaben
Felix Thaller und Jonas Fuhrich starteten am vergangenen Mittwoch in St. Ingbert im Saarland zusammen mit dem neuen Wettbewerb „Industrie 4.0“ und ihren Ausbildungskollegen Valentin Mauser und Moritz Schelzke in den Wettkampf. Dort mussten die beiden Azubis in der Disziplin „Mechatronik“ eine automatisierte Anlage aufbauen, verdrahten sowie Schläuche für die Druckluft anschließen. Darüber hinaus mussten sie ein Programm schreiben, damit die Anlage reibungslos läuft. Am Donnerstag hatten die beiden eine fünfeinhalb Stunden lange Aufgabe zu erfüllen, die sie meisterten, wenn auch mit kleinen Fehlern.
Am letzten Tag dann volle Konzentration auf die Aufgabe. Nach vier Stunden war sie bewältigt, und die beiden Auszubildenden waren als Erste fertig. Um 18 Uhr standen sie grinsend ganz oben auf dem Siegertreppchen. Sie hatten mit einer sensationellen Punktzahl gewonnen. Die Gewinner im vergangenen Jahr hatten 75 Punkte geholt. Thaller und Fuhrich landeten bei 93.
Vorbereitung mit dem Bundestrainer
Neben den Medaillen bekamen die beiden Gewinner auch noch einen Pokal, auf dem bald das Rogers-Germany-Emblem zu sehen sein wird. Und auch Valentin Mauser und Moritz Schelzke kehrten mit einem Platz auf dem Treppchen aus dem Saarland zurück. Sie erreichten den 3. Platz.
Bei den Weltmeisterschaften in Shanghai wird aber nicht mehr Johannes Beierl Trainer der beiden Sieger sein. „Sie sind jetzt nicht mehr das Rogers-Germany-Team, sondern das Nationalteam“, so Beierl. Dafür gibt es extra einen Bundestrainer, nämlich Christian Hartung. Er wird ab sofort mit den Jungs trainieren. „Wir starten jetzt schon mit der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften“, so Jonas Fuhrich. Mit mehreren Ausbildungscamps, Schauturnieren und auch Wettkampfturnieren. „Wir freuen uns auf das Unbekannte, die Stadt, das Land, die Leute und natürlich den Wettbewerb“, sagt Felix Thaller. Etwa 50 Teilnehmer aus der ganzen Welt sind dort dabei.
"Wir freuen uns auf das Unbekannte, die Stadt, das Land, die Leute und natürlich den Wettbewerb"
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