Unterricht einmal anders: Pädagogisch ausgebildete Moderatoren des ADAC sensibilisierten die Mädchen und Buben der drei fünften Klassen für die Gefahren des Straßenverkehrs. Durch die didaktische und rhetorische Art seiner Vorgehensweise begeisterte Uwe Hauber die jungen Verkehrsteilnehmer. Hauber machte deutlich, dass Kinder heute in einer mobilen Welt aufwachsen, in der das Auto ein wesentlicher Bestandteil ihres Alltags ist. Fast täglich sitzen sie darin und könnten dennoch seine Risiken nur unzureichend abschätzen.
Der Verkehrspädagoge verwies auf wissenschaftliche Untersuchungen, wonach Kinder die Richtung, aus der ein Geräusch kommt, nicht immer bestimmen könnten. Weil sie klein sind, fehle ihnen zudem häufig der Überblick. Am schwersten wiege jedoch, dass Kinder das Tempo eines sich nähernden Autos nicht abschätzen könnten und glaubten, dass ein Auto wie ein Fußgänger einfach stehen bleiben kann. Ziel sei es daher, den Schülern Gelegenheit zu geben, reale Verkehrssituationen handlungsorientiert zu erleben.
Hauber wählte dabei als Einstieg eine Demonstration mit einem Schüler, der sich ins Handy vertieft auf der Straße bewegt. Die hautnah erlebte Praxis mit Lerneffekten setzte sich fort, als die Schüler aus vollem Lauf an einer Ziellinie stoppen sollten und dabei erkennen mussten, dass sie nicht sofort stehen bleiben können. Noch länger dauerte es, als sie auf ein Flaggenzeichen hin anhalten sollten. Dann stellten die Schüler Pylonen an die Stelle, an der sie das Anhalten eines sich mit 50 Stundenkilometern nähernden Fahrzeugs erwarteten. Wie der praktische Versuch zeigte, unterschätzten sie den Anhalteweg jedoch gewaltig.
Im letzten Teil machte Hauber den Mädchen und Buben die Aktion aus der Sichtweite des Beifahrers deutlich: Sie erlebten im Auto angegurtet eine Vollbremsung bei 30 Stundenkilometern - mit der Einsicht, dass Anschnallen im Auto eine wichtige Sicherung ist. Hauber steigerte den Lerneffekt, als er die gleiche Vollbremsung mit Teddy "Fredy" als Beifahrer vornahm: Der nicht gesicherte große Bär knallte mit dem Kopf auf den Armaturenbereich.
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