Eschenbach
29.01.2020 - 16:37 Uhr

Bierbrauen mit 'Leader'-Förderung

Der Kommunbierverein nimmt Fahrt auf. Die Mitglieder beschließen die Anschaffung einer Kleinbrauanlage mit einer Kapazität von 200 Liter mit Zubehör sowie einer kleinen Versuchsanlage.

Ende Juli vergangenen Jahres hatte eine gesellige Runde von Kommunbrau-Interessenten den Verein aus der Taufe gehoben. Das damals erklärte Ziel war die Anschaffung einer „Kleinbrauanlage, die keine Massenware liefert, wie sie immer und überall erhältlich und lange haltbar ist und zum zweifelhaften Durstlöscher, Aufheiterer, Vorglüher oder Sorgenkiller verkommt“.

Das Erntedankfest war verbunden mit dem ersten Brautag. Im Taubnschusterhof kam erstmals eine 20-Liter-Anlage zum Einsatz. Als der Verein im Dezember bei einer regionalen "Leader“-Tagung sein Konzept zur Wiederbelebung der Bierbraukultur in Eschenbach vortrug, wurde es als besonders förderungswürdig eingestuft.

Zur Beschlussfassung über das weitere Vorgehen des inzwischen auf 29 Mitglieder angewachsenen Vereins hatte Vorsitzender Thomas Ott in die Gaststätte Wolfram geladen. In einer Präsentation stellte Armin Schmidt dessen Ziele vor. Neben der Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Gruppen wird die Pflege des Bierweges, die Unterstützung der traditionellen Kirwa, die aktive Unterstützung von Erhalt und Wiedernutzung der Felsenkeller sowie die Verwendung des vor Ort gewachsenen Hopfens angestrebt. Angedacht sind auch Projektseminare des Gymnasiums mit der Erarbeitung geschichtlicher Hintergründe der Eschenbacher Bierkultur.

Der Verein zeigt sich überzeugt, dass damit der Tourismus gefördert wird, die Felsenkeller eine Wiedernutzung erfahren, eine Wertschöpfung vor Ort erfolgt und die regionale Identität gestärkt wird. Nicht zu unterschätzen sei das damit verbundene Innovations- und Bildungsangebot. Mit großem Interesse nahmen die Mitglieder den Finanzplan Schmidts mit vielen Detailangaben zur Kenntnis. Sein Resümee dazu: „Die Kosten für fünf Jahre sind gedeckt.“

„Die heutige Abstimmung über den Kauf einer Kleinbrauanlage bildet den Baustein für den 'Leader'-Förderantrag“, verkündete Thomas Ott, ehe Matthias Haberberger über die Möglichkeiten der Braustätte informierte. Er begründete, warum Malzhaus und "Taubnschuster" dafür ausfallen, und schlug den Garagentrakt seines neuen Wirtshauses in der Oberen Schlossgasse vor, der dem Verein bei einem ausgeglichenen Geben und Nehmen vorerst für sechs Jahre zur Verfügung stünde. Er stieß damit auf uneingeschränkte Zustimmung bei den Mitgliedern.

Ein kleiner Kreis um Jürgen Laubert, der den Anschauungsunterricht beim ersten Brautag erteilt hatte, hatte kürzlich bei zwei Anbietern Klein- und Kleinstbrauanlagen besichtigt. Der Diplom-Chemiker beschrieb deren Funktionsweise und sparte nicht mit Beurteilungskriterien. Nach eingehender Aussprache trafen die Mitglieder den Kaufbeschluss.

Im Blickpunkt:

„Wir sind kein Wahlkampfverein"

Leicht erbost hatte Thomas Ott, der Vorsitzende des Kommunbiervereins, zu Beginn der Versammlung mit Nachdruck „politisch bedingte“ Stimmungsmache zurückgewiesen und erklärt: „Wir sind kein Wahlkampfverein, wie uns vorgeworfen wird.“ Ott, der SPD-Bürgermeisterkandidat ist, verbat sich „persönliche Angriffe aus gewissen politischen Kreisen“ und versicherte: „Wir haben langfristige Ziele und lösen uns nicht, wie vorgeworfen, nach der Kommunalwahl wieder auf.“ Ergänzend verwies er darauf, dass die Vorstandsmitglieder des Vereins allen im Stadtrat vertretenen Parteien angehören. (rn)

 
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