Eschenbach
22.11.2019 - 12:16 Uhr

"Die Bindung zur Heimat vertiefen"

„Der Kulturpreis der Oberpfalz ist die Krönung für ein Vierteljahrhundert erfolgreiche Arbeit für die Heimat.“ Dies stellt Bürgermeister Peter Lehr mit Blick auf den Heimatverein heraus. Nicht nur er würdigt dessen Leistung.

Mit Sekt und Gutscheinen bedankt sich Josef Prunhuber (Zweiter von links) im Beisein von Vorsitzendem Karlheinz Keck (links) bei Monika Albersdörfer und Juliane Keck (von rechts) für die aufwendige Pflege des "Taubnschuster"-Gartens. Bild: rn
Mit Sekt und Gutscheinen bedankt sich Josef Prunhuber (Zweiter von links) im Beisein von Vorsitzendem Karlheinz Keck (links) bei Monika Albersdörfer und Juliane Keck (von rechts) für die aufwendige Pflege des "Taubnschuster"-Gartens.

„Im nun abgelaufenen zweiten Jahr nach der Wiedereröffnung des neu gestalteten Museums und Kulturhofs 'beim Taubnschuster', dem 25. Jahr im alten Ackerbürgerhaus, hat der Heimatverein eine Vielzahl von Veranstaltungen durchgeführt.“ Mit dieser noch recht vage gehaltenen Aussage eröffnete Vorsitzender Karlheinz Keck die jährliche Mitgliederversammlung des Heimatvereins.

Nach dem Totengedenken erntete er für eine beeindruckende Chronologie über Veranstaltungen und Maßnahmen dankenden Applaus einer großen Heimatfamilie. Darunter waren drei Bürgermeister, neun Stadträte, Stadtverbandsvorsitzender Dieter Kies, Pater Benedikt vom Kloster Speinshart und Heimatpfleger Hannes Oberndorfer.

Stichpunktartig ging Keck auf die 11 Beiträge für den 41. Band der Schriftenreihe „Heimat Eschenbach“ ein und kündigte „noch vor Weihnachten“ die Herausgabe von Band 42 an. Für die umfangreiche Archivarbeit dankte er Gertraud Wiesner und Rita Kraus. Auch verwies er auf die reibungslose und kollegiale Zusammenarbeit mit Stadtarchivar Bruno Uhl.

Das Hauptaugenmerk des Vereins galt dem Betrieb im Kulturzentrum „Beim Taubnschuster“ mit Museum, Kulturhof und Zoigl sowie der Anlage und Pflege des neugestalteten Gartens, der inzwischen überörtliche Beachtung findet. Zur Zoigltradition zählte der Vorsitzende Stärk'-Antrinken, Frühjahrszoigl, Kirchweihzoigl und den sehr musikalischen Zoigl mit den Gästen aus Eschenbach/Luzern. Dazu sein Kommentar: „Das Publikum wird jünger und durstiger.“

Seine Rückschau auf das wechselvolle Geschehen war begleitet von einer Bilderfolge. Diese enthielt die beiden "Jam-Sessions", den Rockabend mit der "Bourbon-Blues-Band", die musikalische Komödie „So a Theater“ mit Hubert Treml und Kirstin Rokita sowie die Lesung „Böhmerwald“ von Klaus Pörtl. Die drei Mundarttage mit Anthony Rowley und Grete Pickl sowie den Werken von Franz Streit und Otto Dilling kommentierte Keck freudig: „Die Bude war wieder gerammelt voll.“

Als „gut gewachsen“ stellte er die Hopfenanpflanzung im "Taubnschusterhof" vor und kündigte für 2020 einen Erntetag an. Wie sehr die Schulen das Anwesen entdeckt haben, bewies er nicht nur mit Besuchen örtlicher Klassen. Internationale Beachtung fand das Kulturzentrum bei Schülern aus Eger, Frankreich und der Slowakei.

Da das Museum nicht allein von der Dauerausstellung über Eschenbach und dessen Braugeschichte leben kann, macht sich der Heimatverein seit Jahren mit Wechselausstellungen einen Namen. Der Vorsitzende zeigte sich erfreut, dass die Ausstellungen mit alten Postkarten aus Eschenbach und Umgebung sowie zu „200 Jahre Pharmazie Eschenbach“ großen Anklang gefunden haben. So haben zu „Pillen, Pasten und Tinkturen“ etwa Kollegen aus Neustadt/WN um Leihgaben gebeten, da sie für eine eigene Ausstellung über keine Exponate verfügen, verkündete Keck: „Eschenbach muss der Kreisstadt aushelfen.“

Einen Höhepunkt im Vereinsgeschehen sah er im Besuch einer Regierungskommission aus Regensburg mit Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl, die sich begeistert vom "Taubnschuster"-Konzept zeigte. Die Folge sei am 8. Oktober die Verleihung des Oberpfälzer Kulturpreises durch Bezirkstagspräsident Franz Löffler gewesen. Der Vorsitzende berichtete bereits von "Nachahmungstätern", die „auf unseren Zug aufspringen“.

Nach seinem Kassenbericht dankte Josef Prunhuber den "Gartenfeen" Monika Albersdörfer und Juliana Keck mit Sekt und Gutschein für die aufwendige tägliche Pflege des Gartens. Barbara Müller, Sprecherin der Sektion Speinshart, lud für 6. Januar zum heimatgeschichtlichen Vortrag „Krise in der Landwirtschaft 1900“ in die Gaststätte Süßenweiher.

Bürgermeister Peter Lehr gratulierte dem Heimatverein zu dessen außerordentlichen Tätigkeiten und sprach von einem „sportlichen Programm vom Feinsten“. Die bisherigen Auszeichnungen des Vereins seien „durch das 'Zugpferd' Karlheinz Keck geprägt“. In seinen Betrachtungen zu "25 Jahre Taubnschuster" und zur erheblichen Förderung durch Regierung und Landesstelle nichtstaatlicher Museen betonte er, dass die Erfolge des Heimatvereins ausschlaggebend für die Entscheidung des Stadtrats gewesen seien, das Gebäude zu erwerben und zu sanieren.

„Altes zu erhalten, Traditionen aufleben zu lassen und die Bindung zur Heimat zu vertiefen“, das sind für Dieter Kies die Ziele des Heimatvereins. Der Stadtverbandsvorsitzende sah darin das Bestreben, „nicht Asche aufzubewahren, sondern die Glut am Glühen zu halten“. Er bescheinigte dem Verein, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Gemeinschaft in Eschenbach entscheidend mitzugestalten, sich der Erforschung und Pflege der Geschichte zu widmen sowie das kulturelle Leben in der Stadt zu bereichern. Nach einer Zuwendung des Bürgermeisters überreichte er einen „Heimattaler“.

 
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