Zu einem Abend der Naturkosmetik hatte der Obst- und Gartenbauverein geladen. Mit ätherischen Ölen, Hydrolaten und Trockenkräutern sowie vielen Gebrauchsanweisungen dafür nahm die Mentorin für Garten und Natur ihre Zuhörerinnen mit auf eine Duftreise in die Welt der Naturkosmetik.
„Wir brauchen kein Plastik im Gesicht“, rief Petra Stark der Runde zu und warnte geradezu vor Duschgel, Peeling, Lippenstift und weiteren Kosmetikprodukten, von denen viele mit Mikroplastik versetzt seien. Dieses befinde sich auch in Produkten, in denen es bisher kaum vermutet worden sei.
„Die oft mikroskopisch kleinen Plastikpartikel gelangen per Abwasser in die Umwelt und richten dort unabsehbare Schäden an“, gab die Referentin zusätzlich zu bedenken. Sie wurde konkret mit der Nennung von Produkten, die oft Mikroplastik enthalten. Eine Ausnahme mache nur die Zahnpasta, bei der dem Bund Naturschutz seit kurzem kein Produkt mehr bekannt sei, das Mikroplastik enthält.
Die Mitarbeiterin der Umweltstation Waldsassen forderte dazu auf, die auf den Produkten angegebenen Inhaltsstoffe kritisch zu beurteilen, zu bedenken, dass im Kleingedruckten angegebene „Poly“-Zusätze stets Plastik sind, und beim nächsten Einkauf bewusster zu handeln. „Bei dem, was wir uns alles einverleiben, ist es kein Wunder, wenn Allergien zunehmen“, ließ sie als Warnung im Raum stehen.
Dann zeigte die Kräuterführerin auf, wie ein jeder seine Körperpflege wieder zur Natur zurückführen und dafür aus natürlichen Materialien verschiedene Kosmetikartikel selbst herstellen kann. „Tun Sie sich und Ihrem Körper etwas Gutes und verwöhnen Sie ihn mit einfach hergestellten Produkten aus der Natur“, appellierte sie.
Mit einem Stück Olivenseife eröffnete Stark ihre Anregungen zur „Heimarbeit“. In einem Produkt aus Seifenraspel, Schafgarbe und naturreinen ätherischen Ölen sah sie ein hervorragendes Reinigungsmittel. „Gut beraten sind Sie auch mit der Verwendung von Lavendelöl, das zellerneuernd und abheilend wirkt“, versicherte sie.
In Sachen Pflege forderte sie, dass Kaisernatron „wieder in den Körper rein muss“. Es neutralisiere Säuren im Körper und sei auch für ein Bad geeignet. In ihren zahlreichen Vorschlägen zur Fertigung von Hautcreme waren stets Olivenöl, Lavendelöl, Rosenöl, Milch, Bienenwachsraspel, Kakaobutter, Rosmarin, Königskerze, Nachtkerze und ätherische Öle wichtige Grundstoffe. Als Zugabe sei eine Verfeinerung mit Düften möglich.
Mit leichtem Staunen nahmen die Zuhörerinnen die Anregung auf: „Reiben Sie nach dem Waschen Kamillentee in Ihre Haare.“ Als „Kostprobe“ machte eine von ihr hergestellte Creme zur Lippenpflege die Runde.
Mit Rezepturen für Massageöle beendete die Kräuterführerin ihr kurzes Naturkosmetikseminar und versicherte: „Für alles ist ein Kraut gewachsen.“ Sonnenblumen-, Mandel-, Thymian- und Rosenöl sowie Orange und Rosmarin nannte sie als Zutaten für ein Massageöl bei Muskelverspannungen. Als Grundstoffe für eine Creme zur Stärkung des Bindegewebes (Cellulitis) empfahl sie Efeublätter, Sesam- und Orangenöl. Für Interessierte hielt sie die Rezepturen in Schriftform bereit.
Mit Blumen bedankte sich Irmgard Lingl bei der Referentin aus dem Stiftland und kündigte für 12. Oktober eine Pilzwanderung in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule an. Sie bedauerte, dass die für den 3. Oktober angekündigte Apfelausstellung mit Sortenbestimmung durch den Pomologen Michael Altmann mangels Ernte nicht stattfinden kann.
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